Mit Ausnahme des äußersten Südens, wo ab dem Nachmittag im Regen leider so manche Hoffnung dahinschwamm, herrschten größtenteils gute und recht ähnliche Bedingungen beim 14. bundesweiten Birdrace des DDA am 6. Mai, bei dem so manche Bestmarke purzelte. Die erste fiel schon vor dem Start: Mit letztendlich 302 Teams und wiederum über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gab es wieder einen neuen Teilnahmerekord. Die Bedingungen besonders gut nutzte das Team
, das mit 177 Arten eine neue Bestmarke setzte und damit die Nase am Ende ungewöhnlich deutlich vor der Konkurrenz hatte. Am nächsten kamen ihnen mit exzellenten 165 Arten die
, bei denen selbiger dieses Jahr ausgezeichnete lief. Ungewöhnlich gut schnitten in diesem Jahr auch die autofreien Teams ab: Fünf Teams kamen in die Top 10, neun in die Top 20.
landete mit 162 Arten sogar auf dem geteilten dritten Platz. Auch in der Sonderwertung „Singvögel“ mischten die autofreien Teams – erfreulicherweise wieder mehr als die Hälfte – ganz vorne mit: Das Team
ganz oben auf dem Treppchen. Auch das ist ein Novum. Unter den 23 Nachwuchsteams (in der Mehrzahl unter 20 Jahre alt) hatte
die Nase vor der Konkurrenz.
im deutschlandweiten Vergleich mit 4.712 Euro einmalmehr nichts anbrennen und gewannen zum vierzehnten Mal und wieder mit einer neuen Bestmarke. Auf Platz zwei und drei kamen wie im Vorjahr
(2.507 Euro), die ebenfalls ihre Vorjahresergebnisse nochmals (deutlich) steigern konnten. Ganz obenauf schwangen sich jedoch die Gäste von
aus Luxemburg, die mit 4.872 Euro ins Geschehen einstiegen. Herausragend war deshalb auch das Gesamtergebnis des Spendenrennens zugunsten des gemeinsam mit Luxemburg betriebenen Internetportals
bzw.
: Über 33.000 Euro kamen durch den Einsatz von 111 Teams in diesem Jahr zusammen.
311 Arten wurden nach derzeitigem Stand am „Tag der Vogelartenvielfalt“ entdeckt – noch einmal mehr als im vergangenen Jahr (302). Warum es in diesem Jahr so viele Arten waren und welche Besonderheiten die Teams entdeckten, beleuchten wir ebenso wie manche Anekdote in dieser ausführlichen Nachlese auf das Birdrace 2017.
Cuxland mit beeindruckender neuer Bestmarke, Ostroller in „Länderspielform“ auf Platz 2, Darß Wader radelt aufs Treppchen

Rasieren fürs Birdrace? Entscheidend ist, dass es rollt ... dachten sich die Ostroller und ließen es laufen. Lief auch, und wie: Platz zwei mit 165 Arten!
Sieben Jahre hatten sich das Team Cuxland und alle anderen Team an der eigenen, 2009 aufgestellten Bestmarke von 174 Arten versucht, doch die 170er-Marke wurde seither nur noch einmal wieder geknackt. Dank kleiner taktischer Änderungen, ihrer exzellenten Kenntnisse des Cuxlandes (durch die sie den nach eigenen Aussagen schwächsten Vogelzug an der Küste in 14 Jahren Birdrace sowie ungünstige Rastbedingungen für die Küstenlimikolen wett machen konnten), des späten Abzugs einiger Wintergäste und günstiger Witterungsbedingungen gelang ihnen nun mit 177 Arten eine bemerkenswerte neue Bestmarke. Das ist gleichzeitig der elfte (!) Titel. Warum nun doch „nur“ 177 Arten? Nach internen Diskussionen entschieden sie sich, den Pfau – obgleich fernab einer Haltung beobachtet und damit nach den Regeln zählbar – nicht zu werten. Bei Arten wie dieser – oder auch dem Wellensittich, den Darß Wader nicht werteten – ist die Regel „Gezählt werden dürfen alle frei fliegenden Arten abseits von Haltungen und ähnlichen Anlagen“ Ansichtssache und teils eine Frage der Ehre („Ziergeflügel? Zählen wir nicht!“). Hier zählen wir auf einen selbstkritischen Umgang der Teams mit dieser Regel, die seit 2011 gilt und sich als praktikabel erwiesen hat. So dürfen die seit Jahrzehnten frei fliegenden und reproduzierenden, aber Aussetzungen entstammenden Weißwangengänse in Süddeutschland ebenso gezählt werden, wie ihre Anfang Mai zu Zehntausenden an der Küste rastenden Artgenossinnen, ebenso wie die unregelmäßig in Dortmund brütenden Rotschulterenten oder auch die Ringschnabelenten und die Rothalsgänse, deren Herkunft mitunter unklar ist.
Nach diesem kurzen Einschub zur Regelauslegung gilt den überraschenden Zweiten, den Ostrollern aus Ostsachsen, die volle Aufmerksamkeit, die im Kurzkommentar am Tag nach dem Rennen noch nicht auftauchten. Vermutlich schliefen sie noch ihren „Rausch“ nach einem Tag aus, der für sie „wie ein Länderspiel“ lief und nach einem furiosen Finale mit Kleinem Sumpfhuhn, Zwergdommel und Nachtreiher bei beeindruckenden 165 Arten endete. Damit gelang ihnen das zweitbeste Ergebnis eines Binnenlandteams bislang; nur die Speedbirder aus Westsachsen kamen im vergangenen Jahr noch auf eine Art mehr. Manchem Team aus dem Süden und Westen, das sich durch die intensive Agrarlandschaft und „geleckte“ Dörfer mit sterilen Neubaugebieten ackern muss, kommen bei solchen Arten fast die Tränen ...
Fast ebenso weit östlich, aber mit Meerblick unterwegs waren Darß Wader, die im Gegensatz zur Mutmaßung (Fake News?) vor Spielbeginn keine getarnten Usedommeln sind. Denn die leben nunmal auf Usedom und nicht auf dem Darß. Ergo: gleiches Team, neue Stelle, neue Welle. Auf dieser surften die Vorkämpfern für ein autofreies Birdrace einmal mehr lässig auf Rang drei: Mit 162 Arten stellten sie nicht nur ihren eigenen Radlrekord aus dem vergangenen Jahr ein, sondern radelten sich erneut aufs Treppchen. Dieses teilen sie sich mit Gätkes Erben, die wie die Cuxländer seit 2004 dabei sind und zum elften (!) Mal in die Top 3 kamen.
Alter schützt vor Bestmarke nicht, ist man geneigt zu sagen: Mit famosen 159 entdeckten Arten – darunter der erste Birdrace-Grünlaubsänger überhaupt – landeten die Alten Socken mit neuem Teamrekord auf dem vierten Platz ... es herrschten offenbar beste Bedingungen im Cuxland. Sie hielten damit die letztjährigen Zweiten, die Speedbirder aus der Region Leipzig, um Artenbreite auf Distanz, die zwar dieses Jahr wieder eine Waldschnepfe pfuizen hörten (nachdem sie in den 13 Jahren zuvor ihrem Phantomvogel vergeblich aufgelauert hatten), so manche Art aber schmerzlich vermissten.

Keen Tied zu verlieren hatte diese drei ... wohl wahr, wer nicht nur 145 km Radfahren, sondern dabei auch noch Vögel beobachten will. Bei 153 Arten waren es am Ende. Respekt und gute Erholung!
Und wo bleiben denn nun die Radteams? Hier kommen sie, und wie: Die Plätze sieben bis zwölf gehen ausnahmslos an sie! Mit je 155 Arten machen Corax und Wannacks Topti(c)ker den Anfang. Beide nutzten nicht nur die 24 Stunden, sondern auch die ganze Palette der umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel aus: zu Fuß, vor allem mit dem Rad, aber auch mit der Bahn zeigten sie vielen motorisierten Teams die Rücklichter und was machbar ist. Nur um Reifenbreite dahinter kamen Keen Tied aus Nordfriesland mit 153, Pody und Co mit 151 und der mit 150 Arten geschmeidig rollende Trans Hannover Express ein. Vermutlich nicht nur Into the Wald radelte das Quintett aus Vorpommern-Greifswald, denn trotz vielfältiger Wälder lassen sich auch in dieser artenreichen Region nicht 149 Arten in diesen finden.
Mit 149 „nur“ auf Platz 12? Yepp, so weit sind wir jetzt. In den Anfangsjahren hätte das noch fürs Treppchen gereicht. Das verdeutlicht, wie gut die Kenntnisse der Regionen und wie ausgefuchst die Taktiken der Teams nach teils etlichen Jahren Erfahrung inzwischen sind. 131 Arten waren in diesem Jahr für die Top50 nötig und nicht weniger als 170 (!) Teams knackten die 100-Arten-Schallmauer.
Die anderen rund 130 Teams müssen halt noch etwas üben, was? Mitnichten! Die Landschaften, in denen sie unterwegs sind, beherbergen schlicht in vielen Fällen nicht mehr eine Artenvielfalt, wie sie andernorts noch zu finden ist! Wo eine Feldlerche schon schwer zu finden ist, muss man das Rebhuhn und vielerorts auch inzwischen den Kiebitz gar nicht erst suchen. Auch das macht das Birdrace deutlich. Leider.
Darß Wader radeln vorweg, fünf 150er im Windschatten knapp dahinter

Ja, wo sind sie denn die motorisierten Teams? Dieses Jahr waren nicht nur so viele Teams wie nie umweltfreundlich unterwegs, sie schnitten auch so gut ab wie nie: Sieben Teams kamen in die Top 12! Foto: Wannacks Topti(c)ker
Mit 161 Fahrradteams waren so viele wie noch nie dabei. Und wieder waren es mehr als die Hälfte, die sich unmotorisiert aufmachten, dieses Mal 53 %. Nur 2014 war der Anteil noch etwas höher. Eine Entwicklung, über die wir uns sehr freuen. Seit der Einführung 2007 (damals ließ gerade einmal ein Viertel das Auto stehen) gibt es deshalb ein Rennen im Rennen: Wer hat den Reifen vorn im „echten“ Birdrace? Ein Birdrace ist für alle anstrengend. Aber wenn man nicht nur 24 Stunden, sondern diese zu Fuß, mit dem Rad und der Bahn unterwegs ist, dann ist das nochmal eine ganz andere sportliche Nummer. Nicht selten kommen dabei 100 und deutlich mehr Kilometer zusammen! Das Bierchen danach entfaltet dann eine ganze besondere Wirkung ...
Doch die autofreien Teams waren dieses Jahr nicht nur so zahlreich, sondern auch so artenreich wie nie: Fünf Fahrradteams in den Top 10 und insgesamt sechs mit 150 Arten oder mehr. Das gab’s auch noch nie. Die Fahrradteams zeigten damit vielen konventionellen Teams die Rücklichter. Ganz vornweg mit sieben Arten Vorsprung radelten Darß Wader, die – setzt man sie mit den Usedommeln gleich –damit ihren siebten Titel einfuhren. Mit einem wilden Run durch die Großregion um Halle an der Saale, mit dem sie nicht nur die meisten Teams hinter sich, sondern auch einen verdatterten Kneipenbesitzer in Schladebach zurückließen, flog das Corax-Quartett mit 155 Arten auf den zweiten Platz, den sie sich mit Wannacks Topti(c)kern teilen, die ebenso wie Corax ihre bisherige Bestmarke als Radteam quasi pulverisierten. Und das nach einem frustrierenden Start in der novemberwetterähnlichen Suppe Ostholsteins mit gerade einmal elf Arten bis zum Morgengrauen. Wenn man um Mitternacht startet, geht Motivation anders. Corax hatten um 4:30 immerhin 25. Darß Wader rieb sich mit den ersten Arten gerade noch den Sand aus den Augen ... sie starteten dieses Jahr erst gegen 4:00 Uhr ihren Star War. Mit ihren 155 Arten schnappten sich Corax übrigens den Fahrradteam-ohne-Zugang-zur-Küste-Rekord. Man muss die Ergebnislisten nur richtig rütteln und schütteln ...
Knapp am Radpodest vorbei strampelten Keen Tied aus dem hohen Norden Nordfrieslands und kamen pro Kilometer auf etwas mehr als eine Art: 153 bei 145 Kilometern im Sattel. Noch Fragen? Ja, wie kann man da am Ende noch Vögel bestimmen? Hochachtung (aber vor allen Radlteams!), da können ruhig mal alle Autoteams kurz applaudieren. Sie ließen damit Pody und Co knapp hinter sich, die – nachdem sie jahrelang an der 150er-Marke fast verzweifelt waren – diese nun schon wieder knackten. Und das ohne Nachtigall, aber wenn diese Lücke mit der zweiten Birdrace- Kanadapfeifente geschlossen wird, dann kann man sich auch nicht ernsthaft beschweren. Nur um eine mickrige Art weniger, aber noch im illustren Club150 lief der Trans Hannover Express auch dieses Jahr über 120 Rad-Kilometer wie geschmiert und rollte damit auf Platz 6, wiederum um eine Art vor dem mit 90 km vergleichsweise effektiven Gang Into the Wald des Quintetts aus Vorpommern-Greifswald.
Ein paar Kilometer weiter südlich in der Uckermark traten die Klapper-Rad-Mücken erstmals in die Pedale (bis dato als Pornithos motorisiert unterwegs) und hatten am Ende direkt nicht nur 146 Arten, sondern auch über 100 km auf dem Tacho. Ob das eine Eintagsmücke bleibt oder sich weitere Konkurrenz für die arrivierten Radteams hier warm gefahren hat? In jedem Fall scheint der Umstieg der Artenzahl kaum einen Abbruch getan zu haben ... Von Anfang an sind die Oderhuehnchen mit eigener Muskelkraft und nach drei Ausflügen nach Bayern und die Alpen dieses Jahr wieder in ihrem Kernverbreitungsgebiet unterwegs. Mit 145 Arten schubsten sie ihren eigenen Teamrekord um schlappe zehn Arten nach oben ... und werden sich nun doppelt über ihre nicht dingfest gemachte Gartengrasmücke grämen, fehlte doch ihnen doch genau diese, um mit den Klapper-Rad-Mücken und dem (allerdings motorisierten) Vogelzirkus BARUM uckermark- und brandenburgweit gleichzuziehen. Die Top 10 – und das verdient nochmals besonderen Applaus – komplettieren die GOLDENEn AUErhähne, die wie immer in der namengebenden Goldenen Aue rund um den Stausee Berga-Kelbra und im Kyffhäuser ausschließlich zu Fuß unterwegs waren. Die Mischung in den Schuhen dürfte nach über 20 km sicherlich wieder explosiv gewesen sein ... katapultierte sie aber in ungeahnte Höhen und ganz nach vorne in der Singvogelwertung. Dementsprechend heißt es
Läuft ... GOLDENE AUErhähne wandern in der Singvogelwertung vorweg!

Nicht nur Into the Wald, sondern auch in die Top10 in der Fahrrad- und der Singvogelwertung ging es für die fünf schrägen Vögel aus Vorpommern-Greifswald.
Am späten Abend werden sie, noch in ihren qualmenden Stiefeln, selbst am meisten gestaunt haben: 77 Singvogelarten! Denn auf diese Anzahl waren sie ihren bislang sieben Wanderjahren nicht annähernd gekommen. Und als dann die Blasen versorgt und die Ergebnisse eingetragen waren, rieben sie sich vermutlich erst recht die Augen: Wie, Platz 1 in der Singvogelwertung? Yepp, als erstes autofreies Team! Sie teilen sich den Platz an der Sonne zwar mit zwei weiteren Teams, den Speedbirdern und Gätkes Erben, die sich seit Jahren um den ersten Platz balgen. Aber Sonne ist Sonne, da gibt’s kein Vertun – Glückwunsch gleichermaßen an alle drei! Die Speedbirder dürfen sich damit schon zum sechsten Mal in Folge sonnen, und Gätkes Erben stehen nach einer langen Durststrecke hinter den Westsachsen mal wieder ganz oben.
Hinter diesem Trio reihen sich wie auf der Perlenschnur die Klapper-Rad-Mücken und die Ostroller mit 75, die Oderhuehnchen und die Elbregenpfeifer mit 74 und gleich fünf Teams mit 73 Arten ein und komplettieren damit die Top 10 (die dieses Jahr aus zwölf bestehen).
Die Sonderwertung „Singvögel“ wurde 2007 speziell für Binnenlandteams als „Ausgleich“ für die fehlenden Küstenarten eingeführt. Bislang hatten auch tatsächlich immer Teams aus dem Binnenland die Nase vorne. Den Rekord halten die Speedbirder mit 83 Singvogelarten, erzielt bei ihrem Fast-Sieglauf im vergangenen Jahr.
U20-Teams: #Fischadlalala vor Vogelfrei

Yepp, Daumen hoch: Cool und lässig birdete sich die FÖJler-Crew von #Fischadlalala auf Platz 1 unter den insgesamt 24 Nachwuchsteams.
Beachtliche 24 Teams, darunter wieder mehrere Familienteams, waren in diesem Jahr in der Nachwuchs-Wertung dabei, auch hier deutlich mehr denn je. Mit nur zwei Arten mehr trällerten sich #Fischadlalala aus Wilhelmshaven mit 115 Arten ganz nach vorne, knapp gefolgt von Vogelfrei, die schon um 15 Uhr ihren Teamnamen umsetzen, aber dennoch auf 113 Arten kamen. Den dritten Rang teilen sich mit der Schnapszahl 111 KatWatt and Friends aus Nordfriesland und Two half and a man aus Heinsberg in NRW, die fast 24 Stunden racten und abends in der Lokalzeit im WDR zur besten Sendezeit ihren großen Auftritt hatten. Nur hauchdünn am Podest vorbei birdeten die drei Naturparkfuzzis von der Insel Borkum, die aber u.a. bei Seidenreiher, Schleiereule und Ringdrossel ihr Kreuzchen setzen durften. Auch wenn bei dem einen oder anderen Team sicherlich die Ü20-Fraktion etwas bei der Bestimmung mithalf: Da sind einige gute Artenkennerinnen und -kenner auf dem Vormarsch. Also von wegen kein Bock auf frische Luft und nur daddeln, der Nachwuchs ist auf Zack!
Um als U20-Team starten zu dürfen, muss die Mehrheit der Teammitglieder jünger als 20 Jahre alt sein muss. Diese Sonderwertung gibt es seit 2009. Die Bestmarke liegt bei 133 Arten, aufgestellt vom Team Wetterau beim Birdrace 2015.
BO-BACHTER mit Rekordsumme wieder obenauf, Luxemburg (noch) außer Konkurrenz vorweg

Zum Glück mit dem Rad unterwegs waren die fröhlichen Doppelkornweihen, die 549,10 Euro zum großartigen Spendenergebnis beitrugen. DANKE an alle Teams ... Darauf stoßen wir gerne mit einem Doppelten mit euch an!
Da fällt einem langsam kein Superlativ mehr ein: Zum 14. Mal setzten sich die BO-BACHTER als Spendenkönige die Krone auf. Und wie? Natürlich wieder mit einer neuen Bestmarke: Dank eines großartigen Laufs im Rennen, in dem sie im 14. Anlauf zum ersten Mal die 100-Arten-Marke knackten, kamen sie auf 4.712 Euro. Über 45.000 (!) Euro trugen sie bislang zu den bundesweiten Spendenprojekten Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR; 2004 bis 2009) und ornitho.de (seit 2010) bei – jedes Mal mit über 1.000 Euro. Vielmehr muss man dazu wohl nicht sagen. Außer: Ihr seid großartig. DANKE!
Kaum weniger Hochachtung gebührt Birding for Nature, die – wie immer – und dank einer neuen eigenen Bestmarke von 3.195,38 Euro und der Unterstützung von 35 (!) Fans auf dem zweiten Platz einkamen und mittlerweile über 27.000 (!) Euro zu den bundesweiten Projekten beisteuerten. Auf Rang 3 – ebenfalls mit einem großartigen neuen Teamrekord – flatterten die BOR-Seeschwalben mit 2.507 Euro, die gleichzeitig auch noch den Landesmeistertitel in NRW holten. Lief wohl geschmeidig im Westmünsterland am 6. Mai 2017 ...
Wie im Vorjahr knapp am Treppchen vorbei beobachtete sich die HGON Kelkheim, ebenfalls mit einem Abo auf die Top 5 und auch dieses Mal – wie auch in den letzten fünf Jahren – mit 1.110 Euro lässig über der 1000-Euro-Marke. Damit geht alleine ein Drittel der diesjährigen Spenden – wir hoffen nur im übertragenen Sinne – auf das Konto dieser drei Teams!
Auf Rang fünf nach vorne schoben sich die Altrocker der Gimpel minds, die sich im Breisgau-Hochschwarzwald ihre 712,81 Euro hart erradelten, knapp vor den Thüringer Becken-Birdern, die mit 675 Euro zwei weitere Teams aus dem Münsterland, die Steinfurter Vogelvenns mit 642,50 Euro und das EFTAS-NLU-Birdraceteam mit 610 Euro knapp hinter sich ließen.

Was für ein Einstieg: Mit der Unterstützung von nicht weniger als 43 (!) Freunden, Bekannten, Firmen und Einrichtungen sammelten die Gäste von ornitho.lu - the quest for the paradise fiscal in diesem Jahr die meisten Spenden ein. Villmools Merci!
Da stimmt doch was nicht, fragt sich jetzt vielleicht die eine oder der andere. Die Luxemburger von ornitho.lu - the quest for the paradise fiscal haben mit 4.872 Euro doch die meisten Spenden eingesammelt. Richtig! Das wollen wir auch keinesfalls unter den Tisch fallen lassen. Ganz im Gegenteil: Villmools Merci für euren grandiosen Einsatz für unser gemeinsames Portal!
Sie waren dieses Mal aber (noch) außer Konkurrenz als Gäste dabei. Mit einem solchen Einstieg ins Geschehen haben sie hoffentlich Lust auf mehr bekommen und sich fürs nächste Jahr nicht nur eine Verbesserung des nun bei 115 Arten stehenden Luxemburger Rekords vorgenommen, sondern vielleicht können sie auch noch weitere Teams im Großherzogtum begeistern. Mit über 400 Angemeldeten bei ornitho.lu, d.h. mehr als in manchem Bundesland, könnte da etwas gehen. Immerhin hat selbst du Luxemburger Umweltministerin das Team zeitweise unterstützt. Das hat noch kein Team hierzulande geschafft!
DANKE für ein großartiges Spendenergebnis!
In der Summe kamen über 33.000 Euro an Spenden zusammen, die auch in diesem Jahr in Betreuung, Unterhalt und Weiterentwicklung des Internetportals ornitho.de bzw. ornitho.lu fließen werden. Die beiden Portale werden gemeinsam von DDA und natur&?mwelt betrieben. Insgesamt 111 Teams trugen zur bislang höchsten Spendensumme bei, 66 mit 100 und mehr Euro. Das ist fantastisch!
Wir und die vielen Tausend Nutzerinnen und Nutzer von ornitho.de und ornitho.lu danken allen Spenderinnen und Spendern sowie allen Teams, die in oft wochenlanger Vorarbeit die Spenden einwarben, auf Herzlichste für dieses großartige Engagement!
Alle Spenderinnen und Spender werden – so sie nicht anonym bleiben wollen – in Kürze auf ornitho.de bzw. ornitho.lu unter „Unterstützung“ aufgeführt.
Thorshühnchen, Goldhähnchen-Laubsänger und weitere 309 Arten

Seit dem 25. Februar dreht dieses Thorshühnchen auf dem Speicher Dachwig in Thüringen seine Kreise und ist dabei (aber wohl nicht davon) inzwischen rötlich „angelaufen“. Zur Freude der Thüringer Becken-Birder blieb es bis zum Birdrace ... und ward danach nicht mehr gesehen. Foto: H. Laußmann
Beachtliche 311 Vogelarten wurden am 6. Mai im Rahmen des Birdraces entdeckt. Das sind neun Arten mehr als im vergangenen Jahr und damit ein neuer Höchstwert. Diese hohe Artenzahl ist auf die stetig steigende Anzahl an Teams – mehr Augen sehen eben auch mehr –, aber auch darauf zurückzuführen, dass mindestens ein Team bis in die Hochlagen der Alpen stapfte, mehrere Teams auf Helgoland und darüber hinaus in allen Bundesländern mindestens zwei Teams unterwegs waren. Damit wurden die verschiedenen Lebensraumtypen Deutschlands einmal mehr sehr gut abgedeckt. Hinzukommt die ungewöhnlich kalte zweite Aprilhälfte mit für die Jahreszeit (zu) niedrigen Temperaturen bis kurz vor das Birdrace. Der Anteil an Teams, die noch typische Wintergäste wie Zwergsäger oder Saatgans beobachten konnten, war in diesem Jahr deutlich höher als in vorangegangenen. Gleichzeitig war der 6. Mai ein vergleichsweise später Termin, so dass auch von den spät ankommenden Arten wie Bienenfresser, Schlagschwirl oder Sperbergrasmücke schon die ersten entdeckt wurden. Diese Kombination gespickt mit einzelnen ausgesprochenen Seltenheiten, von denen gleich mehrere entdeckt wurden oder noch anwesend waren, dürfte zu dieser hohen Artenzahl beigetragen haben. Dass diese in den nächsten Jahren noch einmal übertroffen wird, scheint doch eher unwahrscheinlich.
Artenreichstes Bundesland war einmal mehr Niedersachsen mit 242 Arten, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 234 und Mecklenburg-Vorpommern mit 212 Arten. An vierter Stelle folgt Baden-Württemberg mit bemerkenswerten 205 und Nordrhein-Westfalen mit 202 Arten, letzteres aufgrund des bunten Multikulti an freifliegenden Exoten. Insgesamt 28 Neubürger wurden in diesem Jahr beobachtet.
Beachtliche sechs Arten in diesem Jahr neu hinzu: Chilepfeifente, Gelbschnabelente, Rotschnabelente, Thorshühnchen, Gelbbrauen-Laubsänger und Grünlaubsänger. Die Anzahl der insgesamt im Rahmen der dreizehn Jahre beobachteten Arten stieg damit auf 365. Doch nun zumindest grob der systematischen Reihenfolge nach ...

Dieser Rallenreiher wird die Bodensehschwalben etwas über das verregnete Ende des Birdraces hinweggetäuscht haben. Es war erst der zweite im Rahmen des Birdraces. Foto: D. Doer
Mindestens zwei Schwarzkopf-Ruderenten wurden in diesem Jahr beobachtet: eine in Braunschweig und eine von Wattnspass in Nordfriesland. Mindestens drei verschiedene und sehr wahrscheinlich wilde Rothalsgänse wurden entdeckt: In Nordfriesland, auf Neuwerk und auf Fehmarn. Ein echter „Knaller“ war die Kanadapfeifente, die bei Pody und Co für noch bessere Stimmung sorgte. Fast ein Drittel der Teams sah eine Spießente, so viele wie noch nie (im Mittel der letzten 5 Jahre waren es nur 20 %). Auch das dürfte den kalten letzten Wochen geschuldet sein. Hingegen entdeckten so wenige Teams wie noch nie eine Knäkente (35 % vs. 45 %). Gleiches gilt wieder einmal für das Rebhuhn, das gerade noch 12 % der Teams entdeckten. In den ersten fünf Birdraces lag der Wert noch bei 45 %. So manches der Teams notierte das Rebhuhn schon unter den Highlights ... Nach der ersten Zwergscharbe im vergangenen Jahr wurden dieses Jahr gleich zwei entdeckt: eine im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt von Don Jorge und das Auge und eine von den Fritzlarer Vogelfritzen im Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen. Den erst zweiten Birdrace-Rallenreiher war den Bodensehschwalben vergönnt und hellte unterm Strich den arg verregneten Tag am Bodensee etwas auf. Fast gegenläufig zur Entwicklung beim Rebhuhn ist jene beim Silberreiher: Während dieser in den Anfangsjahren nur von etwa einem Fünftel der Teams notiert werden konnte, sind es inzwischen fast doppelt so viele. 22 % der Teams freuten sich in diesem Jahr über einen Fischadler, mehr denn je. Mit mindestens vier verschiedenen Steppenweihen schlägt sich deren Zunahme auch beim Birdrace in diesem Jahr bemerkenswert deutlich nieder. Ob Artefakt oder doch bittere Realität wird sich in den nächsten Jahren zeigen: nur 73 % der Teams bekamen einen Kiebitz zu Gesicht, so wenige wie nie. In den ersten fünf Birdraces waren es noch 90 %, in den darauffolgenden noch knapp über 80 %. Wiederum zwei Teams gab je ein Mornellregenpfeifer auf Norderney und im Cuxland weiteren Vortrieb, gleiches galt vermutlich für die zwei verschiedenen Teichwasserläufer in Nordfriesland und im Osterfeiner Moor im Kreis Vechta. Bemerkenswert ist, dass mit Schleiereule, Steinkauz, Waldohreule und Uhu gleich vier überwiegend Kleinsäuger fressende Arten verglichen mit den vergangenen fünf Jahren unterdurchschnittlich nachgewiesen wurden. Und der „Winterhärte-Anzeiger“ Eisvogel hat nach den Ergebnissen des Birdraces wieder im vergangenen Winter wieder Verluste hinnehmen müssen: Nur 39 % der Teams hatten in auf der Liste, in den drei Jahren zuvor waren es jeweils über 50 %. Einen neuen Höchstwert erreichte hingegen der Wendehals, den rund ein Viertel rufen hörte.

Hat einer von euch nen Fläschchen Rotkäppchen-Sekt in der Jackentasche? Ob ja oder nein, der Rotkopfwürger in den Raistinger Wiesen war unbestritten eines der Highlights des Birdraces, das den Ammersehern vergönnt war. Foto: M. Metzger
Unter den Singvogelarten gehört der Rotkopfwürger der Ammerseher zu den besonders bemerkenswerten Entdeckungen am 6. Mai. Die Neuntöter machten sich – vermutlich in Folge der kühlen Witterung – noch rar: Trotz des späten Termins konnten ihn nur 17 % der Teams nachweisen. Im vergangenen Jahr waren es – OK, einen Tag später und bei ungleich wärmerem Wetter – 55 %. Der schleichende Rückzug der Beutelmeise macht sich auch deutlich beim Birdrace bemerkbar: Nur jedes zehnte Team vernahm den melancholischen Ruf. In den Anfangsjahren war es noch jedes vierte. Eine vertrackte Art beim Birdrace ist die Weidenmeise, die in diesem Jahr so wenige Teams wie noch nie – nur etwa jedes vierte – zu sehen oder zu hören bekamen. Im Monitoring häufiger Brutvögel ist ein Rückgang zwischen 2004 und 2015 allerdings nicht zu erkennen. Hier deutet sich vielmehr ein Zusammenhang mit dem Birdrace-Termin an: je später das Birdrace, desto weniger Teams sehen oder hören eine Weidenmeise. Nach den Daten von ornitho liegt der Höhepunkt der Gesangsaktivität (Brutzeitcode A2) Ende März / Anfang April und geht nachfolgend kontinuierlich zurück. Bei der Bartmeise zeigt sich ähnlich wie beim Eisvogel ein auffälliger Zusammenhang mit der Ausprägung des vorhergehenden Winters: Nach kalten Wintern sind oft auch die Nachweisquoten im Rahmen des Birdraces geringer.

Was ist das denn für eine leuchtend gelbe Endbinde da im Weidenbusch? Unverhofft kommt ... na ja, vielleicht nicht oft, aber doch ab und an, wie dieser Seidenschwanz auf Norderney, den Dünenjogis entdeckten. Foto: M. Fuhse
Gleich drei seltene Laubsänger-Arten wurden beim Birdrace entdeckt: Ein Grünlaubsänger von den Alten Socken nahe der Kugelbake in Cuxhaven, auf Helgoland und auf der Greifswalder Oie wurden Gelbbrauen-Laubsänger beobachtet bzw. beringt (die ersten überhaupt im Rahmen des Birdraces) und ebenfalls auf der Greifswalder Oie ging Migrants Welcome! auch ein Goldhähnchen-Laubsänger ins Netz (zweiter Birdrace-Nachweis nach 2008). Die beiden letztgenannten sind speziell im Frühjahr sehr selten. Das gilt für Anfang Mai auch für den Seidenschwanz, der in diesem Jahr sowohl die Milanos in Brandenburg als auch die Dünenjogis auf Norderney verzückte. Es ist erst das fünfte Mal, dass der schnieke Gast aus der Taiga dem Birdrace die Ehre erwies. Nach der Entdeckung eines Zitronenstelzen-Weibchens am Vortag war die Hoffnung der Göttinger Teams groß, sie auch beim Birdrace beobachten zu können. Sie staunten dann aber nicht schlecht: das Weibchen ward nicht gesehen, dafür aber ein Männchen am selben Gewässer. Vielleicht will es ja der Zufall, dass wieder einmal zwei zur richtigen Zeit zusammenfinden. Allzu oft kam das bei noch nicht vor, zuletzt 2013 im Polder Glies im Norden Niedersachsens. Apropos: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort war auch das Luxemburger Team, das eine Aschkopf-Schafstelze entdeckte, die bei Anerkennung durch die dortige Seltenheitenkommission der Erstnachweis für das Großherzogtum wäre.
Übrigens: Wer die Ergebnisse auf Bundes-, Landes- und Kreisebene weiter im Detail betrachten (oder analysieren) will, nur zu:
Bundesländer
Nachdem in den ersten Jahren vor allem in Nordrhein-Westfalen das Birdrace immer mehr Anhänger fand, hat das Birdrace-Fieber nun auch in anderen Bundesländern viele angesteckt. In bereits acht Bundesländern waren mehr als zehn Teams unterwegs, und für 149 Kreise – und damit 15 mehr als im Vorjahr – waren Teams angemeldet, in 61 mindestens zwei. Mit direkter Konkurrenz im eigenen Kreis macht es gleich mindestens doppelt so viel Laune. Auf Länder mit mindestens 20 Teams wollen wir im Folgenden etwas genauer eingehen. Übrigens: Die Ergebnisse jedes einzelnen Bundeslandes lassen sich über die Filterfunktion unter „Ergebnis Arten“ mit einem Klick aufrufen.
Nordrhein-Westfalen

Allen Grund zum Lachen haben die fünf BOR-Seeschwalben: Landesmeister in NRW und 3. Platz in der bundesweiten Spendenwertung – fast wie Weihnachten und Ostern. Nur im Mai.
Mit 80 Teams war NRW auch 2017 wieder die unumstrittene Birdrace-Hochburg. Doch erstmals gab es hier keinen weiteren Zuwachs. Ist NRW etwa schon an der Lebensraumkapazität angelangt? Wir vermuten eher eine Verschnaufpause. Bei den Medien im indivuenreichsten Bundesland ist das Birdrace jedenfalls nach wie vor hoch im Kurs. Dieses Jahr flimmerte in der WDR Lokalzeit zur besten Sendezeit ein Beitrag über die Bildschirme.
Sicherlich mit einem breiten Grinsen ins Bett gefallen sein werden die BOR-Seeschwalben. Neben ihrem großartigen Ergebnis im „Spendenrennen“ (Rang 3 mit 2.510 Euro) lief es auch sonst wie am Schnürchen: 130 Arten entdeckten sie auf ihrer Runde durch den Kreis Borken im Westmünsterland und sorgten damit für eine faustdicke Überraschung. Neben dem nötigen Quäntchen Glück macht sich da auch die inzwischen mehrjährige Erfahrung bemerkbar.
Mit auf die die längste Erfahrung können die Birdrace-Urgesteine der Gütersloher Gimpel um den Birdrace-Mitbegründer Klaus Nottmeyer zurückgreifen. Schon bevor es zum bundesweiten Wettbewerb wurde, wurde in Ostwestfalen geract. Und diese Erfahrung warfen sie in diesem Jahr voll in die Waagschale: Bääm, 129 Arten, Teamrekord und Rang 2 im landesweiten Vergleich!
Da staunten auch die Teams aus dem erfolgsverwöhnten Münster nicht schlecht. Dort blieben auf dem vergleichsweise kleinen Stadtgebiet, an das sich alle Teams strikt halten, in diesem Jahr die gefiederten Überraschungen aus. Und so blieb den Ex-Meistern von Ex-Perdix mit guten 126 Arten in diesem Jahr nur Rang 3 (und damit kehrte der münsteraner Birdrace-Pokal wieder in die DDA-Geschäftsstelle zurück). Diesen teilen sie sich mit den letztjährigen Landesmeistern, den ehemaligen Di-Bi-Di-Birdern, die nun als Flutmulden-Mafia der Konkurrenz das Fürchten lehren wollen. Vielleicht wird das auch bald das junge Lyriker-Team von Alte Liebe Rostgans nicht!, die 123 Arten auf beeindruckenden 115 Fahrrad-Kilometern einsammelten und damit das EFTAS-NLU-Birdraceteam, wie alle münsteraner Teams autofrei unterwegs, mit 121 Arten auf Rang 5 verwiesen.
Die dort magische und bislang nur einmal geknackte 120er-Marke blieb für die 15 (!) Teams der diesjährigen Birdrace-Hauptstadt Herford dieses Mal unerreicht. Bei 117 Arten blieb der „Tacho“ bei den Herford Birders stehen, eine Art mehr als ihre Dauerrivalen von Corvus Corax. Dafür purzelte bei den benachbarten Bielefeld Birders mit 118 Arten ebenso der Stadtrekord wie bei Buteo1DO, die den Stadtrekord für Dortmund auf 114 Arten schraubten.
In der Singvogelwertung verteidigten die Bon(n)apartemöwen souverän ihren Titel aus dem Vorjahr und knackten nach der legendären Raumpatrouille Oriolus erst als zweites NRW-Team die 70-Arten-Marke.
Niedersachsen

Mit 137 Arten auf Norderney entschieden die Dünenjogis das „Inselduell“ nicht nur in Niedersachsen, sondern unter allen in diesem Jahr vertretenen Inseln für sich. Und sie kamen als dritte unter den Fahrradteams in Niedersachsen ein. Läuft auch ...
So peu á peu rücken die Niedersachsen den NRWlern in Sachen Teamzahl auf die Pelle: In diesem Jahr waren es schon 45 und dazu in Bremen weitere drei. Da entwickelt sich was ... Eines bleibt aber dennoch beim Alten: Aufs Treppchen in Niedersachsen kommt man nur, wenn man auch bundesweit top ist: vier Teams kamen auf 150 oder mehr Arten, für die Top 10 brauchte man dieses Jahr schon 141 Kreuzchen auf der Liste. In vielen anderen Bundesländern wäre das Landesrekord. Hinter Cuxland (177), Gätkes Erben (162) und den Alten Socken (159) düste der Trans Hannover Express mit 150 auf Rang vier, knapp vor den beiden Auricher Teams, den AURhaehnen und den beiden Turteltäubchen, die jeweils mit je 148 Arten. Ein hartes, aber artenreiches Pflaster zwischen Elbe und Ems ...
Radelnde Teams sucht man – anders als in allen anderen Bundesländern – auf den ganz vorderen Plätzen in Niedersachsen leider noch fast vergebens. Einzig der Trans Hannover Express brach mit seinen 150 Arten unter den Topteams eine Lanze für die autofreie Variante und wurde souveräner Landesmeister vor den Galliern von Bördnix, die bei ihrer traditionellen Tour de Dümmer mit 141 sogar noch unter die Top 10 landesweit kamen. Überraschende Dritte auf dem Radler-Treppchen wurden die Dünenjogis, die mit für eine Insel herausragenden 137 Arten auch das „Inselduell“ für sich entschieden und die bisherige Bestmarke eines Inselteams damit einstellten. IInsgesamt scheint es auf der größten ostfriesischen Insel ein prima Tag gewesen zu sein: Mit 131 Ticks legten auch die Leegehähne im Vergleich zu den Vorjahren nochmal einen drauf und knackten erstmals die 130er-Marke. Platz 5 im „grünen“ Rennen hinter Mais and Moor aus Rotenburg (Wümme), die auf 132 kamen, denen aber in der unveröffentlichten Wertung der kreativsten neuen Teamnamen kaum einer das Wasser reichen kann.
In der Sonderwertung „Singvögel“ ließen Gätkes Erben einmal mehr nix anbrennen und lagen mit 77 Arten vor den Göttinger Sozialbrachvögeln tief aus dem waldreichen Süden Niedersachsen, die damit auch die Rekordrenner aus dem Cuxland um eine Art hinter sich ließen. Was so eine Zitrostelze nicht alles ausmachen kann ...
Schleswig-Holstein

„Ihren“ Leuchtturm fast nie aus dem Blick verloren die Birkassinen, die in und um die Geltinger Birk herum auf 140 Arten kamen.
Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind in weiten Teilen ähnlich flach. Doch während die Niedersachsen nach wie vor nicht so recht aufs Rad umsatteln wollen, gehört es im echten Norden inzwischen fast schon zum guten Ton, sich auf die eigene Muskelkraft oder die Bahn zu verlassen. 34 Teams waren dieses Mal am Start (sechs weniger als im Vorjahr), davon 23 ohne Auto. Die ersten vier Plätze gingen allesamt an radelnde Teams: Wannacks Topti(c)ker (155), Keen Tied (153) sowie Pody und Co (151), gefolgt von den Birkassinen, die nur in und um die Geltinger Birk herum unterwegs waren und auf beachtliche 140 Arten kamen, knapp vor Houston, wir haben ein Pirol mit 137, nur leider ohne Pirol, aber mit Gelbkopf-Schafstelze und neuem Teamrekord sowie den wiederum radelnden Marschmenschen aus Nordfriesland, die sich über gleich drei Seidenreiher und sicherlich einen der ersten Gelbspötter dieses Jahres im hohen Norden freuen durften.
In der Singvogelwertung nahmen Wannacks Topti(c)ker den virtuellen Pokal in Empfang (71), während sich Pody und Co (68) die silberne und Houston, wir haben ein Pirol (67) die Bronzemedaille ins Vereinsheim hängen dürfen.
Baden-Württemberg

Von 46 Arten beim ersten Start 2012 auf 125 Arten in diesem Jahr birdeten sich Spatzengang aus Karlsruhe: Platz 3 im Ländle!
Mit 29 Teams war im Ländle auch in diesem Jahr wieder ordentlich Konkurrenz am Start, vorwiegend im badischen Landesteil (für den wir aber keinen Meister ausweisen, um separatistischen Gedanken keinen Nährboden zu bieten). Einmal mehr lag das Alb-Donaumoos- Kompetenzteam, das als Doppelteam antrat, mit je 134 Arten vorn, denen die Karlsruher Spätzle aus dem badischen Landesteil mit 128 und Spatzengang ebenfalls aus Karlsruhe mit 125 erstaunlich nahe kamen.
Die Fahrradwertung war dieses Jahr wieder fest in badischer Hand: Karlsruher Spätzle und Spatzengang aus dem Norden hielten die Gimpel minds aus Freiburg mit 121 in Schach. Im Gegensatz zu den nordbadischen Teams verstummte bei ihnen aber so manche Hoffnung im Dauerregen ab dem Nachmittag. Auf ein Neues im kommenden Jahr ...
Die Singvogelwertung heimsten wie im vergangenen Jahr und wiederum 72 Arten die Gimpel Minds ein, knapp vor den SCHÖNBUCHFinken (70) und den Kiesmätzen (66). Alles übrigens radelnde Teams ...
Bayern

Hoch hinaus stapften wieder einmal Die 3 Zehenspechter, dank derer neben Mauerläufer auch Alpendohle und Alpenbraunelle auf der Birdrace-Artenliste vertreten sind.
Mit 21 Teams (nach 25 im Vorjahr) lichtete sich das Feld auch im blau-weißen Bundesland ein wenig. Am höchsten hinaus zog es auch in diesem Jahr wieder Die 3 Zehenspechter im Kreis Garmisch-Partenkirchen, die nach viiiiielen Jahren erstmals wieder einen Mauerläufer auf die Birdrace-Artenliste brachten und am Ende eines weiten Weges mit 126 Arten den Bayern-Titel holten und die beiden Die Donauuferlaeufer - Actitis ratisbonensis, die ihrem Namen alle Ehre machten und 37 km zu Fuß gingen, mit 122 Arten knapp hinter sich lassen konnten. Auf Rang 3 und damit gleichzeitig zur Bayernmeister in dieser Sonderwertung radelten die Aischgründer Biebmätzla aus Erlangen-Höchstadt, bei denen bei 121 Arten der Feierabend eingeläutet wurde.
Diese drei Teams machten auch die Singvogelwertung unter sich aus, wobei die Die 3 Zehenspechter (71), dem Mauerläufer sei Dank, die Biebmätzla um eine Art überflügelten. Die Donauuferlaeufer wanderten mit 64 nach Hause.
Auf ein 15. im nächsten Jahr!

Klar, so eine Stimmung gibt es nicht nur am ersten Samstag im Mai. An diesem Tag wird sie jedoch so intensiv wie selten wahrgenommen ... Auf ein Neues im nächsten Jahr!
„Das Birdrace ist ein tolles Werkzeug zum Naturverständnis: Ganz viel Spaß, Ehrgeiz und Eigenantrieb, um Neues zu lernen und das zusammen mit Naturerlebnissen vom Morgengrauen bis in die Nacht. Hier geht es um mehr als eine Zahl als Endergebnis.“ Solche Rückmeldungen wie vom Team Wattnspaß freuen und motivieren uns gleichermaßen. Wir können das nur zurückgeben: Watt n Spaß mit euch jedes Jahr!
In diesem Sinne erzählt eure vielen spannenden Erlebnisse und Anekdoten weiter, so dass im kommenden Jahr noch mehr Teams die Botschaft des „Tags der Vogelartenvielfalt“ hinaustragen: Eine vielfältige und artenreiche Landschaft macht nicht nur Birdracerinnen und Birdracer glücklich, sondern uns alle!
Wir hoffen, dass der arten- und überraschungsreiche Samstag mit vielen schönen Erinnerungen noch lange nachschwingt und freuen uns auf das 15. bundesweite Birdrace am 5. Mai 2018.
Zuvor wird aber noch die Glücksfee in die Wundertüte greifen ... Wir drücken die Daumen!
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