Archiv
21.12.2018
Überarbeitung der Nationalen Meldeliste der DAK zum 1. Januar 2019 und Hinweise zur Dokumentation von Polarbirkenzeisigen
Der Sichler ist eine von sieben Arten, die zum 1.1.2019 von der bundesweiten Meldeliste gestrichen werden
© Hans Glader
Das Auftreten von Vogelarten ist dynamisch, sodass Häufigkeitseinstufungen regelmäßig geprüft werden müssen. Die Meldeliste der Deutschen Avifaunistischen Kommission wird nach 2011 und 2015 turnusmäßig zum 1.1.2019 aktualisiert.
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Wie bei der letzten Überarbeitung der Meldeliste wird als Kriterium ein Schwellenwert von im Median mehr als 8 Nachweisen in den letzten 10 Jahren verwendet. Häufiger nachgewiesene Arten werden von der DAK-Liste gestrichen und in die Obhut der Avifaunistischen Landeskommissionen übergeben – Beobachtungen dieser Arten sind also weiterhin einzeln zu dokumentieren!
Grundsätzlich von der Meldeliste gestrichen werden außerdem alle regelmäßigen Brutvogelarten. Zusätzlich können Arten gestrichen werden, die in den letzten 5 Jahren im Median mehr als 10 Nachweise aufwiesen. Auf diese Weise lässt sich auf bedeutende kurzfristige Entwicklungen reagieren. Unter Berücksichtigung internationaler Entwicklungen (Bestandstrends, Zugmuster etc.) und der Bestimmungsschwierigkeit wird über eine Streichung dieser Arten im Einzelfall entschieden. Zum 1.1.2019 werden demnach von der DAK-Meldeliste bundesweit dokumentationspflichtiger Arten gestrichen:
- Sichler
- Triel
- Doppelschnepfe
- Eismöwe
- Zitronenstelze
- Taigazilpzalp
- Zwergammer
Eine ausführliche Ausarbeitung und Publikation zu den Änderungen der DAK-Meldeliste erfolgt in „Seltene Vögel in Deutschland 2017“.
Polarbirkenzeisige nur mit Fotos
Auf dem Jahrestreffen der DAK wurde Mitte November u.a. über die Beurteilung von Seltenheitsmeldungen von Polarbirkenzeisigen diskutiert. Zwischen November 2017 und Februar 2018 kam es im Rahmen eines Einflugs von Taigabirkenzeisigen auch zum wohl stärksten bislang dokumentierten Einflug von Polarbirkenzeisigen nach Deutschland. Die Bestimmung bzw. Abgrenzung zu teils sehr ähnlichen Taigabirkenzeisigen ist jedoch schwer. Aufgrund dieser Bestimmungsschwierigkeiten wird die DAK künftig lediglich durch Fotos belegte Beobachtungen von Polarbirkenzeisigen bearbeiten. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass nicht verlangt wird, dass alle z.T. schwer zu fotografierenden Bestimmungsmerkmale belegt sein müssen.
Der Polarbirkenzeisig gehört damit neben Grönländischer Blässgans, Falkenbussard, Eleonorenfalke, Fahlsegler, Iberienzilpzalp, Masken- und Aschkopf-Schafstelze sowie Kiefernkreuzschnabel zu den Arten und Unterarten, für deren Beurteilung Belegaufnahmen vorausgesetzt werden.
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19.12.2018
EBBA2 - Europäische KünstlerInnen illustrieren das Werk
© Paschalis Dougalis
Das derzeit ehrgeizigste Vorhaben ehrenamtlicher Vogelkundler in Europa ist auf die Zielgerade eingebogen: Ende 2020 wird der zweite „European Breeding Bird Atlas“ –
EBBA2 – erscheinen.
Das Projekt wird vom „European Bird Census Council“ –
EBCC – durchgeführt. Die Datenzusammenstellung und -auswertung läuft auf Hochtouren, nachdem die Bestandserhebungen in 52 Ländern Europas, zwischen den Azoren und dem europäischen Russland, Nordkap und Südspanien, abgeschlossen sind. Niemals zuvor wurde solch umfangreiches Datenmaterial über Vorkommen und Häufigkeit der in Europa heimischen Vogelarten zusammengetragen! Für Deutschland wurden die Daten durch den DDA zusammengestellt, wobei sowohl auf die Daten des deutschen Brutvogelatlas ADEBAR als auch des Beobachtungsportals
ornitho.de zurückgegriffen wurde.
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Künstler / Illustration der Atlas
Jedem Artkapitel des zweiten Europäischen Brutvogelatlas (EBBA2) wird ein Gemälde der behandelten Vogelart vorangestellt. Dankenswerterweise erklärten sich bereits eine Vielzahl europäischer Künstler bereit, die Arbeiten an dem Atlas durch die kostenlose Bereitstellung von Illustrationen zu unterstützen. Somit wird der Atlas die große Diversität der europäischen Vogelwelt auch durch die Vielzahl beitragender Künstler unterstreichen. Allein aus Deutschland werden mit Ute Bartels, Marcus Burkhardt, Paschalis Dougalis, Diana Höhlig, Hans Christoph Kappel, Corinna Langebrak, Reno Lottmann, Ron Meier, Lisa Pannek, Christopher Schmidt namhafte Künstler Illustrationen für den Atlas bereitstellten, gegebenenfalls noch unterstützt durch weitere Künstler, deren Namen noch nicht feststehen.
Um das Projekt erfolgreich und im vorgesehen Zeitplan abschließen zu können, rufen der DDA als nationaler EBCC-Partner und die DO-G als weltweit älteste ornithologische Fachgesellschaft alle VogelkundlerInnen und OrnithologInnen, gemeinnützige Organisationen wie auch Unternehmen auf, die Herausgabe dieses für den Vogelschutz in Europa unverzichtbaren Werks zu unterstützen.
Machen Sie mit: Unterstützen Sie den Europäische Brutvogelatlas mit einer artgebundenen Spende!
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18.12.2018
EBBA2 - Uferschnepfe - trotz erheblicher Bestandsverluste weiterhin höchste Dichte in den Niederlanden
© Hans Glader
Das derzeit ehrgeizigste Vorhaben ehrenamtlicher Vogelkundler in Europa ist auf die Zielgerade eingebogen: Ende 2020 wird der zweite „European Breeding Bird Atlas“ –
EBBA2 – erscheinen.
Das Projekt wird vom „European Bird Census Council“ –
EBCC – durchgeführt. Die Datenzusammenstellung und -auswertung läuft auf Hochtouren, nachdem die Bestandserhebungen in 52 Ländern Europas, zwischen den Azoren und dem europäischen Russland, Nordkap und Südspanien, abgeschlossen sind. Niemals zuvor wurde solch umfangreiches Datenmaterial über Vorkommen und Häufigkeit der in Europa heimischen Vogelarten zusammengetragen! Für Deutschland wurden die Daten durch den DDA zusammengestellt, wobei sowohl auf die Daten des deutschen Brutvogelatlas ADEBAR als auch des Beobachtungsportals
ornitho.de zurückgegriffen wurde.
Heute und in den nächsten Tagen möchten wir Ihnen einen kleinen Vorgeschmack geben und erste provisorische Verbreitungskarten zu einzelnen Arten präsentieren.
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Uferschnepfe
© EBBA2
Die provisorische europäische Verbreitungskarte der Uferschnepfe verdeutlicht die noch recht weite und flächige Verbreitung im europäischen Teil Russlands, wo die Datenlage für den zweiten Europäischen Brutvogelatlas (EBBA2) artübergreifend deutlich besser ist als in den 1980er Jahren, als die Daten für den ersten Europäischen Brutvogelatlas erhoben wurden. Ins Auge sticht, dass die niederländischen Vorkommen, trotz erheblicher Bestandseinbußen, nach wie vor das Dichtezentrum der Art in Europa bilden. Die anhaltenden Bestandsrückgänge in Westeuropa sind insbesondere auf die Entwässerung und anhaltende Intensivierung der Grünlandnutzung zurückzuführen. In Osteuropa führt der starke und anhaltende Wandel semi-natürlicher Lebensräume, durch Trockenlegung und anschließende landwirtschaftliche Nutzung oder durch Nutzungsaufgabe mit anschließender Verbuschung, zu Bestandsrückgängen.
Um das Projekt erfolgreich und im vorgesehen Zeitplan abschließen zu können, rufen der DDA als nationaler EBCC-Partner und die DO-G als weltweit älteste ornithologische Fachgesellschaft alle VogelkundlerInnen und OrnithologInnen, gemeinnützige Organisationen wie auch Unternehmen auf, die Herausgabe dieses für den Vogelschutz in Europa unverzichtbaren Werks zu unterstützen.
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17.12.2018
EBBA2 - Schnatterente - Arealausweitung hält an
© Thomas Hinsche
Das derzeit ehrgeizigste Vorhaben ehrenamtlicher Vogelkundler in Europa ist auf die Zielgerade eingebogen: Ende 2020 wird der zweite „European Breeding Bird Atlas“ –
EBBA2 – erscheinen.
Das Projekt wird vom „European Bird Census Council“ –
EBCC – durchgeführt. Die Datenzusammenstellung und -auswertung läuft auf Hochtouren, nachdem die Bestandserhebungen in 52 Ländern Europas, zwischen den Azoren und dem europäischen Russland, Nordkap und Südspanien, abgeschlossen sind. Niemals zuvor wurde solch umfangreiches Datenmaterial über Vorkommen und Häufigkeit der in Europa heimischen Vogelarten zusammengetragen! Für Deutschland wurden die Daten durch den DDA zusammengestellt, wobei sowohl auf die Daten des deutschen Brutvogelatlas ADEBAR als auch des Beobachtungsportals
ornitho.de zurückgegriffen wurde.
Heute und in den nächsten Tagen möchten wir Ihnen einen kleinen Vorgeschmack geben und erste provisorische Verbreitungskarten zu einzelnen Arten präsentieren.
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Schnatterente
© EBBA2
Die europäische Verbreitungskarte der Schnatterente verdeutlicht die weite Verbreitung der Art über das gesamte europäische Territorium. Daneben veranschaulicht die Legende zur Karte gut, mit welchen Arbeitsschritten sich die Macher hinter dem zweiten Europäischen Brutvogelatlas (EBBA2) aktuell noch befassen. Während für weite Teile bereits detaillierte Abundanzklassen vorliegen, stehen „graue Punkte“ für noch ausstehende Abundanzinformationen wie z.B. im Falle weiter Teile der Iberischen Halbinsel. Der noch ausstehende Abgleich in Grenzregionen wird durch „rotbraune Punkte“ symbolisiert. Insgesamt lässt sich auf Basis dieser provisorischen Karte aber bereits erkennen, dass der seit etwa 200 Jahren beobachtete Trend der Arealausweitung der Art weiterhin anhält. Dieser europaweite Trend lässt sich auch für Deutschland bestätigen, wo langfristig wie auch kurzfristig starke Zunahmen und Arealausweitungen dokumentiert sind.
Um das Projekt erfolgreich und im vorgesehen Zeitplan abschließen zu können, rufen der DDA als nationaler EBCC-Partner und die DO-G als weltweit älteste ornithologische Fachgesellschaft alle VogelkundlerInnen und OrnithologInnen, gemeinnützige Organisationen wie auch Unternehmen auf, die Herausgabe dieses für den Vogelschutz in Europa unverzichtbaren Werks zu unterstützen.
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14.12.2018
EBBA2 - Uhu im Aufwind
© Ralf Kistowski
Das derzeit ehrgeizigste Vorhaben ehrenamtlicher Vogelkundler in Europa ist auf die Zielgerade eingebogen: Ende 2020 wird der zweite „European Breeding Bird Atlas“ –
EBBA2 – erscheinen.
Das Projekt wird vom „European Bird Census Council“ –
EBCC – durchgeführt. Die Datenzusammenstellung und -auswertung läuft auf Hochtouren, nachdem die Bestandserhebungen in 52 Ländern Europas, zwischen den Azoren und dem europäischen Russland, Nordkap und Südspanien, abgeschlossen sind. Niemals zuvor wurde solch umfangreiches Datenmaterial über Vorkommen und Häufigkeit der in Europa heimischen Vogelarten zusammengetragen! Für Deutschland wurden die Daten durch den DDA zusammengestellt, wobei sowohl auf die Daten des deutschen Brutvogelatlas ADEBAR als auch des Beobachtungsportals
ornitho.de zurückgegriffen wurde.
Heute und in den nächsten Tagen möchten wir Ihnen einen kleinen Vorgeschmack geben und erste provisorische Verbreitungskarten zu einzelnen Arten präsentieren.
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Uhu
© EBBA2
Der Uhu zeigt auf dem präsentierten Kartenausschnitt, mit Ausnahme des westlichen Frankreichs sowie der britischen Inseln und Irland, eine recht flächendeckende Verbreitung in Mitteleuropa. Die Verbreitungskarte, die die Änderungen des Brutareals zwischen dem ersten europäischen Brutvogelatlas (der auf Bestandserfassungen in den 1980er Jahren beruht) und dem zweiten darstellt, lässt deutliche Arealausweitungen der Art insbesondere in Dänemark, Deutschland und Frankreich erkennen. Die Arealausweitungen sind vermutlich insbesondere durch die Wiederbesiedlung von Regionen zu erklären, die wegen starker Verfolgung in den zurückliegenden Jahrhunderten verloren gegangen waren. In Deutschland führten die Festlegung einer ganzjährigen Schonzeit sowie Schutz- und Wiederansiedlungsmaßnahmen seit den 1960er Jahren zu kontinuierlichen und deutlichen Bestandzunahmen und Arealausweitungen. Ähnliche Entwicklungen sind auch für andere Länder mit Arealausweitungen zu erwarten.
Um das Projekt erfolgreich und im vorgesehen Zeitplan abschließen zu können, rufen der DDA als nationaler EBCC-Partner und die DO-G als weltweit älteste ornithologische Fachgesellschaft alle VogelkundlerInnen und OrnithologInnen, gemeinnützige Organisationen wie auch Unternehmen auf, die Herausgabe dieses für den Vogelschutz in Europa unverzichtbaren Werks zu unterstützen.
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13.12.2018
EBBA2 - Ortolan: Ränder des europäischen Verbreitungsgebietes erodieren
© Markus Gläßel
Das derzeit ehrgeizigste Vorhaben ehrenamtlicher Vogelkundler in Europa ist auf die Zielgerade eingebogen: Ende 2020 wird der zweite „European Breeding Bird Atlas“ –
EBBA2 – erscheinen.
Das Projekt wird vom „European Bird Census Council“ –
EBCC – durchgeführt. Die Datenzusammenstellung und -auswertung läuft auf Hochtouren, nachdem die Bestandserhebungen in 52 Ländern Europas, zwischen den Azoren und dem europäischen Russland, Nordkap und Südspanien, abgeschlossen sind. Niemals zuvor wurde solch umfangreiches Datenmaterial über Vorkommen und Häufigkeit der in Europa heimischen Vogelarten zusammengetragen! Für Deutschland wurden die Daten durch den DDA zusammengestellt, wobei sowohl auf die Daten des deutschen Brutvogelatlas ADEBAR als auch des Beobachtungsportals
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Ortolan
© EBBA2
Der Ortolan zeigt zwei deutlich voneinander getrennte Verbreitungsschwerpunkte in Mitteleuropa, die durch einen breiten unbesiedelten Streifen, etwa auf Höhe der Alpen, voneinander getrennt werden. Die Verbreitungskarte, die die Änderungen des Brutareals zwischen dem ersten und zweiten europäischen Brutvogelatlas darstellt, deutet an, dass es gerade an den Rändern zu Erosionen des Verbreitungsgebietes zu kommen scheint, während relativ wenige neue besiedelte Quadranten ins Auge stechen. Gerade auch in Deutschland und den angrenzenden Beneluxländern wurden größere Bereiche von der Art geräumt, was insbesondere auf die zunehmende Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung von Ortolanlebensräumen zurückzuführen sein sollte. Die in Nordwest- und Mitteleuropa besiedelten kleinräumigen und strukturreichen Agrarlandschaften sind immer seltener zu finden was den Hauptgrund für die Bestandsrückgang des Ortolans darstellen dürfte.
Um das Projekt erfolgreich und im vorgesehen Zeitplan abschließen zu können, rufen der DDA als nationaler EBCC-Partner und die DO-G als weltweit älteste ornithologische Fachgesellschaft alle VogelkundlerInnen und OrnithologInnen, gemeinnützige Organisationen wie auch Unternehmen auf, die Herausgabe dieses für den Vogelschutz in Europa unverzichtbaren Werks zu unterstützen.
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12.12.2018
EBBA2 - Rotmilan vergrößert europäisches Verbreitungsgebiet
© Andreas Heiland
Das derzeit ehrgeizigste Vorhaben ehrenamtlicher Vogelkundler in Europa ist auf die Zielgerade eingebogen: Ende 2020 wird der zweite „European Breeding Bird Atlas“ –
EBBA2 – erscheinen.
Das Projekt wird vom „European Bird Census Council“ –
EBCC – durchgeführt. Die Datenzusammenstellung und -auswertung läuft auf Hochtouren, nachdem die Bestandserhebungen in 52 Ländern Europas, zwischen den Azoren und dem europäischen Russland, Nordkap und Südspanien, abgeschlossen sind. Niemals zuvor wurde solch umfangreiches Datenmaterial über Vorkommen und Häufigkeit der in Europa heimischen Vogelarten zusammengetragen! Für Deutschland wurden die Daten durch den DDA zusammengestellt, wobei sowohl auf die Daten des deutschen Brutvogelatlas ADEBAR als auch des Beobachtungsportals
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Rotmilan

© EBBA2
Der Rotmilan kommt, mit Ausnahme weniger Kleinstvorkommen, ausschließlich in Europa vor. Deutschland bildet, wie die provisorischen Karten des zweiten Europäischen Brutvogelatlas deutlich zeigen, das Zentrum des geschlossenen Brutareals, das sich in einem breiten Gürtel von Spanien über Frankreich und Deutschland bis nach Polen zieht. Deutschland bildet das Dichtezentrum der Art und beherbergt über 50 % des europäischen und damit auch weltweiten Bestandes des Rotmilans. Die Verbreitungskarte, die die Änderungen des Brutareals zwischen dem ersten und zweiten europäischen Brutvogelatlas darstellt, zeigt eine deutliche Arealausweitung des Rotmilans in Europa. Insbesondere in Großbritannien, dem südlichen Skandinavien und dem Baltikum wurden neue Bereiche besiedelt, während im Süden und Südosten des europäischen Verbreitungsgebietes einige Bereiche verlassen wurden.
Um das Projekt erfolgreich und im vorgesehen Zeitplan abschließen zu können, rufen der DDA als nationaler EBCC-Partner und die DO-G als weltweit älteste ornithologische Fachgesellschaft alle VogelkundlerInnen und OrnithologInnen, gemeinnützige Organisationen wie auch Unternehmen auf, die Herausgabe dieses für den Vogelschutz in Europa unverzichtbaren Werks zu unterstützen.
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11.12.2018
Das Sommergoldhähnchen - ein echter Europäer
© Mathias Schäf
Das derzeit ehrgeizigste Vorhaben ehrenamtlicher Vogelkundler in Europa ist auf die Zielgerade eingebogen: Ende 2020 wird der zweite „European Breeding Bird Atlas“ –
EBBA2 – erscheinen.
Das Projekt wird vom „European Bird Census Council“ –
EBCC – durchgeführt. Die Datenzusammenstellung und -auswertung läuft auf Hochtouren, nachdem die Bestandserhebungen in 52 Ländern Europas, zwischen den Azoren und dem europäischen Russland, Nordkap und Südspanien, abgeschlossen sind. Niemals zuvor wurde solch umfangreiches Datenmaterial über Vorkommen und Häufigkeit der in Europa heimischen Vogelarten zusammengetragen! Für Deutschland wurden die Daten durch den DDA zusammengestellt, wobei sowohl auf die Daten des deutschen Brutvogelatlas ADEBAR als auch des Beobachtungsportals
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Sommergoldhähnchen
© EBBA2
Die weltweite Verbreitung des Sommergoldhähnchens ist nahezu auf Europa begrenzt. Nur kleine isolierte Vorkommen existieren außerhalb von Europa. Die europäische Verbreitungskarte des Sommergoldhähnchens zeigt eine deutliche Konzentration der Vorkommen in Mitteleuropa und der Iberischen Halbinsel und lässt eine klare Präferenz für Mittelgebirge und höhere Lagen erkennen. Deutschland befindet sich im Zentrum des Verbreitungsgebietes der Art und beherbergt mit 1,25 – 1,85 Millionen Revieren etwa 30 % des europäischen Bestandes. Damit ist das Sommergoldhähnchen nach dem Rotmilan auf Rang zwei der Brutvogelarten, mit dem höchsten Anteil ihres weltweiten Bestandes in Deutschland.
Um das Projekt erfolgreich und im vorgesehen Zeitplan abschließen zu können, rufen der DDA als nationaler EBCC-Partner und die DO-G als weltweit älteste ornithologische Fachgesellschaft alle VogelkundlerInnen und OrnithologInnen, gemeinnützige Organisationen wie auch Unternehmen auf, die Herausgabe dieses für den Vogelschutz in Europa unverzichtbaren Werks zu unterstützen.
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10.12.2018
Der zweite Europäische Brutvogelatlas EBBA2 geht auf die Zielgrade
© Peter Hering
Das derzeit ehrgeizigste Vorhaben ehrenamtlicher Vogelkundler in Europa ist auf die Zielgerade eingebogen: Ende 2020 wird der zweite „European Breeding Bird Atlas“ –
EBBA2 – erscheinen.
Das Projekt wird vom „European Bird Census Council“ –
EBCC – durchgeführt. Die Datenzusammenstellung und -auswertung läuft auf Hochtouren, nachdem die Bestandserhebungen in 52 Ländern Europas, zwischen den Azoren und dem europäischen Russland, Nordkap und Südspanien, abgeschlossen sind. Niemals zuvor wurde solch umfangreiches Datenmaterial über Vorkommen und Häufigkeit der in Europa heimischen Vogelarten zusammengetragen! Für Deutschland wurden die Daten durch den DDA zusammengestellt, wobei sowohl auf die Daten des deutschen Brutvogelatlas ADEBAR als auch des Beobachtungsportals
ornitho.de zurückgegriffen wurde.
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Feldlerche
© EBBA2
Die europäische Verbreitungskarte der Feldlerche zeigt, dass die Art, trotz Bestandseinbrüchen in weiten Teilen des Untersuchungsgebietes, weiterhin nahezu über das gesamte Territorium Europas verbreitet ist. Die auf der Karte dargestellte Vorkommenswahrscheinlichkeit verdeutlicht jedoch, dass die Art sowohl im Süden als auch im Norden des Kontinents mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit anzutreffen ist und der Verbreitungsschwerpunkt der Art in Mittel- und Osteuropa liegt. Die weite Verbreitung der Feldlerche ist ein Resultat ihres bevorzugten Bruthabitats, das ursprünglich durch natürliches Grünland und steppenähnliche Lebensräume charakterisiert war, heute aber eine Vielzahl weitere offener Landschafttypen umfasst, die durch landwirtschaftliche Nutzung und Entwaldung entstanden sind. Nicht umsonst wird die Feldlerche in Deutschland als typische Agrarlandart angesehen, auch wenn sie in vielen Regionen Deutschlands inzwischen selten geworden ist und in der Roten Liste als gefährdet eingestuft wird.
Um das Projekt erfolgreich und im vorgesehen Zeitplan abschließen zu können, rufen der DDA als nationaler EBCC-Partner und die DO-G als weltweit älteste ornithologische Fachgesellschaft alle VogelkundlerInnen und OrnithologInnen, gemeinnützige Organisationen wie auch Unternehmen auf, die Herausgabe dieses für den Vogelschutz in Europa unverzichtbaren Werks zu unterstützen.
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29.11.2018
Feier zum zehnjährigen Bestehen der Kooperation zum bundesweiten Vogelmonitoring
Feier anlässlich des zehnjährigen Bestehens der VVV. Von links: Dr. Christoph Sudfeldt (Geschäftsführer DDA), Dr. Stefan Jaehne (Geschäftsführer LAG der Staatlichen Vogelschutzwarten), Bernd Hälterlein (Vorsitzender DDA) und Rainer Dröschmeister (BfN. FB Monitoring)
© Johannes Wahl
Eine positive Bilanz ziehen Bund, Länder und der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) anlässlich des zehnjährigen Bestehens ihrer Kooperation zum bundesweiten Vogelmonitoring bei einer Festveranstaltung auf Burg Seebach in Thüringen. Die Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring sichert die Organisation und die wissenschaftliche Auswertung des ehrenamtlichen Vogelmonitorings durch den DDA und die Nutzung der Ergebnisse durch Bund und Länder langfristig ab. Um die Entwicklung der Vogelbestände in Deutschland nachvollziehen und auch Maßnahmen zu deren Schutz ergreifen zu können, ist das Vogelmonitoring – darunter versteht man standardisierte Vogelkartierungen über mehrere Jahre – von grundlegender Bedeutung.
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Das Vogelmonitoring wird in Deutschland zum großen Teil von ehrenamtlichen Erfassungen getragen. Von der „Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring“ profitieren alle Beteiligten, indem eine dauerhafte Organisation der Kartierungen und Auswertungen gewährleistet wird. „Die ehrenamtlichen Vogelbeobachtungen sind für uns zu einer unerlässlichen Faktenbasis geworden. Wir brauchen nicht nur für unsere Berichte an die Europäische Union stets aktuelle Angaben, wie sich die Bestände der Vögel in Deutschland entwickeln und was zu ihrer Erhaltung getan werden muss. Deshalb wollen wir das Vogelmonitoring weiter stärken“, erklärt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). „Die Ergebnisse des Vogelmonitorings zeigen uns in vielen Bereichen konkrete Gefährdungen und Handlungsbedarfe an.“
Olaf Möller, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, bezeichnet die Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring als ein Erfolgsmodell. „Dieses ist beispielgebend im Natur- und Umweltschutz. Wir können damit erstmalig einen Teil der in den Ländern dringend benötigten Daten für den Naturschutz in der erforderlichen Qualität und Quantität zur Verfügung stellen. Mit der gemeinsamen Entwicklung von Methoden und länderübergreifend einheitlichen Auswertungsverfahren kann Doppelarbeit vermieden werden, was darüber hinaus auch hilft Kosten zu sparen. Die Zusammenarbeit im Vogelmonitoring bedeutet somit gleichzeitig eine effiziente Arbeitsteilung zwischen den Behörden von Bund und Ländern.“
Bund und Länder bauen beim Vogelmonitoring auf die enge Kooperation mit dem Ehrenamt. Bernd Hälterlein, Vorsitzender des DDA, erklärt: „Schon immer begeistern sich Menschen für die Vogelbeobachtung. Seit den 1970er Jahren wird die Vogelwelt in Raum und Zeit wissenschaftlich untersucht. Der DDA hat es sich zur Aufgabe gemacht, Spaß und Datenerhebung zusammenzubringen. Inzwischen sind es mehr als 30.000 Menschen, die uns ihre Beobachtungen melden, darunter 6.000, die sich an der systematischen Erfassung von Brut- und Rastvögeln beteiligen.“ Damit ist das bundesweite Vogelmonitoring das wohl größte bürgerwissenschaftliche Netzwerk in Deutschland. „Damit dieses Netz nicht reißt, bedarf es einer qualifizierten Betreuung und Koordination des ehrenamtlichen Engagements. Hierfür ist die seit nunmehr zehn Jahren gewährte finanzielle Unterstützung unverzichtbar“, sagt der DDA-Vorsitzende und dankt Bund und Ländern für die vorbildliche und einzigartige Zusammenarbeit zwischen staatlichem und verbandlichem Naturschutz.
Hintergrund
Über die sogenannte Bund-Länder Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring, die im Jahr 2008 in Kraft getreten ist, stellen Bund und Länder jährlich Finanzmittel in Höhe von mittlerweile knapp 300.000 Euro zur Verfügung, um die Koordination der ehrenamtlichen Beteiligung und eine Datenauswertung durch den Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zu unterstützen. Hinter dem Begriff Avifaunistik verbirgt sich eine Wissenschaft, die sich mit dem Vorkommen, der Größe und Entwicklungen von Vogelbeständen beschäftigt. Die Analyse der Ursachen von Veränderungen in der Vogelfauna ist eine entscheidende Basis für zielgerichtete Maßnahmen im Vogelschutz.
Die systematischen Erfassungen im Vogelmonitoring haben klar definierte Methodenvorgaben, die es ermöglichen, aus den Daten wissenschaftlich belastbare Aussagen über Bestandsveränderungen der Vogelwelt und deren Hintergründen abzuleiten. An den Monitoringprogrammen beteiligen sich zurzeit etwa 6.000 Ehrenamtliche in Deutschland. Die Ergebnisse des Monitorings werden von Bund und Ländern, aber auch von der Europäischen Union für Naturschutzfragen verwendet.
Weitere Informationen
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28.11.2018
Neue Daten zeigen: Kiebitz im Sinkflug - ehemals häufiger Wiesenvogel hat um 88 Prozent abgenommen
© Karsten Berlin
Noch vor etwa 30 Jahren sah und hörte man den Kiebitz fast überall auf Deutschlands Feldern. Doch neue Daten zeigen: Seit 1992 ist der Bestand dieser Charakterart unserer Agrarlandschaft um 88 Prozent eingebrochen, wie der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) mitteilte.
„Dem Kiebitz geht es noch deutlich schlechter als bislang befürchtet. Er teilt sein Schicksal mit Feldlerche, Rebhuhn und Co., deren Populationen sich ebenfalls in rasantem Sinkflug befinden“, sagte Christoph Sudfeldt, Geschäftsführer des DDA anlässlich einer Veranstaltung zur künftigen EU-Agrarpolitik in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins in Berlin.
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Gemeinsam diskutierten der NABU, die Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Landwirtschafts- und Umweltministerium Anke Erdmann sowie Vertreterinnen und Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums und des Deutschen Bauernverbands, wie die EU-Agrarpolitik umgestaltet werden muss, um den massiven Artenverlust auf Wiesen und Feldern zu stoppen. Derzeit laufen in Brüssel die Verhandlungen zu dem mit Abstand größten Posten des EU-Haushalts. Rund 60 Milliarden Euro vergibt die EU jedes Jahr an Agrarsubventionen, 114 Euro fließen pro EU-Bürger an Steuergeldern in den Agrarhaushalt. Bislang werden diese Gelder fast ausschließlich nach Flächenbesitz vergeben – ungeachtet dessen, ob auf den Wiesen und Feldern umweltverträglich gearbeitet wird oder nicht.
Fünf Jahre lang erprobte der NABU gemeinsam mit Landwirten, wie Kiebitze besser geschützt werden können. Als besonders erfolgreich erwiesen sich „Kiebitzinseln“. Diese kurzzeitigen Brachen innerhalb von Äckern ermöglichten es den Tieren und vielen weiteren bedrohten Vogelarten erfolgreich zu brüten. Auch das Markieren von Nestern trug dazu bei, die Vögel bei der Feldbearbeitung erfolgreich zu umfahren. Im Grünland rät der NABU zudem dazu, Flächen zu vernässen. Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt umgesetzt.
„Für den Schutz von Wiesenvögeln gibt es viele funktionierende Ansätze. Doch die besten Maßnahmen nützen nichts, wenn sie nicht auch entsprechend finanziert und umgesetzt werden. Die EU-Agrarpolitik muss jetzt grundlegend naturverträglicher werden. Sie muss Landwirte für ihren Schutz von Umwelt, Natur, Klima und Biodiversität besser entlohnen. Andernfalls droht der Kiebitz hierzulande bald auszusterben“, mahnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Er forderte, im künftigen EU-Haushalt 15 Milliarden Euro für jene Landwirte zu reservieren, die Naturschutzmaßnahmen umsetzen. Aus diesem Fonds könnten etwa die erfolgreich erprobten Kiebitzinseln finanziert werden.
Zudem müssten künftig die Naturschutzverwaltungen bei der Ausgestaltung der Naturschutzförderung federführend sein. Nur so würden Steuergelder optimal für die Natur eingesetzt, sagte der NABU-Präsident. Zugleich müssten umweltschädliche Subventionen abgeschafft und klare, EU-weite Umweltstandards definiert werden, um den nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft zu ermöglichen. Andernfalls drohten künftig milliardenschwere Blankoschecks an die Mitgliedstaaten verteilt zu werden – und damit ein Rennen um die niedrigsten Umweltstandards.
„Der markante Ruf des Kiebitzes ist auch bei uns in Schleswig-Holstein leider viel zu selten zu hören. Unser Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine gesunde Kiebitzpopulation zu verbessern und die Zahl der Tiere nicht nur in den Schutzgebieten, sondern auch auf unseren Wiesen und Feldern zu vergrößern. Dazu müssen wir die gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten sowie den Naturschutzverbänden entwickelten Schutzmaßnahmen weiter intensivieren und vorantreiben und so einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt im Norden leisten“, ergänzte Anke Erdmann, Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Landwirtschafts- und Umweltministerium.
Quelle: NABU-Pressemitteilung (27.11.2018)
Weitere Informationen
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27.11.2018
Tausende seltene Schreiadler sterben im Libanon
Jagdwilderer töten bei der Vogeljagd im Libanon auch Schreiadler aus Deutschland
© Thomas Krumenacker
5000 Schreiadler werden in jedem Jahr auf dem Weg in ihre Winterquartiere allein im Libanon von Wilderern getötet. Diese schockierende Schätzung ist das Ergebnis einer gemeinsamen Recherche des
Komitees gegen den Vogelmord und des Journals
Der Falke. Die Schätzung beruht auf der Auswertung und Zusammenführung zahlreicher Indizien. Vogelschützer legen damit erstmals eine konkrete Schätzung zum Ausmaß der Verfolgung von Deutschlands bedrohtestem Adler vor.
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Funde geschossener und angeschossener Adler, Augenzeugenberichte, Daten beringter und besenderter Vögel, Trophäenfotos in sozialen Netzwerken und Statistiken von Pflegestationen für verletzte Vögel gingen in die Auswertung ebenso ein wie eine Analyse der Zugintensität- und dichte von Schreiadlern in der Region. „An Tagen mit starkem Durchzug kann es bereits an einem einzigen Konzentrationspunkt zum Abschuss von hunderten Adlern kommen“, sagt Co-Autor Axel Hirschfeld vom Komitee gegen den Vogelmord, der bereits mehrere Recherchereisen an die Brennpunkte der Greifvogelverfolgung im Libanon unternommen hat. „Besonders tragisch für Schreiadler ist, dass genau dort, wo die meisten Adler in einem sehr schmalen Korridor entlang ziehen, Tausende Jäger auf die Vögel warten. Ein Abschuss von Schreiadlern in dieser Größenordnung kann angesichts einer geschätzten Gesamtpopulation von etwa 30.000 Paaren nicht ohne Folgen für den Bestand der ganzen Art bleiben“, sagt Falke-Autor Thomas Krumenacker, der die Zugwege der seltenen Greifvögel über dem Nahen Osten analysiert hat.
Die Autoren fordern einen stärkeren politischen Druck auch aus der Europäischen Union auf die Regierung im Libanon. „Denn in zahlreichen Ländern der EU werden mit erheblichen Summen Maßnahmen zum Erhalt der Art unterstützt. Diese verpuffen buchstäblich im Pulverdampf der Vogeljäger“, kritisieren Hirschfeld und Krumenacker.
In Deutschland brüten nur noch etwas mehr als 100 Paare des kleinsten heimischen Adlers verteilt auf die Bundesländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. „Jeder abgeschossene Adler versetzt den Bemühungen zur Rettung der in Deutschland hochgradig vom Aussterben bedrohten Art einen herben Rückschlag“, warnen die Autoren. Ihre Recherche erscheint in der Dezember-Ausgabe des Journals Der Falke.
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09.11.2018
BirdTrends 2018: Bestandstrends, Bruterfolg und Überlebensraten Britischer Brutvögel
Turteltaube
© Erich Greiner
In der aktuellen Ausgabe von „BirdTrends“ veröffentlicht der British Trust for Ornithology (BTO) die neuesten Ergebnisse aus den langjährigen Programmen zum Brutvogel-Monitoring im Vereinigten Königreich, an denen insgesamt Tausende Kartiererinnen und Kartierer ehrenamtlich mitarbeiten.
Der englischsprachige Bericht und die Ergebnisse sind auf der
BTO-Homepage abrufbar und umfassen insgesamt 121 Brutvogelarten. Zu jeder Art werden aktuelle Diagramme zur Entwicklung der Bestände, sowie der Fortpflanzungs- und Überlebensraten abgebildet. Darüber hinaus sind Informationen zu derzeitigen Gefährdungseinstufungen, eine Zusammenfassung der Bestandsveränderungen und ihrer Ursachen sowie Hinweise auf Arten, die seit den letzten Evaluierungen besonders drastische Rückgänge verzeichnen (>25% bzw. >50%) enthalten.
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Die dramatischsten Verluste hinsichtlich der Langzeit-Trends (über 49 und 25 Jahre) gibt es bei Turteltaube, Feldsperling, Rebhuhn, Nachtigall und Weidenmeise, die von 1966-2017 alle mindestens um 90% in ihrem Bestand zurückgegangen sind. Davon trifft es die Turteltaube besonders hart: mit einem Rückgang von 98% ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis sie als Brutvogel in Großbritannien verschwunden sein wird. Im Zeitraum 1994-2017 gingen die Bestände bei Waldlaubsänger, Braunkehlchen und Mauersegler um mehr als die Hälfte zurück.
Neben all diesen Verlierern gibt es natürlich auch Gewinner: Mäusebussard, Graugans, Buntspecht, Türkentaube und Brandgans konnten ihre Bestände seit 1967 um mindestens 300% vergrößern. Zum Teil deutlich mehr als verdoppelt haben sich die Bestände zwischen 1994-2017 bei Mandarinente, Schnatterente, Seidenreiher, Rotmilan, Schleiereule und Halsbandsittich.
Gemäß den vorgestellten Ergebnissen gibt der Bericht Hinweise auf die Aktualisierung der Rote Liste-Gefährdungskategorien für mehrere Vogelarten. Verschärft hat sich die Situation aktuell demnach für Schilfrohrsänger, Grünfink und Mauersegler, während es bei Singdrossel, Gebirgsstelze, Wasseramsel und Rohrammer momentan Hinweise auf eine Bestandserholung gibt. Wichtig zu berücksichtigen ist allerdings, dass es sich bei den Ergebnissen um eine aktuelle Momentaufnahme handelt und dass vor allem die drei letztgenannten Arten fluktuierende Landzeittrends aufweisen. Bis zur Überarbeitung der Roten Liste kann es also durchaus noch zu Auf- und Abschwüngen kommen, durch die sich die Situation für die Arten wieder anders darstellen kann.
Quelle: Woodward, I.D., Massimino, D., Hammond, M.J., Harris, S.J., Leech, D.I., Noble, D.G., Walker, R.H., Barimore, C., Dadam, D., Eglington, S.M., Marchant, J.H., Sullivan, M.J.P., Baillie, S.R. & Robinson, R.A. (2018) BirdTrends 2018: trends in numbers, breeding success and survival for UK breeding birds. Research Report 708. BTO, Thetford. http://www.bto.org/birdtrends (abgerufen am 08.11.2018)
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08.11.2018
Vögel in Deutschland aktuell: Rückblick auf den Sommer 2018
© Aula-Verlag
In unserem Rückblick auf die zurückliegende Jahreszeit blicken wir diesmal auf einen „außergewöhnlich warmen, trockenen und sonnigen“ Sommer 2018 zurück. Die 1,3 Millionen Vogelbeobachtungen, die zwischen Juni und August über
ornitho.de gemeldet wurden, liefern die Datengrundlage für Auswertungen zu Schleiereule, Mornellregenpfeifer und Rosenstar sowie einen Überblick über die im Sommer entdeckten Seltenheiten.
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Bei einer ganzen Reihe von Arten dürfte sich die über viele Wochen sehr stabile Wetterlage günstig auf die Nachwuchsrate ausgewirkt haben. Bei der Schleiereule offenbar nicht, die regional trotz milder Winter in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang zeigt, der sich in diesem Sommer fortsetzte. Wir haben uns die heimliche Jägerin mal etwas genauer angesehen und dabei die Schleiereulen-Meldungen im Verlauf der letzten Jahre regional betrachtet.
Gegen Ende August zieht es viele Beobachter auf der Suche nach Mornellregenpfeifern in die offene Agrarlandschaft. Wir blicken auf die „Mornell-Saison 2018“ zurück und betrachten dabei neben der reinen Anzahl gemeldeter Individuen vor allem auch den Jungvogelanteil, der Rückschlüsse auf den Bruterfolg erlaubt. Wie erging es dem Mornellregenpfeifer 2018?
Mitte Mai 2018 kündigte sich mit Beobachtungen tausender Individuen westlich der Brutgebiete ein Einflug von Rosenstaren an. Am 23. Mai wurde der erste Altvogel auf Helgoland entdeckt. Wie viele letztlich in Deutschland folgten und wo sich der in ganz Europa bemerkte Einflug konzentrierte, dem widmen wir uns in einem weiteren Abschnitt unseres Beitrag genauer.
Trotz heißer Temperaturen wurden im Sommer 2018 nur wenige südliche Seltenheiten entdeckt. Natürlich war zwischen Juni und August dennoch die eine oder andere Überraschung dabei, die wir uns einmal genauer ansehen. Besonders hervorzuheben sind dabei eine nordamerikanische Präriemöwe in Nordrhein-Westfalen und der bei Anerkennung erste deutsche Nachweis eines Italiensperlings in Mecklenburg-Vorpommern.
Den Beitrag „Vögel in Deutschland aktuell: Sommer 2018: Schleiereulen, Mornells und ein Hauch von Rosa“ in der Zeitschrift „Der Falke“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren Beiträge mit direktem Bezug zu ornitho.de finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 11/2018 mit vielen weiteren Beiträgen, u.a. über die Birkhahnbalz in der Lüneburger Heide, Eiben als Nahrungsquelle von Drosseln, Praktika als Naturschutzwart im Wattenmeer, eine aktuelle Brut der Steppenweihe in Weißrussland und ein neues Standardwerk der Bestimmungsliteratur können Sie über die Internetseite von „Der Falke“ beziehen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
das Team von ornitho.de und ornitho.lu
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29.10.2018
Vorstands- und Beiratswahlen auf der 48. DDA-Mitgliederversammlung
Die Mitglieder des DDA-Vorstandes und Beirates (von links nach rechts): Stefan Fischer, Klaus Nottmeyer, Frank-Ulrich Schmidt, Johannes Schwarz, Bernd Hälterlein und Werner Eikhorst [nicht abgebildet: Stefan Stübing]
© Johannes Schwarz
Die 48. ordentliche DDA-Mitgliederversammlung hat am gestrigen Sonntag in Münster den bisherigen Vorsitzenden Bernd Hälterlein in seinem Amt bestätigt. Zum 2. Vorsitzenden wurde Johannes Schwarz gewählt. Stefan Stübing, der dem Vorstand seit 2008 angehörte, hatte zuvor angekündigt, sein Engagement im DDA aus familiären Gründen zurückfahren zu wollen. Als Schatzmeister stellte sich Werner Eikhorst erfolgreich der Wiederwahl. Den fünfköpfigen Vorstand komplettieren satzungsgemäß zwei Delegierte des DDA-Beirates: Stefan Fischer und Klaus Nottmeyer wurden vom Beirat mit dem entsprechenden Mandat ausgestattet.
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Auch im Beirat gab es Veränderungen: Mathias Kramer, Johannes Melter und Alexander Mitschke schieden aus. Außer den beiden vorgenannten Beiratsmitgliedern, die die Vorstandsarbeit unterstützen, wurden Frank-Ulrich Schmidt und Stefan Stübing gewählt. Die Mitgliederversammlung dankte allen ausgeschiedenen Akteuren für ihr meist über mehrere Jahrzehnte anhaltendes Engagement im DDA mit großem Applaus.
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24.10.2018
Atlas Deutscher Brutvogelarten ausverkauft!
Ausgeflogen! Der Atlas Deutscher Brutvogelarten ist mittlerweile vergriffen
© Andreas Heiland
Wir hatten es angekündigt und allen noch einmal die Chance gegeben, das Standardwerk zum vergünstigten Preis zu erwerben: Nun ist der Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) vergriffen!
Über 8.000 Exemplare des 800 Seiten starken Buches wurden verkauft.
Die Einnahmen gingen in die Refinanzierung des mit großem ehrenamtlichen Engagement durchgeführten Projektes. Die über 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investierten zusammen mehr als 500.000 Stunden, um die Verbreitung, Häufigkeit und Bestandsentwicklung aller 280 Brutvogelarten Deutschlands darzustellen und zu interpretieren.
Derzeit laufen Überlegungen, den ADEBAR auch digital verfügbar zu machen. Sobald es dazu Neuigkeiten gibt, werden wir an dieser Stelle darüber informieren.
13.09.2018
„Seltene Vögel in Deutschland 2016“ erschienen
© DAK/DDA
Das Titelbild der sechsten Ausgabe der Reihe „Seltene Vögel in Deutschland“ ziert ein prächtiger Rallenreiher. Kern des 68 Seiten umfassenden Heftes bildet wie gewohnt der Seltenheitenbericht der DAK über die Nachweise seltener Vogelarten in Deutschland im Jahr 2016. Zu den Highlights gehören die ersten Nachweise von Maskenwürger, Singammer und Bergbraunelle. Zum ersten Mal seit mehr als 100 Jahren wurden Pazifikpieper und Grauortolan wieder in Deutschland beobachtet. Weitere bemerkenswerte Nachweise aus 2016 sind Deutschlands dritte Rüppellseeschwalbe, die dritten und vierten Beobachtungen eines Östlichen Hausrotschwanzes sowie die vierten Nachweise von Elfenbeinmöwe, Wacholderlaubsänger, Balkansteinschmätzer und Wüstengimpel. Diese und mehrere hundert weitere Nachweise werden detailliert und mit zahlreichen Fotos und ergänzenden Grafiken und Karten präsentiert.
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Kiefernkreuzschnäbel sind nur sehr selten in Deutschland zu beobachten. Ab Anfang Oktober 2013 kam es jedoch zu einem massiven Einflug von Kiefernkreuzschnäbeln nach Mitteleuropa. Auch in Deutschland gelangen dabei eine ganze Reihe teils sehr gut dokumentierter Sichtungen bis hin zu Brutnachweisen. Thomas Sacher und Arne Torkler betrachten das Auftreten des Kiefernkreuzschnabels in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Einflugs 2013/14 und vergleichen die Situation mit anderen Ländern Mittel- und Westeuropas.
Vom 7. bis 9. April 2016 hielt sich eine männliche Singammer auf Amrum auf. Es handelte sich dabei um den ersten Nachweis dieser nordamerikanischen Singvogelart für Deutschland. Martin Gottschling und Markus Risch ordnen den Nachweis in das Auftreten in anderen Ländern Europas ein und diskutieren am Beispiel der Singammer die Möglichkeiten des Auftretens nearktischer Singvögel in Mitteleuropa.
Seit mehr als 20 Jahren werden in Europa regelmäßig Silberreiher dokumentiert, welche mit einheitlich matt bis leuchtend rötlichen Beinen und Füßen und tiefschwarzen Schnäbeln untypisch gefärbt sind und somit Ähnlichkeit mit Prachtkleid-Vögeln der östlichen Unterart modesta zeigen. Diesen Silberreihern vom „modesta-Typ“ widmet sich ein weiterer Beitrag in „Seltene Vögel in Deutschland 2016“. Christopher König, Daniel Kratzer und Colin Pielsticker analysieren das zeitliche und räumliche Auftreten in Deutschland, beschreiben die Herkunft dieser Vögel anhand aktueller Ringfunde und diskutieren mögliche Ursachen der untypischen Färbung.
Die ansprechend gestaltete und reich bebilderte sechste Ausgabe von „Seltene Vögel in Deutschland“ kann zum Preis von 9,80 € zzgl. Versandkosten bestellt werden bei:
DDA-Schriftenversand
An den Speichern 6, 48157 Münster
Tel: 0251 / 2101400
E-Mail: schriftenversand@dda-web.de
Internet: www.dda-web.de/publikationen
Die Reihe ist auch im Abonnement erhältlich. Eine Ausgabe kostet dann 7,50 € zzgl. Versandkosten. Sollten Sie die ersten fünf Ausgaben noch nicht kennen, können Sie diese jetzt zum reduzierten Preis von nur jeweils 5,00 € zzgl. Versandkosten oder im Paket für 20,00 € zzgl. Versandkosten erwerben.
Mit dem Erscheinen des sechsten Bandes von „Seltene Vögel in Deutschland“ möchten wir Ihnen außerdem auch wie gewohnt den Seltenheitenbericht der letzten Ausgabe „Seltene Vögel in Deutschland 2015“ kostenlos als online lesbare Version anbieten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Deutsche Avifaunistische Kommission
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04.09.2018
Radio-Beitrag: „Der Kuckuck – Evolution als Rüstungswettlauf“. Deutschlandfunk Kultur: Do, 13.09. 19:30-20:00 Uhr
© Thomas Hinsche
Ein Schilfrohrsänger hackt ein Kuckucksei auf, ein Teichrohrsängerkuckucksküken bettelt, Kuckucke umfliegen fauchend eine Weibchen-Attrappe, kehlig trillernde Kuckucksweibchen… In der Sendung „Zeitfragen“ dreht sich am
Donnerstag, 13.09. ab 19:30 Uhr im Deutschlandfunk Kultur alles um die spannende Lebensweise der einzigen brutparasitisch lebenden Vogelart Mitteleuropas. Das eigene Gelege nicht selbst, sondern von Wirtseltern ausbrüten zu lassen, hat viele Vorteile für die eigentlichen Eltern. Doch Brutschmarotzer wie der Kuckuck mussten clevere Strategien entwickeln, damit ihr Verhalten von Erfolg gekrönt ist.
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Rundfunkautor Anselm Weidner, u. a. bekannt durch „Die Lange Nacht der Singvögel“, spricht mit den Kuckuck-Experten Karsten Gärtner, Karl Schulze-Hagen und Bard Stokke über ein faszinierendes ornithologisches Forschungsfeld und nimmt Sie mit auf Exkursion zu den Kuckucken ins Lauenburger Land.
Weitere Informationen
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06.08.2018
Basstölpel & Plastikmüll: Neues Projekt zur systematischen Analyse von Herkunft und Auswirkungen auf Helgoland
In der Kolonie der Basstölpel auf Helgoland ist der Plastikmüll in den Nestern nicht zu übersehen
© E. Ballstaedt
Der Anteil an anthropogenem Meeresmüll hat in den letzten Jahren signifikant zu genommen. Die gesamte Plastikmüllmenge in den marinen Ökosystemen beträgt dabei schätzungsweise zwischen 65 und 150 Millionen Tonnen (ca. 95 % der gesamten anthropogenen Meeresmüllmenge). Durch eine weiterhin steigende Kunststoffproduktion kann man davon ausgehen, dass auch der Eintrag von Plastikmüll in die Weltmeere stetig zunehmen wird. Inzwischen gelangen jährlich zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer, was zu schwerwiegenden Folgen in den marinen Ökosystemen führt. Makroplastik (u.a. Stricke, Verpackungs- und Netzreste) haben oft tödliche Auswirkungen auf Fische, Meeressäuger und Vögel. Die Konsequenzen der Verstrickung in Plastikmüll werden jedoch vielfach unterschätzt. Ein neues Forschungsprojekt soll der Plastikmüllproblematik in Seevogelkolonien nun genauer auf den Grund gehen.
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Auf Helgoland brütet Deutschlands einzige Hochseevogelkolonie. Diese bietet Heimat für Basstölpel, Eissturmvögel, Trottellummen, Tordalke und Dreizehenmöwen. Basstölpel tragen aktiv Plastikmüll in ihre Nester ein, was nicht nur negative Auswirkungen auf sie, sondern auch die benachbarten Trottellummen und teilweise Dreizehenmöwen hat. Der Verein Jordsand möchte aus diesem Grund in Kooperation mit dem Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“, dem Forschungs- und Technologiezentrum Westküste (FTZ) der Universität Kiel sowie dem Alfred-Wegener-Institut (AWI) ein Forschungsprojekt starten, in dem die Auswirkungen auf Seevögel in der Deutschen Bucht sowie die Herkunft des als Nistmaterial benutzen Plastiks bestimmt werden sollen. Bislang gibt es kaum Erkenntnisse über die Zusammensetzung und die Herkunft des Plastikmülls in Seevogelnestern sowie dessen Auswirkungen auf Populationsebene.
Ein Schwerpunkt der Untersuchung, die Auswirkungen und Relevanz von Plastikmüll auf Seevogelpopulationen, soll u.a. durch GPS-Besenderung, Ermittlung ganzjähriger Verstrickungsraten und durch die Entwicklung eines Populationsmodells bearbeitet werden. Ein weiteres Untersuchungsfeld widmet sich mittels Laboranalysen der Herkunft des künstlichen Nistmaterials.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, Erkenntnisse über die Relevanz und die Auswirkungen auf Seevogelpopulationen sowie die Herkunft des künstlichen Nistmaterials zu erlangen, um Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Naturschutz zu entwickeln, die zu einer Reduktion des Plastikeintrags in die Nordsee und damit zum Schutz der Seevögel und einer geringeren Belastung der Nester mit künstlichem Material führen. Zusätzlich sollen die einzelnen Schritte mit projektspezifischen Flyern, Infotafeln, per Social Media sowie mit der Entwicklung von Lehrmaterial begleitet werden, um dieses sehr sensible und aktuelle Thema in die Öffentlich zu tragen.
Weitere Informationen
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06.08.2018
Vögel in Deutschland aktuell: Rückblick auf das Frühjahr 2018
© Mathias Schäf
Das Wetter im vergangenen Frühjahr war extrem. Zuerst kam der Winter Ende Februar noch mit einem eisigen Finale und blieb mit Frost und Schnee bis Ende März, dann stiegen die Temperaturen innerhalb weniger Tage auf sommerliche Verhältnisse. April und Mai waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Ein derart ungewöhnlicher Verlauf des Frühjahres wirkt sich natürlich auch auf die Vogelwelt aus.
Wir befassen uns in unserem Rückblick auf die zurückliegende Jahreszeit in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Der Falke" unter anderem mit der Ankunft der Zugvögel. Der späte Kälteeinbruch führte im März zu einer erheblichen Zugstausituation, über die bereits in der Mai-Ausgabe berichtet wurde. Früh heimkehrende Arten trafen dadurch erst zum Ende der ersten Aprildekade ein.
Ab der zweiten Monatsdekade erreichten uns viele Singvogelarten dann aber dank idealer Bedingungen deutlich früher.
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Etwas genauer schauen wir uns diesmal Mauersegler und Mehlschwalbe an. Es war im Frühjahr in aller Munde, dass es von beiden Arten angeblich weniger gäbe als in den Vorjahren. Doch lässt sich aus diesem Eindruck tatsächlich auf das Ausmaß des Verlustes insektenfressender Vogelarten schließen? Wir haben uns die bei ornitho.de gemeldeten Beobachtungen angesehen und kommen zu einer etwas differenzierteren Aussage.
Während Mauersegler und Mehlschwalbe den Winter tausende Kilometer entfernt verbringen, können wir andere Vogelarten das ganze Jahr über bei uns beobachten. Eisvogel und Zaunkönig sind zwei solche Arten, bei denen sich die Verhältnisse im Winter in Deutschland unmittelbar auf den hiesigen Brutbestand auswirken. Die Temperaturen der letzten beiden Winter lagen über dem langjährigen Mittel. Aber bedeuten „milde Winter“ auch gleich gute Bedingungen für die beiden Arten? Ganz so einfach scheint es nicht zu sein, schaut man sich die Beobachtungsmeldungen von ornitho.de einmal genauer an...
Das Frühjahr 2018 hatte an Seltenheiten einiges zu bieten. Auffällig waren in den Monaten März bis Mai vor allem zahlreiche mediterrane Arten. Unterm Strich liest sich die Übersicht der Raritäten daher fast wie eine Beobachtungsliste aus Südspanien. Doch nicht alle Seltenheiten kamen aus dieser Richtung. Erddrossel, Grauortolan und mehrere Kappenammern zeigen, dass auch östlich verbreitete Arten den Weg zu uns fanden.
Den Beitrag „Vögel in Deutschland aktuell: Frühjahr 2018: Erst eisig, dann mediterran“ in der Zeitschrift „Der Falke“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren Beiträge mit direktem Bezug zu ornitho.de finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 8/2018 mit vielen weiteren Beiträgen, u.a. zu Blauracken in Ungarn, den Vogeltod durch illegale Klebefallen in deutschen Städten, Pfuhlschnepfen und Ferngläser, können Sie über die Internetseite von „Der Falke“ beziehen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
das Team von ornitho.de
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24.07.2018
State of the World′s Birds 2018 – Ein Pulsmesser für die Natur
© BirdLife International
Alle fünf Jahre informiert die internationale Vogelschutzorganisation
BirdLife International im Statusbericht „
State of the World’s Birds“ über den Zustand der globalen Vogelwelt. Die gerade erschienene Ausgabe stellt die wichtigsten Ergebnisse aus Studien von BirdLife und seinen Partnerorganisationen vor. Eine Bilanz, die wie ein Pulsmesser den Zustand der globalen Vogelwelt und der Biodiversität anzeigt und Wegweiser für Politik, Gesellschaft und Naturschutz sein kann.
Viele Ergebnisse des aktuellen Statusberichts sind ernüchternd: Der Rückgang der Vogelarten schreitet ungebremst weiter voran. Betroffen sind vor allem viele ehemals häufige Arten. 40% der rund 11.000 Vogelarten weltweit gehen in ihrem Bestand zurück, nur bei 7% nimmt die Population zu. 1.469 Arten (13%) – und damit jede achte Vogelart – sind vom Aussterben bedroht. 74% von diesen werden durch die ständige Ausweitung der Ackerlandfläche weltweit und die Industrialisierung der Landwirtschaft bedroht, 50% durch Holzeinschlag, 39% durch invasive nicht-heimische Arten und 35% durch Jagd und illegale Verfolgung. Der Klimawandel wirkt sich zurzeit auf 33% der weltweit bedrohten Arten aus und verschärft oftmals die Situation für Arten, die bereits durch andere Faktoren in Bedrängnis geraten sind.
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Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung: Mindestens 25 Arten konnten dank Artenschutzmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten vor dem Aussterben bewahrt werden, darunter z.B. der Azorengimpel (Pyrrhula murina), ehemals der am meisten gefährdete Singvogel Europas. Die nach jahrzehntelangen Bestandrückgängen auf nur rund 40 Paare geschrumpfte Population, stabilisierte sich dank erfolgreicher Habitatmanagement-Maßnahmen im Rahmen von Life-Projekten der Europäischen Union auf jetzt ca. 1000 Individuen. Erfolge gibt es auch in der Ausweisung von Schutzgebieten. BirdLife und seine Partner-Organisationen haben anhand international anerkannter Kriterien seit Ende der 1970er Jahre die 13.000 wichtigsten Lebensräume auf der ganzen Welt zu sogenannten IBAs (Important Bird Areas) erklärt. Die so bezeichneten Gebiete geben den jeweilig zuständigen Staaten wertvolle Vorschläge für zukünftige Schutzgebietsausweisungen. In der Europäischen Union ist die Ausweisung von Vogelschutzgebieten (SPAs – Special Protection Areas) im Rahmen des Netzwerkes Natura2000 eng an die von BirdLife als IBAs gelisteten Gebiete geknüpft. Seit 2016 sind 70% der terrestrischen IBA-Fläche innerhalb der EU als SPA ausgewiesen und unterliegen damit gesetzlichem Schutz. Einige Mitgliedsstaaten, wie z.B. Estland, die Niederlande, Bulgarien und Lettland, haben bereits 90% ihrer terrestrischen IBA-Fläche als SPA ausgewiesen. Kroatien, erst seit 2013 EU-Mitglied, hat sogar 30% seiner Landesfläche als SPA erklärt – mehr als alle anderen Mitgliedsstaaten. Auch in der Renaturierung beeinträchtigter Gebiete und in der Kontrolle von invasiven nicht-heimischen Arten, z.B. auf Inseln eingeschleppte Ratten, Katzen und Mäuse, wurden in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit große Fortschritte gemacht.
Neben der ausführlichen Beschreibung der Ursachsen für das Vogelsterben und den Verlust an Biodiversität weltweit, beleuchten die Autoren des Berichtes auch die Faktoren, die hinter diesen Entwicklungen stehen: Bevölkerungswachstum, steigender individueller Konsum, Ungleichgewichte in der Verteilung von Macht und Reichtum, Versäumnisse auf politischer und wirtschaftlicher Ebene sowie ein unangemessener Umgang mit den Ressourcen. Diese zugrundeliegenden Faktoren in den Griff zu bekommen, ist den Autoren zufolge unbedingte Voraussetzung, um den Biodiversitätsverlust aufzuhalten.
Auf www.birdlife.org steht ein PDF des in englischer Sprache erschienenen Berichtes zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen
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04.07.2018
Sachpreis-Verlosung Birdrace 2018 — herzlichen Glückwunsch?!
Ein Papageitaucher, in unnachahmlicher Art gemalt von Harro Maas, ziert in diesem Jahr die Urkunde, die in Kürze an alle Teams verschickt wird. Das Original wurde wie immer verlost. Die/Der Glückliche ist ...
© Harro Maas
Wir hoffen, dass alle das 15. bundesweite Birdrace am 5. Mai noch in guter Erinnerung haben. Wir auf jeden Fall: Mit mehr als 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über 340 Teams waren so viele dabei wie nie zuvor. Mehr als 30.000 Euro an Spenden kamen für
ornitho.de dank zahlreicher Spender zusammen. Dafür möchten wir allen Beteiligten nochmals aufs Herzlichste danken! Der einen oder dem anderen mit Hilfe unserer Glücksfee auch im materiellen Sinne, denn in diesem Jahr waren wieder mehr als 80 Preise in der Lostrommel. Die Chancen, zu den Glücklichen zu zählen, waren somit trotz Rekordbeteiligung wieder einmal sehr hoch – insbesondere dann, wenn das eigene Team Spenden für
ornitho.de einwarb oder ohne Auto unterwegs war. Die folgenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich in diesem Jahr freuen (und melden sich bitte per Mail mit aktueller Anschrift bei uns):
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Zeiss Victory SF 10x42
Ole Henning
Sonderdruck „Papageitaucher“ von Harro Maas
Imme Wichelmann
Kamera-Nistkasten VARIKA Cam
Jan Gerken
Rotmilanpatenschaft
Martin Hoffmann
Koenig PhotoBags „OrniSet“
Ringo Raupach, Bernd Walther, Jan Zöller
Stativtragesystem „Mulipack“
Markus Althaus, Bastian Bunke, Katharina Rau
„Die Vogelwelt von Rheinland-Pfalz“
Monika Huaycochea Cuba
„Handbuch der Vögel Mitteleuropas“ (CD-Rom)
Mischa Drüner
Jahresabo der Zeitschrift „GEO“
Barbara Düsselberg, Wieland Heim, Jonathan Hense, Max Richter
Probeabo der Zeitschrift „Die Vogelwelt“
Anja Betzin, Elisabeth Osterberg, Eike Schulze
„Atlas des Vogelzugs“
Willi Reichel
„Die Stimmen der Vögel Europas“ (DVD)
Ethelbert Babl, Lena Thielcke, Helena Zabron
„Vögel Mitteleuropas im Flug bestimmen“
Elias Barnickel, Steffen Breitschwerdt, Alfred Kuhn
Buchgutschein Christ-Media
Sharamon Borgmann, Johannes Braun, Jan Engler, Michael Fischer, Lukas Fuhse, Frauke Helms, Philip Hunke, Stefanie Lenz, Gerrit Nandi, Tobias Stickel
„Die Flugrufe der Vögel Mitteleuropas“ (App)
Cas Eikenaar, Martin Fichtler, Ingmar Harry, Alexander Heitmann, Tobias Scholz
„Federnlesen“
Mirko Blinn, Klaus Günther, Thomas Jacob, Matthias Koch, Anne Wischnewski
VARIKA-Nistkasten „10-in-1“
Christian Groß, Frerk Neumann
Die 100 besten Vogelbeobachtungsplätze in Deutschland
Siegfried Brockmann, Imme Fischer, Martin Koelman
Futtersäule „Birdlover“
Charlotte Braunreuther, Pia Brockmann, Simon Dubielzig, Hannah Einhauser, Elias Engel, Dominic Fischer, Hannah Häusler, Nele Jasker, Robin Kiefer, Merle Koelman, Konrad Kröning, Anne Lang, Franziska Lemke, Nils Molzahn, Dave Münster, Jens-Uwe Scherpelz, Klaus Schilhansl, Niels Vickus, Nils Viermann, Jakob Viße
Reisegutschein Lucky Looker
Marco Cianchetti-Benedetti
Jahresmitgliedschaft DO-G
Achim Bergmeier, Simon Marchner
„Die Genies der Lüfte“
Anke Jalass, Armin Kreusel, Ingrid Wagner
Jahresabo der Zeitschrift „VÖGEL“
Nils Agster, Ingo Fahne, Daniel Heinrichs, Jonathan Heinze, Phil Keuschen, Uschi Mastmeyer, Winfried Scharlau, Frank Ulbrich, Ulrike Waldmann, Gerald Wohlgemuth
Vogel-Magnet-Sets
Sonja Fuhrmann, Markus Hubatsch, Ulrich Kuhlmann
Herzlichen Glückwunsch!
Unabhängig vom glücklichen Glücksfee-Händchen dürfen sich das TEAM BO-BACHTER, Birding for Nature und die BOR-Seeschwalben freuen: Als fleißigste Spendensammler finden sie die Zeitschrift Der Falke von Juni 2018 bis Mai 2019 jeweils zum Monatsanfang im Briefkasten!
Für die volle Lostrommel danken wir ...
... Carl Zeiss Sports Optics, Harro Maas, dem AULA-Verlag, Lucky Looker, König Photobags, Oertl, Orniwelt, Christ Media Natur, GEO, der GNOR, dem dwj-Verlag, Schwegler, der DO-G, dem Verlag Bastei Lübbe, dem Rowohlt-Verlag und Butterfly Track, die die Preise für die Verlosung zur Verfügung stellten!
Bis zum 16. bundesweiten Birdrace am 4. Mai 2019!
Euer Birdrace-Team des DDA
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02.07.2018
Liebeskummer, Winterflucht und Sitzenbleiber – die kuriosen Reisen unserer Rotmilane
Die Rotmilan-Dame OVH, benannt nach dem Ornithologischen Verein zu Hildesheim e.V., bereitete uns eine der größten Überraschungen.
© Christian Gelpke
Unter diesem Titel stellen wir in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift
DER FALKE die ungewöhnlichsten Flugrouten unserer besenderten Rotmilane vor. Im Rahmen des bundesweiten Artenschutzprojektes „Land zum Leben“ hat der DDA in Zusammenarbeit mit drei Teams aus erfahrenen Greifvogelberingern und Artexperten seit 2014 insgesamt über 30 Rotmilane mit Satellitensendern ausgestattet. Dadurch ist es möglich, die Flugrouten der Vögel genau zu studieren und so herauszufinden, über welchen Flächen sich die Milane bevorzugt aufhalten und welche Gebiete eher gemieden werden. Bei der Auswertung kam es zu einigen spektakulären Beobachtungen, die wir in der Juli-Ausgabe von DER FALKE und auch in einer neuen Rubrik bei uns auf der Website vorstellen.
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Video-Animationen der aufgezeichneten Koordinaten der Vögel ermöglichen es, die Flugrouten am PC sichtbar zu machen. Ein Blick in die aktuelle FALKE-Ausgabe oder ein Klick auf unsere neue Rubrik www.dda-web.de/rotmilan/reisen verrät Ihnen, warum OVH, das nach dem Ornithologischen Verein zu Hildesheim benannte Weibchen, Berühmtheit unter unseren besenderten Milane erlangte, welch unerwartete Kehrtwende Nick II. und Karin beim Heimzug in diesem Frühjahr machten oder welchem neuesten Trend Sylvia und Herbert hinsichtlich der Wahl ihres Winterquartiers folgen.
Möchten Sie auch eine Patenschaft für einen unserer besenderten Milane abschließen? Als Patin/Pate erhalten Sie eine Patenurkunde und die zweimal im Jahr erscheinende „Rotmilan-Post“, in der wir Sie exklusiv mit Neuigkeiten über „Ihren“ Milan informieren. Natürlich können Patenschaften auch als Geschenk abgeschlossen werden. Füllen Sie bitte einfach das Formular aus und senden Sie es an uns zurück: per Email an
oder per Post an Dachverband Deutscher Avifaunisten, An den Speichern 6, 48157 Münster.
Mehr Informationen über das Projekt und die Patenschaftenschaftsaktion erhalten Sie unter www.dda-web.de/rotmilan.
Ihre Fragen beantworten wir gerne unter 0251/210 140 0 oder per E-Mail an
.

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Der DDA bedankt sich außerdem bei der Stiftung Naturschutz Thüringen für die Förderung der wissenschaftlichen Begleituntersuchungen und ganz herzlich bei allen, die eine Rotmilan-Patenschaft abgeschlossen haben.

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26.06.2018
Jubiläum: 25 Jahre Michael-Otto-Institut im NABU
von links nach rechts: Dr. Johannes Merck (Umweltstiftung Michael Otto), Kornelius Kremkau (LLUR), Julia Jacobsen (Integrierte Station Eider-Treene-Sorge), Olaf Tschimpke (NABU), Dr. Hermann Hötker (MOIN), Anke Erdmann (Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig-Holstein)
© MOIN
Das Michael-Otto-Institut im NABU (MOIN) und die Integrierte Station Eider-Treene-Sorge des Schleswig-Holsteinischen Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) feierten am vergangenen Wochenende in Bergenhusen ihren 25. bzw. 20. Geburtstag. Die Jubiläumsfeier, die die tiefe Verwurzelung des Bergenhusener Naturschutzes in der Region verdeutlichen soll, stand ganz unter dem Motto „Gemeinsam in Bewegung“. Dr. Johannes Merck von der Umweltstiftung Michael Otto beleuchtete in seinem Festvortrag die Geschichte des Naturschutzes in der Eider-Treene-Sorge-Niederung. Grußworte wurden unter anderem von Staatssekretärin Anke Erdmann aus dem Umweltministerium Schleswig-Holsteins sowie dem ARD-Meteorologen Karsten Schwanke überbracht. Prof. Dr. Franz Bairlein, Direktor des Instituts für Vogelforschung, stellte im Rahmen eines internationalen Workshops erarbeitete Thesen zur Zusammenarbeit von Forschung und Naturschutz vor. Diese sollen einen Beitrag dazu leisten, die Arbeit von Naturschutz, Wissenschaft und Politik fit für die Zukunft und damit fit für den Erhalt der Biodiversität zu machen.
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Das Michael-Otto-Institut im NABU hat 1993 als „NABU-Institut für Wiesen und Feuchtgebiete“ in Bergenhusen seine Arbeit begonnen. 2004 wurde es zum MOIN. Gemeinsam mit der Integrierten Station Eider-Treene Sorge des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) betreibt das MOIN seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich Naturschutzforschung. Zentraler gemeinsamer Schwerpunkt des MOINs und der Integrierten Station ist die Naturschutzforschung in der Agrarlandschaft. 1999 war das Geburtsjahr des „Gemeinschaftlichen Wiesenvogelschutzes“ (GWS), der zusammen mit dem Naturschutzverein Meggerdorf entwickelt wurde. Der große Erfolg dieses Artenschutzprogramms für Wiesenvögel basiert auf der tiefen Verwurzelung des Programms in der Region und seiner Einbettung in gut durchdachte und umgesetzte Maßnahmen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes.
Der DDA gratuliert Institutsleiter Hermann Hötker und seinem Team zum Jubiläum und wünscht auch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg in der Entwicklung und Umsetzung eines effizienten und wirksamen Vertragsnaturschutzes in Schleswig-Holstein.
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26.06.2018
Bundesamt für Naturschutz zeichnet Vorhaben zur Entwicklung von Klimawandel-Indikatoren als „Projekt des Monats“ aus
Beim Trauerschnäpper führt eine klimatisch bedingte phänologische Abweichung zwischen der Hauptverfügbarkeit von Raupen als Nahrung für den Nachwuchs und der Ankunft der Zugvögel im Brutgebiet zu Bestandsveränderungen.
© Thomas Harbig
Aussagen über den Zustand von Natur und biologischer Vielfalt oder auch über das Ausmaß von Umweltbelastungen werden mit Hilfe von Indikatoren getroffen. Ein Indikator übersetzt komplexe Sachverhalte in messbare Größen und Zahlenwerte, die für die Öffentlichkeit verständlich sind und der Politikberatung dienen. Um eine bestimmte Gegebenheit zu beurteilen, wird ein fachlich fundierter Zielwert festgelegt, der stets den Idealzustand des betrachteten Sachverhaltes darstellt. Ein Indikator zeigt an, wie groß der Abstand des aktuell bilanzierten Wertes zu dem errechneten Idealzustand ist.
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In der Berichterstattung zum Naturschutz sind Indikatoren bereits seit einigen Jahren gebräuchlich, z. B. zur Beurteilung der Artenvielfalt und Landschaftsqualität. Indikatoren, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität veranschaulichen, gibt es bisher allerdings kaum. Ein im September 2017 gestartetes Projekt unter der Leitung der TU Berlin, an dem sich neben dem DDA auch die Universität Kassel, die HTW Dresden und das Planungsbüros PAN beteiligen, soll dies nun ändern. Geplant ist die Entwicklung eines Systems von Indikatoren, das in leicht verständlicher Form einen breiten Überblick über die vielfältigen und komplexen Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Biodiversität schafft. Neben dem bei vielen Arten immer früher im Jahr stattfindenden Blüh- und Brutbeginn sowie der Verschiebung artspezifischer Lebensräume, werden auch die Auswirkungen zur Vermeidung des Klimawandels, z.B. der Ausbau erneuerbarer Energien, betrachtet.
Die im Rahmen des Projektes entwickelten Indikatoren können wertvolle Informationen über die Folgen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt bereitstellen und so Politikerinnen und Politiker in der Entscheidung bei naturschutzrelevanten Themen unterstützen. Wie wichtig dieses Vorhaben ist, wurde gerade mit der Auszeichnung als „Projekt des Monats“ durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hervorgehoben.
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25.06.2018
Verein Jordsand feiert 111-jähriges Bestehen mit großem Jubiläumsprogramm
© Verein Jordsand
Der Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e.V. wurde 1907 in Hamburg gegründet und zählt zu den ältesten Naturschutzverbänden in Deutschland. Aktuell betreut der Verein rund 20 Naturschutzgebiete in ganz Norddeutschland. Zu seinem 111-jährigen Jubiläum bieten die Jordsander ab Mitte Juni allen Naturinteressierten die einmalige Möglichkeit alle ihre Schutzgebiete an der Nord- und Ostsee sowie im Großraum Hamburg zu erkunden. Dazu zählen unter anderem die Halligen Habel und Norderoog. Diese liegen in der Schutzzone 1 des Nationalparks Wattenmeer und sind normalerweise zum Schutz der dortigen Seevögel für die Öffentlichkeit gesperrt. Im Rahmen des Jubiläumsprogramms werden jedoch Sonderführungen mit Ausnahmegenehmigung angeboten.
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In den Schutzgebieten können die Besucher wildlebende Vögel und Meeressäuger so intensiv erleben wie selten in Deutschland. Besuchen Sie die einzige deutsche Hochseevogel-Kolonie auf Helgoland, erleben Sie die Unendlichkeit aus Dünen und Meer an der Amrum Odde, fahren Sie mit der Pferdekutsche durchs Watt nach Südfall, genießen Sie die Abgeschiedenheit an der Schleimündung oder besuchen Sie unsere Beringungsstation auf der Greifswalder Oie. Außerdem erzählen aktive Vereinsmitglieder in spannenden Vorträgen über die lange und bewegte Geschichte des Vereins. Mit den vielen Gesichtern hinter der erfolgreichen Naturschutzarbeit kamen in den Jahren ebenso viele Geschichten zusammen, denen es sich zu lauschen lohnt.
Das komplette Veranstaltungsprogramm ist unter www.jordsand.de abrufbar.
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25.06.2018
Bericht zum Vogelmonitoring in Polen 2016-2018
Der Singschwan gehört zu den Gewinnern unter den Vögeln Polens, leider gibt es jedoch auch zahlreiche negative Entwicklungen
© Ralf Kistowski
In Zusammenarbeit mit dem BirdLife-Partner OTOP hat das polnische Oberinspektorat für Umweltschutz jüngst die 17. Ausgabe eines Berichts zum Vogelmonitoring in Polen herausgebracht. Unter dem Dach des Monitorings der Vögel Polens (MPP) finden sich 25 separate Erfassungsprogramme, die 164 Brutvogelarten (und damit 66% der nationalen Avifauna) sowie 33 rastende und überwinternde Arten abdecken. An den Zählungen waren insgesamt mehr als 900 Ehrenamtliche beteiligt, die mehr als 2500 Probeflächen untersuchten. Die im aktuellen Bericht vorgestellten Ergebnisse beziehen sich bei den Brutvögeln auf die Jahre 2016-2017, bei Überwinterern auf die Jahre 2017-2018 und bei Zugvögeln auf den Zeitraum 2016-2018.
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Zu den am stärksten zurückgehenden Arten zählen Blauracke, Sturmmöwe und Wachtel. Letztere verzeichnet einen jährlichen Rückgang um 6%. Der Bestand 2017 lag bei nur noch bei einem Drittel des Bestandes zur Jahrtausendwende. Alpenstrandläufer der baltischen Unterart schinzii sind in Polen mittlerweile vermutlich ausgestorben. Ebenfalls weiterhin große Sorgen bereiten die Vögel der Agrarlandschaft. Deutliche Rückgänge wurden u.a. bei Rebhuhn und Brachpieper ermittelt. Der seit 18 Jahren erhobene „Agrarvogel-Indikator“ erreichte 2017 seinen tiefsten Wert.
Noch schlechter verlaufen die Trends der Feuchtgebietsarten. Mit nur 24 Fischadler-Paaren wurde 2017 der niedrigste Wert der letzten 15 Jahre erreicht. Der Bestand der Schwarzkopfmöwe sank von 77 Paaren 2016 auf nur noch 44 Brutpaare im Folgejahr. Die Doppelschnepfe ging in Polen innerhalb von acht Jahren um mehr als 40% zurück und noch nie wurden so wenige Sprosser registriert wie 2017. Insgesamt lag der Wert 30% unter dem 11 Jahre zuvor.
Doch gibt es auch positive Entwicklungen zu vermelden: Der Singschwan breitet sich in Polen weiterhin in rasantem Tempo aus und erreichte 2017 einen Bestand von 165 Paaren. Ebenfalls positive Trends zeigen Moorente und Seggenrohrsänger. Kormorane erreichten 2016 mit mehr als 30.000 Nestern sogar ein neues Maximum. Stark zunehmend sind des weiteren Gartenrotschwanz, Mönchsgrasmücke und Ringeltaube. Der „Waldvogel-Indikator“ erreichte 2016 ein neues Maximum – 36% höher als im Referenzjahr 2000. Die dafür verantwortlichen Faktoren sind bislang weitgehend unbekannt.
Unter den Rastvögeln sind ungewöhnlich niedrige Bestände des Kranichs im Jahr 2017 bemerkenswert. Wohl aufgrund außerordentlich starker Niederschläge waren traditionelle Rastplätze verwaist. Die Mittwinterzählungen rastender Wasservögel ergaben für 2017 und 2018 Gesamtbestände von 572.000 bzw. 687.000 überwinternden Vögeln. Die am weitesten verbreitete und zahlreichste Art war die Stockente mit 197.000 bzw. 216.000 Individuen. Bei den Seevögeln entfielen 96% aller gezählten Vögel auf Eis- und Samtente.
Der neue Bericht ist kostenlos auf der Internetseite des Monitorings der Vögel Polens als PDF verfügbar. Dort ebenfalls kostenlos als Download zu finden ist eine neue Publikation zu den Trends der Vögel Polens. Das 470 Seiten starke Buch mit mehr als 600 Abbildungen und 200 Fotos zeigt Trends von 194 in Polen brütenden, rastenden und überwinternden Arten für die Jahre 2000-2017.
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13.06.2018
Seeregenpfeifer vom Mittelmeer brüten an der Nordsee
Da der codierte Farbring auf die Entfernung nicht sicher ablesbar war, fingen die Wissenschaftler den an der Côte d’Azur beringten Seeregenpfeifer, um den Ring komplett abzulesen
© D. Cimiotti
Biologen der Schutzstation Wattenmeer und des Michael-Otto-Instituts im NABU entdeckten an der nordfriesischen Wattenmeerküste kürzlich zwei Seeregenpfeifer-Weibchen aus dem Mittelmeerraum unter den einheimischen Artgenossen. Im Beltringharder Koog und in St.Peter-Ording waren den Forschern die aus Mallorca und Südfrankreich stammenden Vogelweibchen aufgefallen.
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Das erste Regenpfeifer-Weibchen wurde im vergangenen Juni auf Mallorca im Rahmen eines Forschungsprojektes im Feuchtgebiet Salobrar de Campos mit Farbringen versehen. Der zweite Vogel brütete im letzten Jahr mehr als 1.300 Kilometer entfernt am Mittelmeer in den südfranzösischen Salinen von Pesquiers. Seeregenpfeifer werden europaweit beringt, um mehr über die Ökologie dieser in vielen Ländern gefährdeten Art herauszufinden. Ortswechsel über große Entfernungen sind bei Seeregenpfeifern zwar keine Seltenheit, trotzdem sind diese Fälle eine große Besonderheit und für Deutschland die ersten ihrer Art.
Für die Seeregenpfeifer-Damen vom Mittelmeer wird es vermutlich nur ein kurzer Aufenthalt an der Nordsee werden. Üblicherweise verlassen sie wenige Tage nach dem Schlupf der Küken ihre Jungen, die dann vom Vater allein großgezogen werden. Vielleicht heißt es aber auch im nächsten Jahr wieder: Lieber St. Peter statt Malle.
Quelle: Schutzstation Wattenmeer, 11.6.2018
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12.06.2018
Vogelfestival HanseBird in Hamburg
© Oliver Richter
Der NABU Hamburg lädt vom 23.-24. Juni 2018 wieder zur HanseBird ein. Auf der Elbinsel Kaltehofe können sich Vogelschützer, Naturliebhaber und Fotografen auf Vorträge, Führungen, Workshops und viele Neuheiten im Messebereich rund um Ornithologie und Vogelbeobachtung freuen.
"Nur was man kennt, das schützt man auch" – unter diesem Motto geht die HanseBird 2018 bereits in die neunte Runde. Mit dem Vogelfestival des Nordens bringt der NABU die Natur der gefiederten Freunde näher und möchte so langfristig für ihren Schutz werben. Das abwechslungsreiche Programm bietet sowohl Einsteigern als auch Fachleuten jede Menge Highlights und Möglichkeiten, sich auszutauschen.
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Optik testen im Grünen
Umgeben von Wasser und Grünflächen können die Besucher im Messebereich Ferngläser und Spektive von Hauptsponsor Zeiss und vielen weiteren Branchengrößen unter realistischen Bedingungen ausprobieren. Naturfotografen können sich auf lange Brennweiten und stimmungsvolle Motive freuen. Ausflugszentren und Reiseanbieter präsentieren Vogelparadiese von Norddeutschland bis Mittelamerika, daneben gibt es Outdoor-Ausrüstung, Naturschutzprodukte, Vogelmalerei und Fachliteratur. An beiden Tagen werden Ferngläser, Reisen, Abos und weitere Preise verlost.
Spannende Vorträge
Das Vortragsprogramm der HanseBird verspricht einen breiten Fächer an Themen: Dr. Ommo Hüppop zeigt, wie der Vogelzug über Küste und Meer erforscht wird. Die Vogelwelt im Nationalpark Wattenmeer nimmt Martin Kühn unter die Lupe, während sich Helmut Joachim speziell der Faszination Mauersegler widmet. Naturfotograf Jan Goedelt erklärt, worauf es bei Flugaufnahmen ankommt. Exotisch wird es bei den Ausflügen von Elmar Mai in die Karibik und nach Südafrika sowie bei Stephan Martens ornithologischen Einblicken in die Vielfalt Costa Ricas. Mit Vorfreude werden zudem die Auftritte von Vogelstimmenimitator Dr. Uwe Westphal erwartet, der von Amsel bis Zaunkönig rund 130 Arten im Repertoire hat.
Naturtipps, Workshops und ein besonderer Service
Der NABU wird Vogel- und Insektenführungen anbieten und Tipps zum praktischen Naturschutz geben. Kleine Vogelfreunde erforschen die Natur am Fuchs-Mobil und können bei der NAJU Nistkästen basteln. Darüber hinaus sind Workshops zu Fotografie und Digiskopie im Eintrittspreis enthalten, die Anmeldung erfolgt jeweils direkt auf der Veranstaltung. Und wer sein in die Jahre gekommenes Fernglas überprüfen lassen möchte, kann dieses – ebenfalls kostenfrei – den Experten am Stand von Zeiss anvertrauen.
Auch der DDA ist wie gewohnt wieder mit einem Stand sowie einem Vortrag vertreten: Christopher König wird Einblicke in das Leben der Rotmilane und das bundesweite Artenschutzprojekt „Land zum Leben" vermitteln.
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30.05.2018
Aufgepasst: Einflug von Rosenstaren!
Unter Staren fallen ältere Rosenstare durch ihren leuchtend rosa Körper auf
© Winfried Scharlau
Rosenstare sind gesellige und teilweise nomadisch lebende Brutvögel der Steppen und Halbwüsten Mittelasiens und Südosteuropas. Westwärts gerichtete Vorstöße gehen meist mit der Massenvermehrung von Heuschrecken einher. In Deutschland sind Rosenstare sehr seltene Gäste mit wenigen Nachweisen pro Jahr, die meist eher unscheinbar blass gefärbte Jungvögel betreffen. Aktuell stehen jedoch die Chancen auf die Beobachtung eines attraktiven Altvogels so gut wie lange nicht!
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Derzeit zeichnet sich ein starker Einflug von Rosenstaren ab. In den vergangenen zwei Wochen wurden ungewöhnlich viele adulte Rosenstare weit westlich ihres regelmäßigen Brutgebietes festgestellt. Hunderte werden derzeit aus Italien gemeldet, zahlreiche Beobachtungen gibt es täglich auch aus Österreich und der Schweiz. Weiter nördlich haben es bereits einige nach Dänemark, Schweden und Norwegen geschafft, im Westen sind sie bis nach England, Belgien und Südfrankreich vorgedrungen.
Auch in Deutschland wurden in der letzten Woche bereits einige Rosenstare entdeckt. Im Norden mehrere auf Helgoland und zwei bis drei auf Norderney, im Süden einer in Baden-Württemberg und drei in Bayern. Es ist davon auszugehen, dass sich derzeit weitere Rosenstare noch unentdeckt in Deutschland aufhalten und weitere folgen werden.
Starenschwärme sollte man in diesen Tagen genauer unter die Lupe nehmen. Vor allem beim Einflug an bekannten Schlafplätzen (natürlich ohne die Vögel zu stören) können hell herausleuchtende Rosenstare gut entdeckt werden. Und auch in Obst- und Weinbaugebieten könnten sich Rosenstare einfinden. Gern werden Kirschen, Maulbeerbäume und Kulturen reifender kleinbeeriger Trauben geplündert.
Wenn Sie einen Rosenstar entdeckt haben, fertigen Sie möglichst Belegfotos an und melden Sie die Beobachtung zeitnah bei ornitho.de, um einen laufenden Überblick über die Entwicklung des Einflugs zu ermöglichen. Bitte denken Sie im Nachgang außerdem an eine Dokumentation Ihrer seltenen Entdeckung bei der Deutschen Avifaunistischen Kommission.
Viel Erfolg bei der Suche nach den rosa-schwarten Staren wünscht
das Team von ornitho.de und ornitho.lu
PS: In Luxemburg wäre die Entdeckung eines Rosenstars sogar ein Erstnachweis für das Großherzogtum!
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15.05.2018
DO-G Proceedings erschienen
© DO-G
Im Rahmen der 150. Jahresversammlung der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G), die vom 29. September bis 3. Oktober 2017 in Halle (Saale) stattfand war der DDA gleich mit mehrere Fach- und Posterbeiträgen vertreten. Zusammenfassungen der vorgestellten Ergebnisse sind nun in der „Vogelwarte“ erschienen und frei verfügbar. Die DDA-Beiträge umfassen im Einzelnen:
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- König C, Delaloye G & Wahl J:
6 Jahre ornitho.de – eine Revolution in der avifaunistischen Datensammlung
- Wahl J, Delaloye G & König C:
Mit über 50 Jahren ... Die WVZ ist online
- Schmid H, Baillie S, Delaloye D, Milanesi P, Paquet JY, Titeux N, Wahl J, Gargallo G & Foppen R:
EuroBirdPortal – schon bald ein Überblick über Europas Vögel in Echtzeit?
- Sudfeldt C, Bauer HG, Gerlach B & Keller V:
Der neue europäische Brutvogelatlas –ein Blick in die Zukunft nach Abschluss der Kartierungen
- Busch M, Trautmann S, Katzenberger J & Dröschmeister R: Datenverfügbarkeit zur Ursachenanalyse von Bestandsveränderungen bei Indikatorvogelarten
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06.05.2018
Sonne satt, (fast) von den Bergen bis ins Watt – das Birdrace 2018 im Kurzkommentar
Weniger für Höhenflüge bei den Arten, dafür aber für allerbeste Laune sorgte das (fast) überall herrliche Wetter am 5. Mai.
© Die Münsterstrandläufer
347 Teams waren gestern bei fast überall herrlichem Frühlingswetter beim 15. bundesweiten Birdrace am Start – so viele wie nie zuvor. Mit „Oh ein Tag, so wunderschön wie heute …“ lagen wir offenbar nicht ganz daneben: Nur der Wind trübte mancherorts das Vergnügen, vor allem (und wieder einmal!) in Teilen Süddeutschlands, wo bei bei den radelnden Teams teils „E-Bike-Feeling“ aufkam und sich die Sonne nur sporadisch zeigte. Ansonsten lachte die Sonne über den 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vom strahlend blauen Himmel. Damit herrschten sehr ähnliche und damit ungewöhnlich faire Bedingungen.
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Diese am besten nutzte das Team Cuxland, das mit 168 Arten einmal mehr die Nase vorn hatte. Bereits auf dem zweiten Platz folgte mit 156 Arten das Team Keen Tied aus Nordfriesland als bestes Fahrradteam. Das ist nach den Usedommeln 2013 (160 Arten) die bislang beste Platzierung eines radelnden Teams! Nach aktuellem Stand kamen mindestens vier autofreie Teams in die Top 10. Auch in der Sonderwertung „Singvögel“ mischten sie ganz vorne mit: Die Rostocker Stadtisten schnitten hier mit 79 Arten am besten ab. Unter den 29 Nachwuchsteams (in der Mehrzahl unter 20 Jahre alt) sang Bird-Ney Spears von der Insel Norderney mit beachtlichen 117 Arten sich selbst das Siegerständchen.
Mit sagenhaften 5.001 Euro ließen die BO-BACHTER im Spendenrennen überhaupt nichts anbrennen und gewannen zum fünfzehnten Mal ? wieder mit einer neuen Bestmarke. Auf großartige 3.176,85 Euro kamen die „ewigen Zweiten“, Birding for Nature, die die BOR-Seeschwalben (1.401 Euro) auf Rang drei verwiesen. Nicht zuletzt dank dieser drei Teams ist auch das Gesamtergebnis des Spendenrennens für Betreuung und Unterhalt des Internetportals ornitho.de beeindruckend: Über 29.000 Euro kamen nach aktuellem Stand durch den Einsatz von 118 Teams zusammen. DANKE an alle, die dazu beigetragen haben!
Auffällig war, dass die Artenzahlen der Teams insgesamt niedriger waren als in den Vorjahren. So herrlich das Wetter war, optimal für besonders hohe Artenzahlen waren die Bedingungen nicht. So hatten vor allem Limikolen die klare Nacht offenbar zum Abzug genutzt und manch andere flogen (zu) hoch im blauen Himmel oder ohne Zwischenrast über uns hinweg. Und nicht zuletzt machte der Wind es mancherorts mühsam. Frust war aus den Bemerkungen aber nirgendwo herauszulesen, im Gegenteil, die Begeisterung über das herrliche Wetter ist auf den Fotos nicht zu übersehen und so manche Überraschung tröstete über unentdeckte Mauersegler oder die maue Ausbeute bei Greif- oder Wasservögeln hinweg.
313 Arten wurden nach derzeitigem Stand am „Tag der Vogelartenvielfalt“ entdeckt – noch einmal mehr als im vergangenen Jahr (311), darunter selbstredend auch zahlreiche Seltenheiten. Mehr dazu und vielen weiteren Facetten des diesjährigen Birdraces gibt es im Laufe der nächsten Tage in unserer ausführlichen Nachlese.
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05.05.2018
Oh ein Tag, so wunderschön wie heute … das Birdrace 2018 ist angepfiffen!
Mit der Aussicht auf einen wunderschönen Tag gingen über 300 Teams an den Start, viele mit herrlich kreativen Namen.
© Uriah Piep
So dicht war das Gedränge beim Anpfiff zum bundesweiten Birdrace noch nie: 335 Teams aus allen Bundesländern sind bei der 15. Auflage unterwegs, über die Hälfte davon umweltfreundlich mit dem Rad oder zu Fuß. Und das bei deutschlandweit ausgesprochen fairen äußeren Bedingungen: Zwar wird es vor allem im Norden bei sternenklarer Nacht in den Morgenstunden ordentlich frisch, anschließend scheint jedoch bis (einmal mehr) auf den Süden fast den ganzen Tag die Sonne vom weitgehend wolkenlosen Himmel. Und auch der Wind hält in weiten Teilen die Luft an. Die Bedingungen sind also für ein Birdrace fast schon zu gut. So dürften viele Zugvögel die klare Nacht zum Abzug nutzen oder ohne Zwischenrast hoch über uns hinwegziehen. Auch Greifvögel fliegen bei solchen Bedingungen nicht nur höher, sie sind vor einem blauen Himmel auch deutlich schwerer zu erkennen. Aber all das ist – wenn überhaupt – Klagen auf höchstem Niveau. Denn schließlich ist Birdrace eine Frischluftsportart, und das macht es jedes Jahr aufs Neue so spannend und unberechenbar.
Wir freuen uns mit den mehr als 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf einen herrlichen „Tag der Vogelartenvielfalt“ und wünschen euch allen, dass ihr zum Abpfiff um Mitternacht voller bleibender Eindrücke glücklich und zufrieden in die Federn sinkt, leise summend „Oh ein Tag, so wunderschön …“ [mehr]
Bald schon Schall und Rauch ... dennoch: Wer könnte die Nase bzw. die Reifen vorn haben?

Überraschung! Vielleicht gelingt es dieses Jahr einem Team, den Favoriten ein Schnippchen zu schlagen? © Wattnspass
Wer und in welcher Kategorie die Nasen vorn haben wird, darüber kann im Vorfeld so herrlich trefflich spekuliert werden. Doch einige Favoriten lassen sich recht eindeutig benennen. Nach ihrer formidablen Bestmarke von 177 Arten im vergangenen Jahr und insgesamt elf ersten Plätzen ist das Team Cuxland der vielleicht heißeste Favorit, gefolgt von Gätkes Erben aus Lüneburg, die fast immer auf dem Treppchen landeten. Immer für eine Überraschung gut sind Teams aus dem artenreichen Nordosten, wie die Ostroller im vergangenen Jahr mit 165 Arten bewiesen oder Darß Wader, die Vorkämpfer für ein autofreies Birdrace, die mit 162 Arten die Bestmarke in dieser "grünen" Sonderwertung (wie manche behaupten, dem echten Birdrace) halten und sicherlich zu den ganz heißen Anwärtern auf das prestigeträchtige oberste Treppchen zählen. Hier dürfte es wieder sehr eng zugehen, denn auch Corax aus Sachsen-Anhalt, Wannacks Topti(c)kersowie Pody und Co aus Ostholstein, Keen Tied aus Nordfriesland, der TransHannoverExpress, die Klapper-Rad-Mücken aus Brandenburg und, und, und … Wir wünschen gutes Sitzfleisch, viel Rückenwind und pünktliche Züge!
Bei der Singvogelwertung wird es dieses Jahr so eng wie eh und je zugehen. Die letztjährigen Überraschungsmeister aus Thüringen, die GOLDENE AUErhähne, machen sich ebenso wieder auf die Socken, wie Gätkes Erben und viele andere, die sich durch das Fehlen der Speedbirder aus Sachsen vielleicht den Sprung auf dieses Sonderwertungstreppchen erhoffen.
Und bei den Nachwuchsteams ist mit 28 Teams in diesem Jahr die Konkurrenz so groß wie nie, aber auch das Rennen wieder einmal gänzlich offen, denn so manches Spitzenteam vergangener Jahre ist inzwischen dem Kükenalter eindeutig entwachsen und muss sich nun mit den „Großen“ messen.
Im Spendenrennen spricht nach dem derzeitigen Stand der Eintragungen viel für die BO-BACHTER, die sicherlich wieder an der 100-Arten-Marke in Bochum rütteln werden und so aller Voraussicht nach auf über 4.000 Euro kommen werden. Damit sieht es danach aus, dass sie auch im 15. Rennen die Nase vorn haben werden. Unglaublich! Nicht weniger beeindruckend ist das, was die „ewigen Zweiten“, Birding for Nature aus Bonn mit Hilfe von 36 (!) UnterstützerInnen in die Waagschale werfen und damit die 3000er-Marke (deutlich) übertreffen könnten. Doch auch die BOR-Seeschwalben haben vielleicht noch nicht alle Trümpfe ausgespielt, und auch die Doppelkornweihen und die ASONauten könnten den Sprung aufs Treppchen schaffen, wenn die Arten mitspielen.
Bei fast 100 Teams, die bislang schon eine Unterstützung eingetragen haben, steht jetzt schon fest, dass die Betreuung und der Unterhalt von ornitho.de von den Birdrace-Teams wieder mit einer stolzen Summe unterstützt werden kann. Wir danken allen Teams aufs Herzlichste, die mit viel Überzeugungsarbeit und großem Engagement dazu beitragen werden!
Artenlos durch die Nacht? Wattnspass mit den Teamnamen ...

Wir freuen uns schon auf ein großes MedienECHO. Aber, auch 2019 soll es noch ein Birdrace geben. Deshalb: Keine anti-avifaunistischen Texte, bitte, liebe Waldrapper! © Die Waldrapper
Jährlich aufs Neue sind die Teamnamen eine herrlich kreative Wundertüte. Uriah Piep werden versuchen, lauter zu rocken als die Gimpel Minds und Bird-Ney Spears, gegen die Die Waldrapper sicherlich ordentlich batteln werden, während verSTRALt geSUND mit Bier im Schlund namenstechnisch nicht gerade auf hohe Ambitionen schließen lässt und das Ergebnis der Doppelkornweihen wohl eingehender geprüft werden sollte. Wie weit die Klapper-Rad-Mücken kommen werden, ist abzuwarten und was Die vier Vollmeisen zu Wege bringen ohnehin. Kernschmeisser und Schweißstörche werden sich auf ihre Art die Plappergrasmücken vom Hals halten, und ob die Keckenbraunellen die Sommergrillhähnchen vernaschen oder umgekehrt, wird sich zeigen. Darß Waderwird versuchen, der Flutmulden-Mafia das Handwerk zu legen, während die Uhulogen sicherlich gegen die Flitzpieper und die Wallnauer Feldspasten das passende Medikament haben. Aber manchmal hilft alles nix, denn dann ist es ganz einfach wie es ist: Das Glück ist mit den Lummen.
Ganz in diesem augenzwinkernden Sinne wünschen wir allen einen an positiven Überraschungen und Erlebnissen reichen Happy Birdsday ohne Platten, Pech und Pustekuchen!
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14.04.2018
15. bundesweites Birdrace am 5. Mai – die Anmeldung hat begonnen
Birdrace ist gemeinsames Vögelbeobachten mit viel guter Laune, aber ohne zu schummeln
© Team "St. Pica Pica"
In drei Wochen ist es wieder soweit: am 5. Mai steigt das bundesweite Birdrace, zum mittlerweile 15. Mal. Im vergangenen Jahr waren es erstmals über 300 Teams mit über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die 311 Arten beobachteten. Es wird schwer werden, diese Bestmarken zu knacken. Aber das haben wir jedes Jahr gedacht, und dann übertrafen die Anzahlen kurz vor dem Rennen doch wie in allen Jahren zuvor doch wieder die des Vorjahres. Als sich beim ersten bundesweiten Birdrace 2004 seinerzeit recht spontan 41 Teams aufmachten, hatten wir von einer solchen Entwicklung geträumt, aber – ganz ehrlich – kaum für möglich gehalten. Bei den Regeln bleibt alles beim Alten, mit einer kleinen Erweiterung: Nach dem sie im vergangenen Jahr als Gäste dabei waren, sind Teams aus Luxemburg nun offiziell dabei. Es freut uns sehr, dass die Birdrace-Begeisterung auch das Großherzogtum erfasst hat. Wie jedes Jahr sind wieder einmal gespannt wie die guten alten Flitzebögen, welche Überraschungen der inoffizielle „Tag der Vogelartenvielfalt“ in diesem Jahr für uns alle bereithält ...
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Spendenrennen für ornitho.de und ornitho.lu!
Schon seit dem ersten bundesweiten Birdrace sind die Teams dazu aufgerufen (es ist aber keine Teilnahmevoraussetzung!), Spenden für ein jährlich festgelegtes Projekt zu sammeln. Nachdem für sechs Jahre der bundesweite Brutvogelatlas ADEBAR unterstützt wurde (der in keinem Bücherregal fehlen sollte; zur Leseprobe), fließen die Spenden seit 2010 in den Unterhalt, die Betreuung sowie die Weiterentwicklung von ornitho.de (und somit auch ornitho.lu, denn beide Portale sind technisch eng verbandelt). Das gemeinsame Internetportal, bei dem mittlerweile über 23.000 Personen angemeldet sind, die fast 32 Mio. Beobachtungen gemeldet haben, ist auch dieses Jahr wieder das Spendenprojekt. Wir hoffen, dass es gerade für begeisterte Nutzer von ornitho.de und ornitho.lu ein zusätzlicher Ansporn ist, über die Teilnahme am Birdrace selbst zum Unterhalt und zur Betreuung des Gemeinschaftsprojekts beitragen zu können. Alle Unterstützer der letzten Jahre sind, so sie nicht anonym bleiben wollten, unter „Unterstützung“ auf ornitho.de undornitho.lu genannt.
Welche Art ziert in diesem Jahr die Urkunde?
Seit 2007 wird die Urkunde, die alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Erinnerung erhalten, von einer Künstlerin oder einem Künstler gestaltet. Für die 15. Auflage konnten wir Harro Maass begeistern, der nicht zuletzt dank seiner teils surrealistisch angehauchten Gemälde vielen von uns vermutlich schon ein Schmunzeln entlockt hat. So vielleicht auch mit dem Bild „Was blubbert das?“, das einen Papageitaucher zeigt. Es ziert somit zum zweiten Mal ein Seevogel die Birdrace-Urkunde. Harro Maass spendet einen handsignierten und nummerierten Sonderdruck des 2017 entstandenen Werks, der unter allen verlost wird, deren Team mindestens 100 Euro für ornitho.de und ornitho.lu eingeworben hat. Einen Überblick über die Künstlerinnen und Künstler, die in den vergangenen zwölf Jahren die Urkunde gestaltet haben, findet sich unter dem Menüpunkt „Birdrace-Künstler“.
Lostrommel ist schon gut gefüllt
Dank großzügiger Spenden von Carl Zeiss Sports Optics, des AULA-Verlags, Christ Media Natur, GEO, König Photobags, Oertl, Orniwelt.de, Lucky Looker, Schwegler, der GNOR, der DO-G, VÖGEL, des Verlags Bastei Lübbe, des rowohlt-Verlags und Butterfly Track ist die Lostrommel in diesem Jahr schon jetzt gut gefüllt. Wir können somit unter allen BirdracerInnen, besonders jenen, die sich beim Einwerben von Spenden engagieren und autofrei unterwegs sind, wieder viele attraktive Preise verlosen.
Zuguterletzt noch ein Hinweis an alle, die noch überlegen, erstmals oder nach vielen Jahren wieder an einem Birdrace teilzunehmen: Macht’s einfach! Denn das Wetter wird sicherlich wieder herrlich. Und wenn nicht? Das Ergebnis ist dasselbe: der Tag wird unvergesslich – so oder so. Also: Anmelden und los geht’s!
Euer DDA-Birdrace-Team
Weitere Informationen und Anmeldung:
Worum geht es bei einem Birdrace?
Für alle, die noch nicht dabei waren: Entgegen der direkten Übersetzung „Vogelrennen“ lassen wir bei einem Birdrace nicht die Vögel rennen, sondern die Beobachterinnen und Beobachter versuchen in Teams von 2 bis 5 Personen innerhalb von 24 Std. so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören. Das Beobachtungsgebiet kann frei gewählt werden, klare Grenzen sind jedoch v.a. bei mehreren Teams im gleichen Raum wichtig. Hierbei haben sich (Land)Kreise als Einheiten vielfach bewährt. Wer am Ende die meisten Arten entdeckt hat, hat gewonnen. Einen Preis gibt es dafür jedoch nicht, die zahlreichen Sachpreise werden unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost. Schon deshalb betrügt man letztendlich nur sich selbst, wenn man schummelt. Es ist also Ehrensache, dass man sich sportlich fair verhält. Und dass der Schutz der Natur und insbesondere der Vogelwelt dabei an erster Stelle steht, ist selbstverständlich und oberstes Gebot (weitere Regeln s.u.).
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09.04.2018
Vögel in Deutschland aktuell: Rückblick auf den Winter 2017/18
© Aula-Verlag
Tiefdruckgebiete mit reichlich Niederschlag und wenig Sonnenschein bestimmten das Bild zu Beginn des Winters 2017/18. Im Februar zeigte sich die Sonne dann zum Glück häufiger, dafür wurde es in klaren Nächten aber auch frostig. Insgesamt verlief der zurückliegende Winter dennoch mild. Welche Konsequenzen hatte dies für unsere Vogelwelt und welche besonderen Entwicklungen konnten wir beobachten? Wir haben aus den mehr als 1,3 Millionen innerhalb dieser drei Monate bei ornitho.de eingegebenen Vogelbeobachtungen einige Aspekte aufgegriffen und näher analysiert.
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Ganz auffällig war das starke Auftreten von Birkenzeisigen in den vergangenen Monaten. Wir vergleichen die Zahl der Meldungen mit denen der Vorjahre, zeigen regionale Unterschiede auf und gehen auf die schwierige Differenzierung der verschiedenen Taxa ein – denn an dem invasionsartigen Einflug waren nicht nur die hiesigen Alpenbirkenzeisige, sondern vor allem auch Taigabirkenzeisige aus Fennoskandien beteiligt.
Bereits seit 2007 wird in Frankreich mithilfe einer Schlafplatzzählung der landesweite Rotmilan-Winterbestand ermittelt. Inzwischen werden am ersten Januar-Wochenende auch in anderen Ländern Rotmilane erfasst, so seit dem Winter 2015/16 auch in Deutschland. Wir werden einen Blick auf die Ergebnisse des Zähltermins 2018 und versuchen den Gesamtbestand in Deutschland überwinternder Rotmilane abzuschätzen. Die räumliche Verteilung der Beobachtungen und Meldungen von Rotmilan-Schlafplätzen deutet darauf hin, dass es weitere bislang nicht bekannte Schlafplätze gibt.
Auf einen in jeglicher Hinsicht stürmischen Herbst 2017 folgte hinsichtlich der entdeckten Seltenheiten ein eher „gemächlicher“ Winter. Dennoch wurde die eine oder andere bemerkenswerte Art entdeckt. Nicht alle Raritäten waren dabei auf den ersten Blick zu bestimmen. Bei Kiefernkreuzschnäbeln, Polarbirkenzeisigen und Fichtenammern geraten selbst Experten an ihre Grenzen. Der Winter 2017/18 bot ausreichend Gelegenheit zum „Knobeln“.
Den Beitrag „Vogelwelt aktuell: Winter 2017/18: Einflug von Birkenzeisigen, Rotmilane
und knifflige Seltenheiten“ in der Zeitschrift "Der Falke" können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren Beiträge mit direktem Bezug zu ornitho.de finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 4/2018 mit vielen weiteren Beiträgen, u.a. zur Erfassung von Gebäudebrütern in Landshut, Kleinen Sumpfhühnern, der temporären Vernässung von Grünland und portugiesischen Steppenvögeln können Sie über die Internetseite von „Der Falke“ beziehen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
das Team von ornitho.de und ornitho.lu
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03.04.2018
Wir säubern unser Nest: Atlas Deutscher Brutvogelarten zum Sonderpreis!
© DDA
Der Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) bietet das aktuelle Wissen rund um unsere Brutvögel. Als Nachschlagewerk zur Verbreitung, Häufigkeit und Bestandsentwicklung aller 280 Brutvogelarten Deutschlands ist ADEBAR das Grundlagenwerk für den nachhaltigen Vogelschutz in Deutschland.
Machen Sie sich selbst ein Bild von der Fülle an Informationen und werfen Sie einen Blick in unsere
Leseprobe!
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Schon in Kürze ausverkauft!
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Stiftung Vogelwelt Deutschland
c/o Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V.
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28.03.2018
Aktualisierte Informationen über Einflüsse der Windenergienutzung auf Vögel
Mäusebussarde stehen spätestens seit der Veröffentlichung der PROGRESS-Studie bei Windkraftplanungen stärker im Fokus. Der Art wurde deshalb ein Kapitel mit vier Seiten und 29 Literaturquellen gewidmet.
© Stefan Krüger
Seit dem Jahr 2002 trägt die Staatliche Vogelschutzwarte des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg (LUGV) verfügbare Daten zu Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen an Windenergieanlagen (WEA) aus ganz Deutschland zusammen. Ziel der Datenbank ist es, die vorhandenen, bundesweit verstreuten Daten über Anflugverluste an WEA zusammenzutragen, durch diese Sammlung zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen und die Einhaltung von Mindeststandards bei der weiteren Datengewinnung und -dokumentation durchzusetzen. Die „Dokumentation Vögel und Windenergienutzung“ auf der Internetseite des LUGV wurde nun aktualisiert und die Informationen und Kollisionszahlen auf den neuesten Stand gebracht. Nach der Erweiterung sind auf nunmehr 116 Seiten mehr als 450 Literaturquellen verarbeitet, die eine solide Basis für Entscheidungen verschiedenster Art bilden. Zusammen mit der gesamtdeutschen Datenbank der Kollisionsopfer ist diese Faktensammlung die Grundlage der Abstandsempfehlungen der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten für Windkraftanlagen.
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Bei jeder Art ist jeder Einzelfund nachvollziehbar, so dass jeder selbst überprüfen kann, was bereits gemeldet wurde und was nicht. Ergänzt werden die Daten durch Informationen über Einflüsse der Windenergienutzung auf Vögel. Darin werden für die einzelnen Arten Schutzstatus, Gefährdung durch Kollision, Lebensraumentwertung, Aktionsraum, Abstandsregelungen und hilfreiche Literaturhinweise zusammengefasst. Unterstützen Sie die Datensammlung durch die Meldung von Kollisionsopfern oder weiterer hilfreicher Publikationen zu dem Thema!
Weitere Informationen
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27.03.2018
Bestandstrends häufiger Brutvögel in Europa aktualisiert
© EBCC
Zu Anfang eines jeden Jahres schreibt der
European Bird Census Council (EBCC) im Rahmen des
Pan-European Common Bird Monitoring Scheme (PECBMS) die Bestandstrends der häufigen Brutvögel Europas fort. Dazu leiten die Koordinatorinnen und Koordinatoren der nationalen Programme zur Erfassung der Brutvögel der 28 EU-Mitgliedstaaten ihre jeweils aktuellen Trends an den EBCC weiter, der die Daten zusammenfassend auswertet. Neben den Populationstrends einzelner Arten werden vom EBCC in dem Zusammenhang jährlich auch die europaweiten Indikatoren wildlebender Vogelarten aktualisiert: der Agrarvogelindikator, der Waldvogelindikator und der Indikator für alle häufigen Vogelarten.
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In die aktuelle Fortschreibung der europaweiten Bestandtrends flossen Daten zu insgesamt 170 Arten aus 28 Ländern und aus 36 Jahren (1980–2015) ein. Die Aktualisierung zeigt klar, dass negative Trends v.a. bei häufigen Arten der Agrarlandschaft ungebrochen andauern: Seit 1980 gingen ihre Bestände in der EU um 55% zurück! Betrachtet man alle häufigen Brutvogelarten, ist der Bestandsverlust mit 14% zwar nicht ganz so gravierend, aber doch alarmierend. Die Trends der häufigen Waldvogelarten zeigen im Betrachtungszeitraum einen mehr oder weniger stabilen Verlauf.
Interessant sind regionale Unterschiede im Trendverlauf einzelner Arten. Die Bestände des Grünfink, vom EBCC dieses Jahr als Beispiel herausgestellt, gelten europaweit als stabil. Betrachtet man aber die Entwicklungen in Ost-, Süd- West- und Nordeuropa jeweils für sich, fällt auf, dass die Art in West- und Nordeuropa seit etwa 2006 deutlich abnimmt, während sie in Süd- und Osteuropa seit Ende der 1990er Jahre stabil ist bzw. sogar leicht zunimmt. Die Bestandsrückgänge in West- und Nordeuropa könnten mit Trichomonosis-Erkrankungen der Vögel zusammenhängen, die sich an Vogelfutterstationen v.a. in Großbritannien und Skandinavien infizierten.
Ziel von PECBMS ist es, die großräumigen und über einen langen Zeitraum erhobenen Monitoringdaten zu den Beständen der häufigen Brutvogelarten als eine Art Barometer für den Zustand der Natur in Europa zu verwenden. Vögel eignen sich besonders gut als Indikatoren. Durch ihre Stellung am Ende der Nahrungskette, zeigt die An- oder Abwesenheit bestimmter Vogelarten auch das Vorhandensein weiterer Tier- und Pflanzenarten an und gibt so Auskunft über den Zustand der biologischen Vielfalt in einem bestimmten Lebensraum.
Im EBCC sind Ornithologinnen und Ornithologen aus verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen Europas vereint, um gemeinsam das Vogelmonitoring und die Erarbeitung europaweiter Brutvogelatlanten voranzutreiben und gleichzeitig den Schutz der Vogelarten zu stärken.
Die Einteilung der 170 Vogelarten zu den Trendkategorien „rückläufig“, zunehmend“, „stabil“ und „unsicher“ sowie Diagramme der aktuellen europaweiten Indikatoren hat der EBCC auf einem Faltblatt veröffentlicht. Ein PDF können Sie sich unter folgendem Link herunterladen: https://www.ebcc.info/index.php?ID=640
Weitere Informationen über den EBCC und das europäische Brutvogelmonitoring erhalten Sie auf der Internetseite: https://www.ebcc.info
Die Bestandtrends für Deutschland stammen aus dem Monitoring häufiger Brutvogelarten (MhB) und werden jedes Jahr vom DDA an den EBCC weitergeleitet. An dieser Stelle ein ganz herzlicher Dank an alle Kartiererinnen und Kartierer, die am MhB teilnehmen! Vielleicht haben Sie Lust, ebenfalls mitzuarbeiten und eine der über 2.500 Probeflächen zu bearbeiten? Alle wichtigen Details und Ansprechpartner für Ihr Bundesland finden Sie unter www.dda-web.de/mhb.
Über die aktuellen Bestandsentwicklungen der häufigen Brutvogelarten Deutschlands können Sie sich im Informationssystem „Vögel in Deutschland online“ auf der Internetseite des DDA informieren: www.dda-web.de/vid-online Daten und Service.
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26.03.2018
Schelladler Tõnn auf Frühjahrstour durch Deutschland
Heimzugroute von Schelladler Tõnn (Stand: 26.3.2018)
© http://birdmap.5dvision.ee/
Über Schelladler Tõnn muss man unter Vogelkundlern nicht mehr viele Worte verlieren. Der berühmte in Estland besenderte Schelladler fasziniert europäische Vogelbeobachter bereits seit 2008. Zweimal jährlich überfliegt der Adler beim Wechsel zwischen Brut- und Überwinterungsgebiet viele Länder Europas. Die Sichtbeobachtungen sind dennoch bislang rar.
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Am 13. März - und damit eine Woche früher als im letzten Jahr – hat Tõnn sein Winterquartier an der spanischen Mittelmeerküste verlassen und ist in Richtung Brutgebiet gestartet. In großen Schritten ging es zuerst entlang der Mittelmeerküste und dann vorbei an Lyon und Genf bis an die deutsche Grenze, die er am 25. März bei Freiburg im Breisgau überquerte. In nordöstlicher Richtung ging es dann vorbei an Reutlingen und Ulm bis in die Nähe von Eichstätt in Oberbayern, von wo die derzeit letzte Ortung vorliegt (Stand 26.3.2018). Bei dem Tempo, mit dem es Tõnn offenbar ins Brutgebiet zieht, wird er Deutschland sicherlich bereits in Kürze in Richtung Tschechien überquert haben. Augen auf heißt es daher vor allem in der Oberpfalz und in Niederbayern!
Allen anderen Beobachterinnen und Beobachtern sei gesagt, dass Tõnn sicher nicht der einzige seltene Adler ist, der in diesem Frühjahr im deutschen Luftraum zu entdecken ist. Ein regelmäßiger Blick in den Himmel könnte daher die eine oder andere Überraschung mit sich bringen! Melden Sie Ihre Beobachtungen bei ornitho.de!
Weitere Informationen
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19.03.2018
Nachwuchs-Ornithologen aufgepasst! Jetzt anmelden zum NAJU Birders Camp 2018
© NABU Hamburg
Beim NAJU Birders Camp in Hamburg können sich vom 11. bis 13. Mai 2018 Nachwuchs-Ornithologen im Alter von 12-27 Jahren rund um die Ornithologie informieren, Hamburgs Vogelwelt kennenlernen, wissenschaftliche Methoden ausprobieren und sich mit anderen jungen Vogelfreunden aus ganz Deutschland austauschen und vernetzen. Drei Tage lang finden in der Freiluftschule Moorwerder direkt an der Elbe verschiedene Exkursionen und Workshops statt.
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Im Naturschutzgebiet Heuckenlock, einem Süßwasserwatt mit einzigartigem Tideauenwald, wird die Flora und Fauna genauer unter die Lupe genommen. Angefangen vom kleinsten, dem Zaunkönig bis hin zum größten, dem Seeadler sind hier viele Vogelarten zu entdecken.
Eine weitere Exkursion führt in die Wedeler Marsch zur Carl Zeiss Vogelstation. Flachwasserzonen locken mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot Watvögel wie Bekassine und Austernfischer an. Im tieferen Wasser jagen Reiher- und Tafelenten, während die Grünflächen und Inseln vor allem als Brut- und Rastplatz, beispielsweise von Kiebitzen, genutzt werden.
Darüber hinaus werden auch wissenschaftliche Kartiermethoden vermittelt und es können neue Optiken ausprobiert werden, die der Sponsoring-Partner Zeiss zur Verfügung stellt. Bei einem Vogelquiz gibt es außerdem ein Fernglas zu gewinnen.
Für das spannende Wochenende rund ums Thema Vögel kann man sich noch bis zum 26. April anmelden.
Weitere Informationen
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12.03.2018
Zweite Tagung der Avifaunistischen Kommissionen Deutschlands in Münster
Zum zweiten Treffen der Avifaunistischen Kommissionen Deutschlands kamen Ende Februar rund 30 Teilnehmer in Münster zusammen
© Jan Ole Kriegs
Vom 23.-24. Februar kamen im LWL-Museum für Naturkunde in Münster die Avifaunistischen Kommissionen Deutschlands zu einem gemeinsamen Treffen zusammen. An der von der Deutschen Avifaunistischen Kommission (DAK) mit Unterstützung des DDA veranstalteten Fachtagung „Avifaunistik seltener Vogelarten in Deutschland“ nahmen knapp 30 Teilnehmer aus fast allen Bundesländern teil, um sich über die Organisation und fachliche Arbeit der Seltenheitenkommissionen auszutauschen. Fünf Jahre waren seit der ersten Ausrichtung einer solchen Veranstaltung vergangen.
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Nach gemütlicher Zusammenkunft und Kennenlernen am Freitag, standen am Samstag Vorträge und Diskussionen auf der Tagesordnung. Jan Ole Kriegs und Eckhard Möller berichteten über das Buchprojekt „Seltene Vögel in Nordrhein-Westfalen“, das Ende 2017 erfolgreich abgeschlossen wurde. Anhand von Beispielen wurde dabei vorgestellt, welche Probleme sich bei der Aufarbeitung insbesondere historischer Nachweise ergaben. Im Anschluss berichtete Christian Dietzen von seinen Erfahrungen bei der Aufarbeitung älterer Nachweise für die jüngst fertiggestellte Avifauna Rheinland-Pfalz. Es zeigte sich einerseits, wie aufwändig die Recherche für ein derartiges Mammutwerk ist, andererseits aber auch, wie groß die Erkenntnisse durch umfassende Prüfung von Bälgen und Präparaten in Museen sowie die Sichtung von Originalliteratur sein kann. Über rein akustische Nachweise seltener Vogelarten und welche Probleme diese für Seltenheitenkommissionen mit sich bringen, referierte anschließend Ralph Martin. Er stellte dabei vor, wo Gesänge und Rufe einzelner Vogelarten ihren Ursprung haben und welche Möglichkeiten sich heute durch weit verbreitete und relativ leicht bedienbare Technik für Vogelkundler ergeben.
In der Mittagspause gab es Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Naturkundemuseums zu werfen. Museumsdirektor Jan Ole Kriegs führte die Teilnehmer in Bereiche, die dem normalen Besucher sonst verschlossen bleiben. Neben den Präparationswerkstätten, war für die Teilnehmer vor allem die Wirbeltiersammlung mit unzähligen Vogelpräparaten beeindruckend.
Nach der Pause berichtete Christopher König über ein derzeit in Entwicklung befindliches Seltenheitentool in ornitho.de, das die Nutzung von ornitho-Meldungen für Avifaunistische Kommissionen erleichtern soll. Unter anderem wird ein Online-Meldebogen erstellt, der direkt im Portal ausgefüllt werden kann. Was in Deutschland noch Zukunftsmusik ist, wird in den Niederlanden bereits seit mehreren Jahren erfolgreich genutzt: die Arbeit der niederländischen CDNA läuft vollständig digital. Als Gastredner konnte der CDNA-Vorsitzende Eddy Nieuwstraten gewonnen werden, der den Teilnehmern Hintergrundinformationen aus der Arbeit der niederländischen Seltenheitenkommission berichtete. Ein Online-Portal zur Abwicklung der Kommissionsarbeit und die direkte Anbindung an die Webseite www.dutchavifauna.nl sind sicherlich vorbildlich. Für Beobachter wie auch Seltenheitenkommissionen spielt die Variation von Vögeln eine nicht zu unterschätzende Rolle. Rolf Klein präsentierte zum Abschluss des Tagungsprogramms zahlreiche Beispiele für Farbanomalien und innerartliche Variation, die ihm in den meisten Fällen während seiner Arbeit als Vogelberinger selbst begegnet sind.
Der große Zuspruch dieser zweiten bundesweiten Tagung zeigte das große Interesse an einer engen Zusammenarbeit der Kommissionen sowie an der Umsetzung der diskutierten Ideen zur Weiterentwicklung ihrer Arbeit. Alle waren sich einig, dass derartige Treffen möglichst regelmäßiger stattfinden sollten.
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12.03.2018
Verstärkung im Team des DDA gesucht
Der DDA sucht zur Verstärkung seines Teams in der Geschäftsstelle in Münster zum nächstmöglichen Zeitpunkt und zunächst befristet für ein Jahr eine/n DATENBANK-ENTWICKLER/IN. Es wird angestrebt, diese Personalstelle zu entfristen.
Die ausführliche Ausschreibung finden Sie hier als PDF und auf unserer Webseite unter DDA - Jobs.
28.02.2018
Neue Rote Liste der Brutvögel Sachsen-Anhalts veröffentlicht
© OSA
Der NABU Sachsen-Anhalt und der Ornithologenverband Sachsen-Anhalt (OSA) haben für die Ende Januar veröffentlichte Rote Liste der Brutvögel gemeinsam mit der Staatlichen Vogelschutzwarte Steckby 202 Arten ausgewertet – mit alarmierendem Ergebnis: Nur die Hälfte der Arten gilt als ungefährdet. Vor allem die teils dramatischen Bestandsrückgänge ehemals sehr häufiger Arten führten in Sachsen-Anhalt in den 25 Jahren nach der politischen Wende zu einem Verlust von fast einer halben Million Vogelbrutpaaren.
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Mit 74 Vogelarten wurde wiederum mehr als ein Drittel der regelmäßigen Brutvogelarten Sachsen-Anhalts in eine Kategorie der Roten Liste eingestuft. Darunter befinden sich 14 Arten, die mittlerweile in Sachsen-Anhalt ausgestorben sind. Zuletzt verschwand das Birkhuhn als Brutvogel. Weitere 15 Arten gelten als akut vom Aussterben bedroht. Während zum Beispiel für die Uferschnepfe aufgrund des bereits mehrjährigen Fehlens von Brutpaaren kaum noch Hoffnung besteht, ist es für den Großen Brachvogel, die Bekassine, den Brachpieper oder den Schreiadler noch nicht zu spät. Kurzfristig zu ergreifende Schutzmaßnahmen in Feuchtwiesengebieten, Heidelebensräumen und Bergbaufolgelandschaften könnten ihr Schicksal ändern.
Dass der spezielle Artenschutz hochgradig gefährdeter Vogelarten Wirkung zeigt, kann am Beispiel der Großtrappe belegt werden. Dank einer auf ihre Belange abgestimmten Landwirtschaft und Landschaftsgestaltung sowie einer intensiven Betreuung der Bruten und Auswilderung künstlich aufgezogener Küken ist die Art heute im Fiener Bruch, im Grenzbereich zu Brandenburg, wieder mit einem guten Bestand vertreten.
Extreme Bestandsverluste durch intensive Landwirtschaft
Die Notwendigkeit verstärkter Schutzbemühungen gilt auch für 14 als „stark gefährdet“ eingestufte Brutvögel, 18 „gefährdete“ Arten und 13 Arten, die aufgrund ihrer extremen Seltenheit und sehr lokalen Brutvorkommen in die Rote Liste aufgenommen wurden. Unter diesen befinden sich kaum in der Öffentlichkeit bekannte Vogelarten wie Ziegenmelker, Wachtelkönig, Baumfalke oder Schwarzhalstaucher, erstmals mit Feldlerche und Bluthänfling aber auch Arten, die früher allerorten zu den häufigsten Vogelarten zählten. Die Feldlerche musste in den vergangenen Jahren den größten Verlust hinnehmen. Geschuldet ist das unter anderem der intensiven Landwirtschaft, dem hohen Pestizideinsatz und dem Verlust von Brachen oder Gewässerrandstreifen. Doch verantwortlich für den Niedergang der Feldvögel, zu denen auch Rebhuhn und Kiebitz zählen, ist hierbei nicht der Landwirt allein. Vor allem tragen eine verfehlte und von Deutschland maßgeblich unterstützte EU-Agrarpolitik und die sowohl hinsichtlich Qualität und Quantität unzureichenden Agrar-Förderprogramme mit „grüner Ausrichtung“ zu der Misere bei.
Die insgesamt negative Entwicklung der Vogelwelt zeigt, dass der gesetzliche Schutz der Vogelarten und ihrer Neststandorte und Lebensräume nicht ausreicht, um eine Trendwende herbeizuführen. Während Waldvogelarten, wie zum Beispiel die Spechte, oder auch die Arten der Gewässerlebensräume mehrheitlich stabile Brutbestände aufweisen, zeigen die meisten Brutvögel der offenen und halboffenen Agrarlandschaft und auch der Siedlungen, wie Türkentaube, Mauersegler, Rauchschwalbe und Hausrotschwanz, rückläufige Bestände. Letzteren fehlen in den sanierten oder neu errichten Gebäuden und eintönigen Grünanlagen oftmals Nistplätze, Nistmaterial (feuchter Schlamm aus Pfützen) oder schlicht die Nahrung in Form von Insekten oder Sämereien.
Aus der Roten Liste entlassen
Doch es gibt auch positive Entwicklungen zu verzeichnen. So konnten vormals gefährdete Arten wie Fisch- und Seeadler, Weißstorch und Kranich aus der Roten Liste entlassen werden. Hier haben sich der spezielle Schutz der Brutplätze, die Ausweisung und Pflege von Schutzgebieten und das Verbot spezieller Insektenvernichtungsmittel positiv auf die Entwicklung der Bestände ausgewirkt. Auch beim Bienenfresser haben sich die Bestände dank umfassender Schutzbemühungen erholt – allein in Sachsen-Anhalt brüten mehr als 1000 Paare, was fast der Hälfte der des bundesweiten Brutbestandes entspricht.
Die neue Rote Liste der Brutvögel Sachsen-Anhalts wurde in einem Sonderband der Zeitschrift APUS, dem Magazin des Ornithologenverbandes Sachsen-Anhalt, veröffentlicht, man kann sie zudem kostenfrei hier herunterladen.
Quelle: Pressemitteilung NABU Sachsen-Anhalt, 21.01.2018
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26.02.2018
Neue Rote Listen der Vögel Nordrhein-Westfalens
© NWO
Nach fast einer Dekade gibt es in Nordrhein-Westfalen nunmehr eine neue Rote Liste der Brutvogelarten und seit mehr als 20 Jahren konnte auch eine Rote Liste wandernder Vogelarten nach neuen Kriterien erstellt werden. Die Roten Listen spiegeln nach standardisierten Methoden Status und Trends der Entwicklung heimischer wie wandernder Vogelarten wider; zugleich sind sie unverzichtbare Informationen für Planungsverfahren und Naturschutzpraxis. Sie zu erstellen verlangte einen großen Einsatz amtlicher MitarbeiterInnen der LANUV-Vogelschutzwarte sowie hunderter EhrenamtlerInnen der
Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft e.V. (NWO). Veröffentlicht wurden die Roten Listen unter anderem in
Charadrius, der Zeitschrift für Vogelkunde, Vogelschutz und Naturschutz in Nordrhein-Westfalen.
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Ergebnisse zeigen Licht und Schatten
Obwohl die Zahl gefährdeter Brutvogelarten seit Mitte der 1980er Jahre ganz leicht sinkt, ist etwa die Hälfte der Brutvogelarten (93 von 188 Arten) in NRW gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Licht gibt es bei einigen sog. Flaggschiffarten: Schwarz- und Weißstorch etwa konnten
dank intensiver Schutzbemühungen ihre Bestände ebenso vergrößern wie beispielsweise Uhu oder Wanderfalke. Zudem konnten beispielswiese Kolkrabe, Heidelerche oder Schwarzkehlchen in ihren Gefährdungsgraden zurückgestuft werden. Schatten gibt es bei Arten, die nicht so bekannt, gleichwohl jedoch für die Vielfalt der Vogelwelt bedeutsam sind. Dazu gehören untern anderem Flussregenpfeifer (Namensgeber der Zeitschrift Charadrius), Baumpieper oder Habicht. Ausgestorben seit der letzten Roten Liste sind in Nordrhein-Westfalen Haubenlerche und Ortolan. Schatten gibt es jedoch auch bei sog. Allerweltsarten. So mussten unter anderem Kiebitz, Kuckuck, Star und Bluthänfling – Arten, die ganz oder teilweise von agrarischen Lebensräumen abhängen – in eine höhere Gefährdungskategorie eingestuft werden. Beispielsweise hat seit den 1990er Jahren der Star (Vogel des Jahres 2018) großflächig so stark abgenommen, dass er von der Vorwarnliste in die Kategorie „gefährdet“ hochgestuft werden musste.
Rote Listen dokumentieren Gefährdungsgrade von Tieren. Sie dokumentieren jedoch nicht quantitative Veränderungen von Vogelbeständen. Zur Verdeutlichung: bei Schwarz- und Weißstorch genügte die Bestandszunahme um einige Dutzend Brutpaare, um diese Arten aus der Roten Liste zu entlassen. Jedoch können Bestände von Vögeln um zig Tausende abnehmen, ohne dass dies zu einer akuten Bestandsgefährdung der Arten führt. Und hier vollziehen sich enorme quantitative Veränderungen. Massive Rückgänge betreffen vor allem Feldvögel wie Rebhuhn, Kiebitz, Feldlerche oder Grauammer. Die Brutbestände von Vogelarten, die auf Ackerflächen oder Grünland brüten, sind inzwischen weniger als halb so groß wie noch vor 25 Jahren.
Handlungserfordernisse
Vergleichbar mit dem „Insektensterben“ bedeuten Bestandsrückgänge und Gefährdung von Arten der Vogelwelt den Verlust von Artenvielfalt und Biodiversität. Wie Insekten sind Vögel unverzichtbare „Dienstleister“ des Menschen, etwa als „Schädlingsbekämpfer“ oder als Quelle für Naturerlebnisse. Artenverluste können selten und wenn nur mit enormem Einsatz rückgängig gemacht werden. Trotz einiger Erfolge und mancher Anstrengungen hat sich die Gesamtsituation für die Vogelwelt nicht wirklich verbessert - was die Zahl der Brutpaare angeht sogar verschlechtert. Insgesamt entspricht die Bestandssituation der Vogelwelt in Nordrhein-Westfalen im Großen und Ganzen der in ganz Europa. Gefordert ist eine konsequente Umsetzung von Gegenmaßnahmen, insbesondere in den Agrarlebensräumen.
Quelle: Pressemitteilung LANUV und NWO, 20.02.2018
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21.02.2018
Das Monitoring häufiger Brutvögel startet in die neue Saison – machen Sie mit!
Auf den Probeflächen des Monitoringprogramms stehen häufige Arten wie die Goldammer im Mittelpunkt
© Mathias Schäf
Mit den längeren Tagen sind bei Kleibern, Heckenbraunellen, Meisen und Buchfinken die Frühlingsgefühle nicht mehr zu überhören. Besonders bei schönem Wetter schmettern viele Vögel schon lautstark ihr Lied, um so das Revier gegenüber Artgenossen abzugrenzen. Keine Frage, die Brutzeit hat bei vielen Arten bereits begonnen. Auch bei uns laufen die Vorbereitungen auf die Brutzeit 2018 auf Hochtouren, denn am 10. März beginnt die Kartiersaison des Monitorings häufiger Brutvögel.
Seit 1989 werden die Bestandsentwicklungen aller häufigen Brutvogelarten mithilfe standardisierter Methoden überwacht, um u.a. die Frage „Wie entwickeln sich die Brutbestände weit verbreiteter, häufiger Vogelarten?“ beantworten zu können. Seit 2004 finden die Erfassungen auf bundesweit repräsentativen, 1x1 km-großen Probeflächen statt, auf denen zwischen März und Juni vier Begehungen entlang einer ca. drei km langen Route durchgeführt werden.
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Vielfältiger Einsatz der Ergebnisse für den Naturschutz
Die Ergebnisse des Programms werden jährlich im Bericht „Vögel in Deutschland“ fortgeschrieben und fließen in den Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ der Bundesregierung (BfN) sowie Indikatoren auf europäischer Ebene ein, u.a. den „European Farmland Bird“-Indikator (EBCC), der von der EU-Kommission als Referenz für eine nachhaltige Nutzung der Agrarlandschaft herangezogen wird.
Machen Sie mit!
Der zeitliche Aufwand je Probefläche beträgt für die vier Gebietsbegehungen inkl. Auswertung der Daten 30–40 Stunden. Bundesweit stehen 2.637 Probeflächen zur Verfügung, von denen bereits rund 1.500 vergeben werden konnten. Es gibt somit noch reichlich Beteiligungsmöglichkeiten zwischen Rügen und Bodensee! Wo es freie Probeflächen in Ihrer Nähe gibt und wie diese beschaffen sind, erfahren Sie über das Informationssystem „Mitmachen beim Monitoring häufiger Brutvögel!“ auf der DDA-Website. Am besten Sie sehen direkt einmal nach, denn bis spätestens zum 10. März sollten Sie sich entschieden haben, wenn Sie dieses Jahr noch mitmachen möchten:
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!
Johanna Karthäuser und Sven Trautmann
im Namen der landesweiten Koordinatorinnen und Koordinatoren
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13.02.2018
Zwergschwäne 2017 fast ohne Bruterfolg
© Hans Glader
Einen Anteil von 4,2 % Jungvögeln ergab die bundesweite Erfassung des Jungvogelanteils beim Zwergschwan um den 9./10. Dezember 2017. Das ist der mit Abstand geringste Jungvogelanteil, der seit 2011 ermittelt wurde. Bislang lag der Anteil zwischen 10,0 % (2015) und 17,4 % (2012).Seit 2011 beteiligt sich der DDA aufgrund des steigenden Rastbestandes im Frühwinter an der systematischen Erfassung des jährlichen Bruterfolgs der in Nordwesteuropa überwinternden Zwergschwäne.
5.498 Individuen wurden Anfang Dezember in Deutschland nach Alter differenziert. Das ist die größte Stichprobe, die wir bislang beitragen können. Dank des gut etablierten Netzwerks ehrenamtlicher Zählerinnen und Zähler dürfte ein sehr großer Teil des anwesenden Rastbestandes erfasst worden sein. Wir schätzen den Rastbestand für Anfang Dezember 2017 auf mindestens 5.600 Individuen.
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Im Rahmen der jeweils Anfang Dezember durchgeführten Zählung wurde 2016 der Bestand auf rund 3.500 geschätzt, 2015 wurden über 4.800 nach Alter differenziert, 2014 waren es rund 3.600. Dass ein so hoher Rastbestand wie Anfang Dezember 2017 kein Einzelfall ist, verdeutlichen die mindestens 5.300 Zwergschwäne, die im Dezember 2013 anwesend waren. Insgesamt hat der Rastbestand im Frühwinter in Deutschland – im Gegensatz zum Gesamtbestand in Nordwesteuropa – seit Anfang der 2000er-Jahre um ein Vielfaches zugenommen. Zuvor hielten sich so früh im Winter nur ausnahmsweise über 1.000 Zwergschwäne bei uns auf; das Gros zog direkt in die Niederlande, nach England und Irland. Erst im Laufe des Winters stiegen die Rastzahlen bei uns allmählich an und erreichten im Februar/März ihr Maximum. Letzteres gilt nach wie vor. Damit kommt Deutschland nun nicht nur im Frühjahr eine besondere Bedeutung zu, sondern während des gesamten Winters. Der Gesamtbestand in Nordwesteuropa überwinternder Zwergschwäne wurde zuletzt mit 18.000 Ind. angegeben.
Anfang Dezember 2017 konnte für 115 Familien die Anzahl an Jungvögeln ermittelt werden. Die meisten erfolgreichen Altvögel hatten einen oder zwei Jungvögel „im Schlepptau“. Familien mit vier oder fünf Jungen wurden – im Gegensatz zu den Vorwintern – am Zählwochenende nicht beobachtet. Die durchschnittliche Jungenanzahl je Familie lag bei 1,6 Jungvögeln (2016: 2,2 Juv./Fam.).
Der Jungvogelanteil bei uns lag in den letzten Jahren durchweg höher als auf Populationsebene. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die in Nordwesteuropa überwinternden Zwergschwäne 2017 praktisch keinen Bruterfolg hatten. Darauf deuten auch die noch vorläufigen Zahlen aus den Niederlanden. Auch von anderen Arten, die im äußersten Norden Eurasiens brüten, wird berichtet, dass der Bruterfolg sehr gering war, etwa bei der Dunkelbäuchigen Ringelgans.
Danke!
Allen an der Erfassung Beteiligten danken wir aufs Herzlichste, insbesondere Axel Degen für die Koordination in Niedersachsen und die schnelle, bundesweite Auswertung der Daten sowie Hans-Joachim August für die Koordination in Schleswig-Holstein!
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22.01.2018
Vogelmonitoring leicht gemacht: Erfassung der Brutvögel wird digitalisiert
Mit dem Vorhaben soll die digitale Erfassung der Daten im Brutvogelmonitoring vorangebracht werden, u.a. durch die Weiterentwicklung der App „NaturaList“ zur Erhebung von Monitoringdaten direkt im Gelände
© DDA
Naturbegeisterte beobachten zur Brutzeit Vögel, erfassen sie im Smartphone oder Tablet und bereits kurz nach Ende der Brutsaison liegen wissenschaftlich belastbare Angaben zu überregionalen Bestandsveränderungen gegenüber den Vorjahren vor. Noch ist das Zukunftsmusik. Mit einem neuen Forschungsvorhaben will der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), zusammen mit Expertinnen und Experten aus der Schweiz, diesem Ziel näher rücken und die Voraussetzungen dafür schaffen. Das BfN fördert das nun bewilligte Vorhaben aus Mitteln des Bundesumweltministeriums mit einer Viertelmillion Euro. Es endet im Jahr 2019, weitere Projekte zur Umsetzung sollen folgen.
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„Mit unserem Projekt wollen wir das Ehrenamt entlasten, indem wir die Möglichkeiten moderner Techniken nutzen. Bislang erfassen Tausende Ehrenamtliche die Daten für das Brutvogelmonito-ring analog auf Papier. Sie werten ihre Beobachtungen händisch aus und schicken sie meist per Post an die regionalen Koordinationsstellen. Das kostet alle Beteiligten viel Mühe und Zeit, bis die Daten schließlich zentral ausgewertet werden können. Mit dem Projekt stärken wir nicht nur die systematischen Vogelerfassungen. Gleichzeitig werden dem Naturschutz wichtige Daten an die Hand gegeben, um künftig schneller auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.
Die Grundlage für das Vorhaben hat der DDA mit der Entwicklung des Online-Portals ornitho.de und der Erfassungs-App NaturaList bereits geschaffen. Seit dem Start des Portals im Herbst 2011 können dort schon Gelegenheitsbeobachtungen eingegeben werden. Dies sind jedoch Angaben, die ohne methodische Vorgaben erhoben werden. Das neue Projekt greift die deutlich schwierigere Herausforderung auf, die strengen Standardvorgaben der systematischen Brutvogelerfassungen – Brutvogelmonitoring genannt – auch für Ehrenamtliche gut handhabbar technisch im Portal ornitho.de und der zugehörigen App NaturaList umzusetzen.
„Wir sind fest entschlossen, bei der Datenerfassung in den nächsten Jahren einen Quantensprung zu machen. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Ehrenamtlichen – unabhängig vom Lebensalter – die neuen Techniken begeistert nutzen. Die Arbeit im Gelände erhält dadurch einen noch höheren Stellenwert, wenig geliebte Arbeiten am Schreibtisch entfallen in Zukunft“, beschreibt Dr. Johannes Wahl, als stellvertretender Geschäftsführer des DDA verantwortlich für ornitho.de, die Potenziale der neuen Techniken.
Damit das System fehlerfrei arbeiten und technisch optimiert werden kann, sollen in dem Forschungsprojekt alle Arbeitsschritte des Monitorings und die eingesetzten Methoden überprüft werden, um mit Hilfe von IT-Lösungen Verbesserungen erreichen zu können. Als erstes Produkt soll die App NaturaList so weiterentwickelt werden, dass die Beobachtungen im Monitoring häufiger Brutvögel direkt im Gelände digital erfasst werden können. Dies erleichtert die weiteren Auswertungsschritte bereits erheblich. Dann kann die Feldlerche tatsächlich als Beobachtung unmittelbar in ihrem Smartphone landen.
Ansprechpartner für das Projekt:
Dr. Johannes Wahl
Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V. (DDA)
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48157 Münster
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E-Mail: johannes.wahl@dda-web.de
Weitere Informationen
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08.01.2018
Ihr guter Vorsatz für 2018? Dem Rotmilan unter die Flügel greifen!
© Rosl Rößner
Wählen Sie jetzt „Rotmilan - Land zum Leben“ zum Projekt des Monats Januar der UN-Dekade Biologische Vielfalt! Schnell und unkompliziert. Wir sagen DANKE!
https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/projekt-des-monats-waehlen/
Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) bildet gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL), der Deutschen Wildtier Stiftung (DeWiSt) und Partnern vor Ort das Schutzprojekt „Rotmilan – Land zum Leben“. Kern des Vorhabens ist die Beratung und Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft in neun Modellregionen in sieben Bundesländern: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. In den dortigen Projektgebieten werden Landwirte, Waldbesitzer, Kommunen und Landkreise sowie die breite Öffentlichkeit rund um die Möglichkeiten rotmilanfreundlicher Landnutzung beraten. Denn der großflächige Anbau von Kulturen wie Raps und Mais, die zur Brutzeit dicht aufwachsen, erschwert den Rotmilanen die Nahrungssuche für sich und ihre Jungen. Ziel ist daher die Schaffung einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft mit verschiedenen Anbaufrüchten, Blühstreifen, Brachflächen, Grünland, Hecken und Gehölzgruppen. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen. Teilnehmende Landbewirtschafter leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Der Gewinn der Maßnahmen für den Naturschutz wird übrigens vervielfacht, denn von den Maßnahmen profitieren nicht nur die Rotmilane, sondern viele weitere Agrarvogelarten, Kleinsäuger und Insekten.
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Mehr Infos unter www.rotmilan.org und auf www.dda-web.de/rotmilan.
Seit 2014 werden im Rahmen des DDA-Teilprojektes Rotmilane besendert. Für viele dieser Vögel suchen wir noch Paten! Als Patin bzw. Pate erhalten Sie eine persönliche Patenurkunde und die zweimal im Jahr erscheinende „Rotmilan-Post“ mit Neuigkeiten über „Ihren“ Milan. So erfahren Sie exklusiv, wann das Revier besetzt wurde, wo er sich zur Brutzeit aufgehalten hat und viel Spannendes mehr. Natürlich können auch Geschenk-Patenschaften abgeschlossen werden!
Alle nötigen Informationen und Kontaktdaten rund um die Patenschaftsaktion erhalten Sie unter www.dda-web.de/rotmilan oder 0251 210140 00.
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08.01.2018
QR-Codes von ornitho.de jetzt auch in Süddeutschland
Neues Schild mit QR-Code von ornitho.de im Grießenbacher Moos
© Alexander Scholz
Aktuelle Vogelbeobachtungen können nun auch in Niederbayern mithilfe von QR-Codes aus dem Internetportal www.ornitho.de abgefragt werden. Über die Kamera im Smartphone lassen sich die Codes scannen und zeigen Naturinteressierten anschließend die zuletzt aus dem Gebiet gemeldeten Vogelbeobachtungen an. Nach dem Pilotprojekt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und der Anbringung von QR-Code-Schildern in weiteren Gebieten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen können sich nun auch in Süddeutschland Interessierte auf diese Weise über aktuelle Vogelbeobachtungen informieren.
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Der erste ornitho-QR-Code Süddeutschlands wurde an einer für Brut- und Gastvögel hochattraktiven Vernässungsfläche im Unteren Isartal, einem der bedeutendsten Wiesenbrütergebiete Bayerns, installiert. Weitere QR-Codes, die ebenfalls mit Förderung der höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Niederbayern erstellt worden sind, sollen bald am Vilstalstausee, an der Isarmündung und am Unteren Inn folgen. So können neue Medien wie Smartphones einfach genutzt werden, um auch naturkundliche Laien auf aktuelle Vogelbestände hinzuweisen und den hohen Wert der jeweiligen Gebiete für den Naturschutz zu vermitteln.
In verschiedenen Gebieten in Sachsen-Anhalt und Hessen werden die QR-Codes von ornitho.de bald ebenfalls an vogelkundlich interessanten Stellen über aktuelle Beobachtungen informieren. Weitere Informationen zu den QR-Codes von ornitho.de unter http://www.ornitho.de/index.php?m_id=20092
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01.01.2018
Wir wünschen ein erfolgreiches Jahr 2018!
© Karsten Berlin
Mit einem herzlichen Dank an alle Freunde und Förderer, KollegInnen und Kollegen und die vielen tausend Ehrenamtlichen, die sich für unsere gemeinsamen Ziele und gemeinnützigen Zwecke engagieren, möchten wir das alte Jahr beenden. Es erfüllt uns mit Stolz, wie unsere DDA-Familie wächst. Inzwischen vertreten wir mehr als 11.000 Basismitglieder von mehr als 50 Mitgliedsorganisationen, mehr als 6.000 Menschen beteiligen an sich an unseren Programmen zur Erfassung der Vogelwelt und mehr als 22.000 Vogelbegeisterte „füttern“
ornitho mit ihren Vogelbeobachtungen, so dass allein dieser Datenschatz auf knapp 30 Millionen Datensätze angewachsen ist. Bitte bleiben Sie auch 2018 dabei! Ganz gleich, wo Sie sich beteiligen: Ihre Unterstützung wird uns helfen, die kommenden Aufgaben erfolgreich zu bestehen.
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Schauen wir auf das hinter uns liegende Jahr zurück, bleibt eine erfolgreiche, aber auch arbeitsintensive Zeit in Erinnerung. Selten erfuhr unsere tagtägliche Arbeit mehr Beachtung als in den letzten zwölf Monaten. Dafür sorgten schon die exponentiell wachsenden Anfragen von Journalisten und Medienvertreterinnen zum Zustand der Vogelwelt in Deutschland. Die inzwischen durchaus laut vernehmbaren Warnungen über den alarmierenden Verlust an Biodiversität, der nicht nur unsere heimischen Brutvögel, sondern auch die Insektenvielfalt erfasst hat, haben die Öffentlichkeit sowie Politik und Verwaltung aufgeschreckt. Dass unsere Monitoringprogramme diesen Negativtrend schon seit Jahren dokumentieren, wird erst jetzt von vielen wahrgenommen. Und der Informationsbedarf ist riesig. Zeugnisse dieses „Erwachens“ waren in 2017 u.a. die Kleine Bundestagsanfrage „Stummer Frühling – Verlust von Vogelarten“, der Agrarreport des Bundesamtes für Naturschutz, die Beiträge „Alle Vögel sind bald nicht mehr da“ im National Geographic oder „Immer weniger Vögel in Europa“ bei ZEIT online. Diese kleine Auswahl an Beispielen, zu denen der DDA maßgebliche Informationen beisteuerte, belegt eindrucksvoll das starke öffentliche Interesse. Bleibt zu hoffen, dass auch Taten folgen, die über die Bereitstellung von Mitteln für weitergehende Forschungszwecke – diese wurden in der Tat bereits angekündigt – hinausgehen.
Es gibt aber auch sehr Erfreuliches zu berichten. Unsere Arbeit zum Schutz des Rotmilans wurde von höchster Stelle gewürdigt: „Rotmilan – Land zum Leben“ wurde als „Projekt der UN-Dekade ‚Biologische Vielfalt‘“ ausgezeichnet! Auch hier möchten wir allen danken, die mit der Übernahme einer Rotmilan-Patenschaft oder durch Spenden maßgeblich zum Erfolg des Vorhabens beigetragen haben.
Für 2018 wünschen wir Ihnen viele unvergessliche Momente mit unseren gefiederten Freunden! Gemeinsam mit Ihnen sehen wir voller Zuversicht einem hoffentlich friedlichen Jahr entgegen, in dem der Naturschutz wieder mehr Beachtung findet. Es ist höchste Zeit!
Bernd Hälterlein
1. Vorsitzender
Christoph Sudfeldt
Geschäftsführer
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