Mitmachen!
Machen Sie mit bei der „Königsdisziplin“ im bundesweiten Vogelmonitoring!

Foto: K. Berlin
Beim MhB mögen zwar die häufigen und weit verbreiteten Vogelarten im Fokus stehen, die Mitarbeit stellt dennoch hohe Anforderungen an die Kartierenden: Alle auf einer Probefläche vorkommenden Vogelarten müssen optisch und akustisch sicher bestimmt werden können. Darüber hinaus ist es wichtig, auch bei mitunter hohen Vogeldichten in Wäldern oder Siedlungen nicht den Überblick zu verlieren. Das MhB kann deshalb auch als die „Königsdisziplin“ im bundesweiten Vogelmonitoring angesehen werden.
Wenn Sie sich „fit“ für das MhB fühlen, tun Sie es also mehr als 1.300 Personen gleich, die bereits dabei sind. Es lohnt sich: Denn über die wichtigen Ergebnisse des Programms hinaus bietet das MhB vielfältige Einblicke in die räumliche Verteilung und die Lebensraumansprüche von Vogelarten, ebenso wie in die Dynamik von Vogelbeständen. Eine Probefläche sollte möglichst langfristig von Ihnen bearbeitet werden.
Wo es in Ihrer Nähe noch eine freie Probefläche gibt, erfahren Sie über Ihre
Landeskoordinationsstelle
sowie in unserer Mitmachbörse.
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!
Anforderungen an Sie im Monitoring häufiger Brutvögel
Steckbrief Monitoring häufiger Brutvögel | |
---|---|
Erforderliche Kenntnisse | sichere optische und akustische Bestimmung der auf der jeweiligen Probefläche vorkommenden Brutvogelarten |
Ausrüstung | Fernglas; Klemmbrett und Schreibzeug oder Smartphone bzw. Tablet |
Wo wird erfasst? | auf vorgegebenen 1 km² großen Probeflächen entlang einer ca. 3 km langen Route |
Artenspektrum | alle auf der jeweiligen Probefläche vorkommenden Arten |
Anzahl Begehungen | 4 zwischen 10. März und 20. Juni (für die Hochlagen der Alpen gelten abweichende Termine) |
Tageszeit | Beginn mit Sonnenaufgang |
Jahreszeit | Frühjahr |
Dauer einer Erfassung | meist 2 bis 4 Std. zzgl. An- und Abfahrt |
Aufbereitung der Daten | Bildung von „Papierrevieren“ für alle Brutvogelarten, Zuordnung zu 13 vorgegebenen Nutzungstypen |
Vereinbarkeit mit Berufstätigkeit | mittel bis hoch; Kartierung flexibel innerhalb der 4 Begehungszeiträume, die jeweils 20 bis 30 Tage umfassen |
Wofür wird's gebraucht? | regionale bis europaweite Trends der Brutvogelbestände; Grundlage für den Vogelschutz, Indikatoren und Forschung |
Kartiermethode
Wo wird kartiert?
Die Erfassungen finden auf 1 km² großen Probeflächen statt. Durch diese führt eine ca. 3 km lange Route. Der Erstvorschlag für die Route wird vor der ersten Begehung mit der Koordinatorin oder dem Koordinator abgestimmt. Die einmal festgelegte Route sollte nur in zwingenden Fällen geändert werden, beispielsweise wenn durch den Bau einer Autobahn das Wegenetz nicht mehr genutzt werden kann.
Für jede Probefläche wird im ersten Jahr der Bearbeitung eine Karte mit der Verteilung von Nutzungstypen angelegt, von denen insgesamt 13 unterschieden werden. In den Folgejahren werden ggf. auftretende größere Änderungen nachgetragen, beispielsweise wenn eine Fläche bebaut oder Dauergrünland in Ackerland umgewandelt wurde.
Wann und wie oft wird kartiert?
Die Route wird jedes Jahr viermal in definierten Zeiträumen zwischen dem 10. März und 20. Juni begangen:
Durchgang | Zeitraum |
---|---|
1 | 10. bis 31. März |
2 | 01. bis 30. April |
3 | 01. bis 20. Mai |
4 | 21. Mai bis 20. Juni |
Abweichungen von den Erfassungszeiträumen sind nur für bestimmte Regionen vorgesehen, wenn etwa aufgrund der Schneelage eine Begehung nicht möglich oder zu gefährlich ist.
Bei vielen Arten kann bereits ein einzelner Nachweis an bestimmten Terminen als „Revier“ gewertet werden, ein Ausfall einzelner Durchgänge sollte deshalb unbedingt vermieden werden.

Wie und was wird kartiert?
Die Kartierungen erfolgen zu Fuß in jeweils gleicher Weise entlang der vorgegebenen Route in den vier Erfassungszeiträumen. Los geht es bei Sonnenaufgang jeweils vom selben Startpunkt aus. Die Route wird somit immer in derselben Richtung begangen.
Entlang der Route werden alle Individuen aller Vogelarten erfasst, die auf der Probefläche oder in unmittelbar angrenzenden Bereichen beobachtet werden. Die Route wird dazu langsam begangen und alle Arten werden möglichst genau mit Artkürzel und einem Verhaltenssymbol in einer A3-Feldkarte oder im Tablet/Smartphone verortet. Die Artbestimmung erfolgt dabei optisch (mit Hilfe eines Fernglases) oder akustisch (allerdings ohne die Verwendung von Klangattrappen).
Der Erfassungsaufwand für einzelne Arten sollte sich möglichst nicht unterscheiden, d.h. es sollte nicht zusätzliche Zeit in die Erfassung einzelner Arten investiert werden, z.B. um bei Mauerseglern auf Einflüge zu warten. Insbesondere sollte auch nicht für die Erfassung von der vorgegebenen Route abgewichen werden, z.B. um Mehlschwalben-Nester auf der Rückseite eines Hauses zu zählen oder Nistkästen zu kontrollieren.
Bei der Datenerfassung müssen die beobachteten Vögel einen Bezug zur Probefläche haben. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sie singen oder auf dem Nest sitzen. Auch (über)fliegende Vögel werden notiert, wenn sie auf ein Revier hinweisen könnten. Bei eindeutig ziehenden Vögeln ist es Ihnen überlassen, ob Sie diese auf dem Kartierbogen bzw. in der App notieren. Eindeutige „Gastvögel“ auf den Probeflächen, die sicher nicht auf der Probefläche oder im unmittelbaren Umfeld brüten, z.B. Bergpieper im März in Tallagen oder eine im April rastende Ringdrossel im Flachland, sollten zwar ebenfalls aufgenommen, jedoch mit einem entsprechenden Vermerk versehen werden. In der Smartphone-App wird dafür ein eigenes Verhaltenssymbol angeboten.
Insbesondere die Dokumentation von gleichzeitig beobachteten Individuen derselben Art ist für die anschließende Revierabgrenzung sehr wichtig. Auch die Aufzeichnung von revieranzeigenden Verhaltensweisen (z.B. Balz oder Gesang, Revierkämpfe, Nestbau oder Futter tragende Altvögel) ist für die Abgrenzung von Revieren essenziell. Beides erfolgt anhand der standardisierten Verhaltenssymbole.
Von der Tageskarte zum Kartierergebnis: Was kommt an Schreibtischarbeit auf mich zu?

Nach vorgegebenen Kriterien erfolgt nun die Abgrenzung so genannter „Papierreviere“ (da sie in der jeweiligen Abgrenzung sicherlich nur auf dem Papier und nicht in natura existieren). In den Vorgaben ist beispielsweise festgelegt, dass Beobachtungen einzelner Arten erst ab einem bestimmten Durchgang gewertet werden dürfen, um Durchzügler auszuschließen.
Vor der Übertragung der Revierzahlen in den Ergebnisbogen werden die Reviere einem der 13 vorgegebenen Nutzungstypen zugeordnet und anschließend aufsummiert. Bis zum 31. August des Kartierjahres sollte das Kartierergebnis an die zuständige Koordinationsstelle im Land übermittelt werden.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung der Datenauswertung finden Sie im Merkblatt „Von der Tageskarte zum Kartierergebnis im Monitoring häufiger Brutvögel “.
Der Gesamtaufwand für die Bearbeitung einer Probefläche beträgt einschließlich der Übertragung auf Artkarten und der Revierbildung 30 bis 40 Stunden, wenn alle Schritte auf Papier durchgeführt und der Koordinationsstelle die Ergebnisse in einer Tabelle zugeschickt werden. Datenerhebung und Auswertung nehmen dabei etwa gleich viel Zeit in Anspruch. In Zukunft dürfte sich der Aufwand durch den Einsatz von Smartphones und Tablets durch den Wegfall der händischen Übertragung und die Automatisierung von Auswertungsschritten verkürzen.
Probeflächenvergabe
Hier gelangen Sie zu unserer Mitmachbörse und können nach freien Probeflächen in dem Gebiet suchen, in dem Sie beobachten möchten.