Hintergrund und Vorgeschichte des ADEBAR-Projektes
1993 — der erste gesamtdeutsche Brutvogelatlas

Foto: J. O. Kriegs
1998 — eine erste Initiative für einen neuen deutschen Brutvogelatlas

Quelle: Rheinwald (1993)
2003 — neue Impulse
Im Jahr 2003 traten zwei Ereignisse ein, mit denen die Rahmenbedingungen für die Durchführung des Atlas-Projektes deutlich verbessert wurden:
- Im August 2003 wurde während der Tagung der Europäischen Ornithologen-Union in Chemnitz die Stiftung Vogelmonitoring Deutschland - in 2015 umbenannt in Stiftung Vogelwelt Deutschland (SVD) feierlich gegründet. Sie übernahm die Federführung im ADEBAR-Projekt.
- Im Oktober 2003, bewilligte das Bundesamt für Naturschutz das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben Monitoring von Vogelarten in Deutschland, das der DDA mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Kooperation mit der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) durchführt.

Quelle: Gedeon et al. (2004)
Die Ziele von ADEBAR gehen daher über die der bisherigen Atlanten hinaus. Es sind
- die bundesweite Darstellung und Interpretation der Verbreitung und Häufigkeit aller Brutvogelarten,
- die Abschätzung der Größe der Brutbestände in Deutschland,
- die Ermittlung der Verbreitungsschwerpunkte geschützter oder gefährdeter Vogelarten zur Unterstützung bestehender Instrumente des Flächennaturschutzes (z. B. zur Identifikation von Schutzgebieten) sowie
- die Etablierung bundesländerübergreifender methodischer Standards zur Absicherung der wissenschaftlichen Belastbarkeit der Ergebnisse und zur Gewährleistung der Reproduzierbarkeit bei der Erarbeitung künftiger Atlanten.
2004 — Initialphase und Pilotprojekt
Bereits auf der Gründungsversammlung der Stiftung Vogelmonitoring Deutschland hatte Prof. Heinz Sielmann angeboten, ADEBAR als bedeutendes Grundlagenwerk für den Vogelschutz wie auch für das Monitoring von Vogelarten zu unterstützen. 2004 förderte die Heinz-Sielmann-Stiftung deshalb eine Pilotstudie mit zwölf geschützten bzw. gefährdeten Vogelarten, deren Verbreitung und Bestände in Deutschland gut bekannt sind. Die Broschüre Brutvögel in Deutschland zeigt, zu welch eindrucksvollen Ergebnissen ADEBAR gelangen kann, wenn Deutschlands Avifaunisten gemeinsam an einem Strang ziehen.


Bis zum Ende des Jahres 2004 wurden zusammen mit den Experten aus den Bundesländern die Kartierunterlagen vorbereitet,
so dass im Frühjahr 2005 tatsächlich mit den Kartierungen begonnen werden konnte.
Mehr zu den Voraussetzungen in den Bundesländern, den Hintergründen, den Methoden und Zielen des Atlas-Projektes
können Sie im folgenden Beitrag nachlesen:
Gedeon, K., A. Mitschke & C. Sudfeldt (2004): Atlas Deutscher Brutvogelarten — Dessauer Tagung gab Startschuss für 2005. Vogelwelt 125: 123—135.
PDF
[ 712 kb ]
Zitierte Literatur
- Gedeon, K., A. Mitschke & C. Sudfeldt (2004): Atlas Deutscher Brutvogelarten — Dessauer Tagung gab Startschuss für 2005. Vogelwelt 125: 123—135.
PDF [ 712 kb ]
- Nicolai, B. (1993): Atlas der Brutvögel Ostdeutschlands. Gustav Fischer Verlag, Jena.
- Rheinwald, G. (1977): Atlas der Brutverbreitung westdeutscher Vogelarten — Kartierung 1975. Dachverband Deutscher Avifaunisten, Radolfzell.
- Rheinwald, G. (1982): Atlas der Verbreitung und Häufigkeit der Brutvögel Deutschlands — Kartierung um 1980. Schriftenreihe des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten 6.
- Rheinwald, G. (1993): Atlas der Verbreitung und Häufigkeit der Brutvögel Deutschlands — Kartierung um 1985. Schriftenreihe des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten 12.