Über ADEBAR 2

Warum ein neuer ADEBAR?

Der „Atlas Deutscher Brutvogelarten“ war in mehrfacher Hinsicht bahnbrechend.

  • Erstmals gab es eine bundesweite Darstellung und Interpretation der Verbreitung und Häufigkeit aller Brutvogelarten
  • Es wurden bundeslandübergreifend methodische Standards zur Absicherung der wissenschaftlichen Belastbarkeit der Ergebnisse und zur Gewährleistung der Reproduzierbarkeit bei der Erarbeitung künftiger Atlanten etabliert
  • Durch die Kenntnis aktueller Schwerpunktvorkommen wurde eine Grundlage für Schutzmaßnahmen und die Umsetzung nationaler Artenhilfsprogramme geschaffen
  • Ca. 4400 Ehrenamtliche konnten für die Arbeit am Brutvogelatlas mobilisiert werden und gemeinsam ein identitätsstiftendes Projekt von riesigem Ausmaß umsetzen!
MhB-Flächen
Verteilung und Vergabe MhB-Flächen Februar 2024. Grüne Flächen sind vakant. © DDA

Die Etablierung des systematischen Monitorings der häufigen, mittelhäufigen und seltenen Arten sowie der Wasser- und Seevögel und seit 2024 auch noch der Einführung des Hochgebirgsvögel mit Einführung des Alpenvogelmonitorings generiert dank der tatkräftigen Unterstützung vieler tausend ehrenamtlicher Kartiererinnen und Kartierer einen enormen Datenfluss. Wir errechnen und aktualisieren auf dieser Grundlage jährlich die Bestandstrends unserer heimischen Vögel.

Bestandstrends vor und nach ADEBAR
Bestandstrends einiger Arten vor und nach den ADEBAR-Erfassungen. © DDA

Die Ergebnisse von ADEBAR sind in die Jahre gekommen. Wirft man einen Blick auf die Bestandstrends vor und nach den Kartierungen für ADEBAR, die mittlerweile über 15 Jahre zurückliegen, erkennt man, dass sich viel verändert hat.

Betrachtet man die Trendverläufe, liegt die Vermutung nahe, dass sich vielfach auch das Verbreitungsbild verändert haben dürfte! Neben unseren Monitoringprogrammen hilft uns unsere Plattform für Gelegenheitsbeobachtungen, ornitho.de. Zu Beginn des Jahres 2024 können wir auf einen enormen Fundus von über 80.000.000 Gelegenheitsbeobachtungen und über 500.000 vollständigen Beobachtungslisten zurückgreifen.

Insbesondere die Beobachtungslisten erweitern unsere Möglichkeiten, ergänzen das Vogelmonitoring und erlauben uns zumindest für einige Arten Rückschlüsse auf qualitative Verbreitungsveränderungen.

Schauen wir uns drei Beispiele an. In den folgenden Verbreitungskarten sind die Darstellungen wie folgt zu interpretieren.

  • - ADEBAR (2005-2009)
  • - ornitho.de (2017-2022)
  • - beide Zeiträume

Verbreitungsveränderungen

Man erkennt anhand der ornitho-Daten eine deutliche Verbreitungsänderung der Arten. Eine Art ist mittlerweile nahezu überall in Deutschland zuhause, eine Art breitet sich zusehends nach Osten aus und eine wärmeliebende Art erobert auch weitere warme Regionen in Deutschland. Wollen Sie wissen, welche Arten hier exemplarisch angezeigt werden, dann klicken Sie den Button an.


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Kolkrabe. © Hans Glader
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Nilgans. © Karsten Berlin
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Bienenfresser. © Martin Jordan

Viele weitere Beispiele lassen sich problemlos finden. Manche Art tritt neu auf seit dem ersten ADEBAR, andere ehemals sehr häufige Arten verlieren zusehends ihren Lebensraum, bei weiteren Arten sind Änderungen erkennbar, aber diese sind unspezifisch. Eine ganze Reihe von Arten wird zudem durch Gelegenheitsbeobachtungen nur sehr unzureichend erfasst (z.B. nachtaktive Vögel wie Eulen). Für diese Arten sind deshalb gezielte, standardisierte Erfassungen notwendig. Daher ist die Antwort auf die Frage, „Brauchen wir einen neuen ADEBAR?“ eindeutig: „Ja!

Wie geht es weiter?

Wir haben eine eigene Webseite adebar.dda-web.de angelegt, auf der Sie die Möglichkeit haben, sich aktiv zu beteiligen.

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