Die Wasservogelzählung – Ausgangspunkt und Basis des Monitorings rastender Wasservögel in Deutschland
Schnell ans Ziel
Die Wasservogelzählung 1,
2 (WVZ)
ist ein Teil des Monitorings rastender Wasservögel (MrW) in Deutschland.
Die Ziele der WVZ sind mit denen des MrW identisch.
Sie ist das älteste und umfangreichste Vogelmonitoringprogramm in Deutschland.
Aktuell beteiligen sich mehr als 2.000, überwiegend ehrenamtliche MitarbeiterInnen
an den Erfassungen Die ersten Wasservogelzählungen erfolgten bereits 1948 in
Deutschland, damals als „Entenvogelzählung“ noch auf Enten beschränkt. Regional
wurden die Zählungen auf andere Wasservogelarten ausgeweitet und auf eine sehr
systematische Basis gestellt, z.B. am Bodensee ab 1960/61. Obgleich in mehreren
europäischen Ländern Wasservogelzählungen durchgeführt wurden, waren diese international
nicht aufeinander abgestimmt. Mitte der 1960er-Jahre wurde eine Harmonisierung
vereinbart und mit dem Winter 1966/67 eingeführt, z.B. dass die internationale
Mittwinterzählung an dem Wochenende stattfindet, deren Sonntag dem 15. des Monats
am nächsten liegt. Deshalb gilt dieser Winter als das Startjahr der international
koordinierten Wasservogelerfassungen.
In Deutschland werden in einer beständig steigenden Anzahl an Gebieten und in
zunehmende Intensität Wasservogelerfassungen durchgeführt, vorrangig im Winterhalbjahr
zwischen September und April, wenn viele Gewässer hierzulande ihre größte
Bedeutung und viele Wasservogelarten ihre maximalen Rastbestände erreichen. Die
WVZ ist damit die Basis des
in Deutschland.
Ausführlichere Informationen zur WVZ finden Sie im Buch
„Vogelmonitoring in Deutschland – Programm und Anwendungen“, bestellbar
im BfN Buchweltshop.
Haben Sie Interesse mitzumachen? Dann finden Sie viele Infos unter
.
Die Erfassungen finden in festgelegten Zählgebiete statt, die in vergleichbarer Weise
(gleich bleibende Route und Zählpunkte) bearbeitet werden. Im Rahmen der WVZ werden
Fließ-, Still- und Küstengewässer fast aller Art gezählt.
Alle Zählgebiete haben einen bundesweit eindeutigen Gebietscode, mit dem sie in der
bundesweiten Wasservogel-Datenbank des DDA registriert sind. Es können deshalb nur
für bereits registrierte Zählgebiete Zählungen durchgeführt werden.
Zähltermine
Gezählt wird im Binnenland und an der Ostseeküste an bis zu 12 Terminen um die Monatsmitte,
die bundesweit festgelegt werden. Dabei gilt die Faustregel: Gezählt wird an dem Wochenende,
dessen Sonntag dem 15. am nächsten liegt (Abweichungen davon können in seltenen Fällen
aufgrund int. Synchronzählungen auftreten).
Die Zähltermine im Wattenmeer orientieren sich an den Hochwasserzeiten, da die Vögel dort an
den Hochwasserrastplätzen während des Tages erfasst werden. Die Zähltermine im Wattenmeer
weichen deshalb teilweise von jenen im Binnenland ab. In vielen Gebieten des Wattenmeeres
finden zusätzlich auch um den Monatswechsel Zählungen statt.
Mehr Informationen finden Sie unter
.
Die Zählungen sollten vorrangig am Sonntag des festgelegten Zählwochenendes durchgeführt werden.
Ein Ausweichen auf die umliegenden Tage ist aber möglich, wenn beispielsweise die Wettersituation
am Zähltag eine zuverlässige Erfassung nicht zulässt.
Schauen Sie sich die
an.
Erfassungsmethode
Die WVZ findet tagsüber statt, um soweit wie möglich Einflüsse von Schlafplatzflügen zu reduzieren.
Die strikte Trennung von Tagesrast- und Schlafplatzbeständen ist aus Gründen der Vergleichbarkeit
wichtig. Die Zählungen sollten deshalb möglichst im Zeitraum eine Stunde nach Sonnenaufgang bis
zwei Stunden vor Sonnenuntergang durchgeführt werden.
Gezählt wird nach der „Look-See-Methode“ an vorgegebenen Zählterminen: Es werden alle Individuen
erfasst, die sich zur Zeit der Zählung im Zählgebiet aufhalten, abfliegen oder landen. Überfliegende
Vögel ohne Gebietsbezug zählen nicht zum Rastbestand.
Wichtigstes Ziel ist die möglichst exakte Erfassung des im Gebiet anwesenden Rastbestandes der zu
zählenden Arten (s. u.). Ein spezieller Aufwand fürdie Erfassung einzelner Arten ist nicht zu betreiben
(z.B. Zwergtaucher im überhängenden Ufergebüsch Bartmeisen im Schilf). Es wird gezählt, was sichtbar
ist oder akustisch wahrgenommen wird. Optional ist die Angabe des Alters, des Geschlechts sowie des
Rast-/Nahrungshabitats möglich.
Mehr Informationen finden Sie unter
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Fragen und Kontakt
Haben Sie Fragen oder möchten mehr wissen über das Monitoring seltener Brutvögel, dann wenden Sie sich gerne an:
Kim
Lindner
DDA-Geschäftsstelle
An den Speichern 2
48157 Münster