Machen Sie mit beim Monitoring häufiger Brutvögel!

Kartieren mit Tablet
Mit dem Frühjahr 2020 haben Tablet und Smartphone im MhB Einzug gehalten. Die spätere Schreibtischarbeit wird durch die digitale Erfassung sehr vereinfacht. Die Kartierung mit Papierkarte ist natürlich auch weiterhin möglich. Die Entscheidung trifft jede und jeder für sich selbst.
Foto: Karsten Berlin

Beim MhB mögen zwar die häufigen und weit verbreiteten Vogelarten im Fokus stehen, die Mitarbeit stellt dennoch hohe Anforderungen an die Kartierenden: Alle auf einer Probefläche vorkommenden Vogelarten müssen optisch und akustisch sicher bestimmt werden können. Darüber hinaus ist es wichtig, auch bei mitunter hohen Vogeldichten in Wäldern oder Siedlungen nicht den Überblick zu verlieren. Das MhB kann deshalb auch als die „Königsdisziplin“ im bundesweiten Vogelmonitoring angesehen werden.

Wenn Sie sich „fit“ für das MhB fühlen, tun Sie es also mehr als 1.300 Personen gleich, die bereits dabei sind. Es lohnt sich: Denn über die wichtigen Ergebnisse des Programms hinaus bietet das MhB vielfältige Einblicke in die räumliche Verteilung und die Lebensraumansprüche von Vogelarten, ebenso wie in die Dynamik von Vogelbeständen. Eine Probefläche sollte möglichst langfristig von Ihnen bearbeitet werden.

Wo es in Ihrer Nähe noch eine freie Probefläche gibt, erfahren Sie über Ihre sowie in unserer .

Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!

Hinweis: Eine Tabelle mit einer Übersicht der Anforderungen finden Sie nach den Erläuterungen zur Kartiermethode.


Kartiermethode

Wie und was wird kartiert?

Die Kartierungen erfolgen zu Fuß in jeweils gleicher Weise entlang der vorgegebenen Route in den vier Erfassungszeiträumen. Los geht es bei Sonnenaufgang jeweils vom selben Startpunkt aus. Die Route wird somit immer in derselben Richtung begangen.

Entlang der Route werden alle Individuen aller Vogelarten erfasst, die auf der Probefläche oder in unmittelbar angrenzenden Bereichen beobachtet werden. Die Route wird dazu langsam begangen und alle Arten werden möglichst genau mit Artkürzel und einem Verhaltenssymbol in einer A3-Feldkarte oder im Tablet/Smartphone verortet. Die Artbestimmung erfolgt dabei optisch (mit Hilfe eines Fernglases) oder akustisch (allerdings ohne die Verwendung von Klangattrappen).

Der Erfassungsaufwand für einzelne Arten sollte sich möglichst nicht unterscheiden, d.h. es sollte nicht zusätzliche Zeit in die Erfassung einzelner Arten investiert werden, z.B. um bei Mauerseglern auf Einflüge zu warten. Insbesondere sollte auch nicht für die Erfassung von der vorgegebenen Route abgewichen werden, z.B. um Mehlschwalben-Nester auf der Rückseite eines Hauses zu zählen oder Nistkästen zu kontrollieren.

Bei der Datenerfassung müssen die beobachteten Vögel einen Bezug zur Probefläche haben. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sie singen oder auf dem Nest sitzen. Auch (über)fliegende Vögel werden notiert, wenn sie auf ein Revier hinweisen könnten. Bei eindeutig ziehenden Vögeln ist es Ihnen überlassen, ob Sie diese auf dem Kartierbogen bzw. in der App notieren. Eindeutige „Gastvögel“ auf den Probeflächen, die sicher nicht auf der Probefläche oder im unmittelbaren Umfeld brüten, z.B. Bergpieper im März in Tallagen oder eine im April rastende Ringdrossel im Flachland, sollten zwar ebenfalls aufgenommen, jedoch mit einem entsprechenden Vermerk versehen werden. In der Smartphone-App wird dafür ein eigenes Verhaltenssymbol angeboten.

Insbesondere die Dokumentation von gleichzeitig beobachteten Individuen derselben Art ist für die anschließende Revierabgrenzung sehr wichtig. Auch die Aufzeichnung von revieranzeigenden Verhaltensweisen (z.B. Balz oder Gesang, Revierkämpfe, Nestbau oder Futter tragende Altvögel) ist für die Abgrenzung von Revieren essenziell. Beides erfolgt anhand der standardisierten Verhaltenssymbole.

Von der Tageskarte zum Kartierergebnis: Was kommt an Schreibtischarbeit auf mich zu?

Artkarte Ringeltaube
Beispiel einer Artkarte für die Ringeltaube (Wertungszeitraum 3-4). Die Nummern in der Karte bezeichnen die Durchgänge. Es wurden 5 Reviere ausgewiesen. Einzelbeobachtungen ohne Brutnachweis in den Durchgängen 1 und 2 werden nicht gewertet.

Nach jedem Durchgang werden die Einträge von der sogenannten „Tageskarte“ in einzelne „Artkarten“ übertragen. Nach den vier Begehungen liegen somit für alle festgestellten Arten Karten vor, die nur die Beobachtungen einer Art mit dem notierten Verhaltenssymbol sowie eine Kennzeichnung der Begehung (z.B. 1 bis 4 oder farblich differenziert) enthalten. Seltener auf der Fläche vorkommende Arten können dabei ‒ sofern klar gekennzeichnet ‒ auf einer Karte kombiniert werden. Die aufwändige Erstellung der Artkarten entfällt, wenn Sie mit Tablet oder Smartphone kartieren. Diese können per Mausklick erstellt werden.

Nach vorgegebenen Kriterien erfolgt nun die Abgrenzung so genannter „Papierreviere“ (da sie in der jeweiligen Abgrenzung sicherlich nur auf dem Papier und nicht in natura existieren). In den Vorgaben ist beispielsweise festgelegt, dass Beobachtungen einzelner Arten erst ab einem bestimmten Durchgang gewertet werden dürfen, um Durchzügler auszuschließen.

Vor der Übertragung der Revierzahlen in den Ergebnisbogen werden die Reviere einem der 13 vorgegebenen Nutzungstypen zugeordnet und anschließend aufsummiert. Bis zum 31. August des Kartierjahres sollte das Kartierergebnis an die zuständige Koordinationsstelle im Land übermittelt werden.

Eine Übersicht an hilfreichen Materialien finden Sie am Ende der Seite.

Der Gesamtaufwand für die Bearbeitung einer Probefläche beträgt einschließlich der Übertragung auf Artkarten und der Revierbildung 30 bis 40 Stunden, wenn alle Schritte auf Papier durchgeführt und der Koordinationsstelle die Ergebnisse in einer Tabelle zugeschickt werden. Datenerhebung und Auswertung nehmen dabei etwa gleich viel Zeit in Anspruch. In Zukunft dürfte sich der Aufwand durch den Einsatz von Smartphones und Tablets durch den Wegfall der händischen Übertragung und die Automatisierung von Auswertungsschritten verkürzen.

Probeflächenvergabe

Hier gelangen Sie zu unserer und können nach freien Probeflächen in dem Gebiet suchen, in dem Sie beobachten möchten.


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