Monitoring rastender Wasservögel

Foto: I. Waschkies

Ziele
Deutschland ist für viele der rund 130 hier regelmäßig auftretenden wandernden Wasservogelarten ein „Transitland“ mit Bestandsmaxima zu den Hauptzugzeiten im Herbst und im Frühjahr. Um die Bedeutung der heimischen Feuchtgebiete für die rastenden Vögel ermitteln zu können, reicht eine einzelne Zählung im Januar deshalb nicht aus, zumal Rastverbreitung und -bestand stark vom Witterungsverlauf beeinflusst werden. Deshalb wurden hierzulande von Beginn an monatliche Zählungen über das gesamte Winterhalbjahr eingeführt, um die Ziele der Erfassungen erreichen zu können. Diese sind
- Gesamtbestände zu schätzen,
- die Entwicklung der Rastbestände der einzelnen Arten zu überwachen und
- die Verbreitung und das jahreszeitliche Auftreten sowie deren Veränderungen darzustellen, um aus dieser Kenntnis heraus
- die bedeutendsten Rastgebiete anhand von festgelegten Kriterien (z. B. des 1-%- Kriteriums 1 ) identifizieren, gezielt schützen und entwickeln zu können
1 Ein Gebiet ist von internationaler Bedeutung, wenn es regelmäßig mindestens 1 % des Bestandes einer biogeographischen Population beherbergt. Aufnationaler Ebene ist es 1 % des maximalen bundesweiten Rastbestandes
Artenspektrum

Foto: N. Prior
Darüber hinaus wurden die für Deutschland relevanten Seevogel-Familien ebenfalls in das Artenspektrum aufgenommen, damit die Artenspektren der drei Basismodule des Monitorings rastender Wasservögel (s.u.) übereinstimmen.
Auf ihrer Jahrestagung 2015 beschlossen die KoordinatorInnen des Monitorings rastender Wasservögel, das Artenspektrum der Wasservogelzählung (WVZ) um 19 Vogelarten zu erweitern und damit bundesweit endgültig zu vereinheitlichen. Ab der Zählperiode 2016/17 sind alle ZählerInnen dazu aufgerufen, die „erweiterte Artenliste“ zu erfassen.
Eine detaillierte Übersicht über das Artenspektrum finden Sie unter dem Menüpunkt Wasservogelzählung > Programm.
Artspezifisch zugeschnittene Bestandserhebungen

Foto: R. Kistowski
Gänse, Kormorane oder Möwen können täglich Dutzende Kilometer zwischen unterschiedlichen Nahrungsgebieten zurücklegen, sammeln sich aber in der Dämmerung an traditionellen Schlafplätzen, wo sie wesentlich leichter und zuverlässiger erfasst werden können. Das Monitoring rastender Wasservögel in Deutschland setzt sich deshalb aus mehreren Komponenten zusammen, um dieser Vielfalt Rechnung zu tragen.
Als Basismodule unter dem Dach des "Monitorings rastender Wasservögel" (MrW) fungieren
- das Seabirds at Sea-Programm in den küstenfernen Gewässern,
- die Rastvogelerfassungen im Rahmen des Trilateral Monitoring and Assessment Programs im Wattenmeer,
- die Wasservogelzählung in allen anderen Regionen Deutschlands.
Hinzu kommen einzelne Ergänzungsmodule, die speziell darauf ausgerichtet sind, dort gezielt die Lücken zu schließen, wo die Basismodule an ihre methodischen Grenzen stoßen. Das wichtigste hiervon ist das Modul „Rastende Gänse und Schwäne“, weitere sind z.B. die Möwen- bzw. die Kormoran-Schlafplatzzählung.
Informationen zu den einzelnen Modulen des Monitorings rastender Wasservögel, deren Artenspektren, Erfassungsmethoden und Zähltermine, Hinweise wie Sie sich beteiligen können, finden Sie unter den nachfolgenden Menüpunkten.
Fragen und Kontakt
Weitere Auskünfte zum Monitoring rastender Wasservögel in Deutschland erhalten Sie bei:
Dr. Johannes Wahl
Dachverband Deutscher Avifaunisten
An den Speichern 2
48157 Münster
0251-210140-16